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Anlagentechnik

Alle 30 Sekunden ein Leitungswasserschaden

© AND-ONE / iStock / Getty Images Plus
In keiner anderen Stadt platzen so häufig Rohre, lecken Armaturen oder laufen Heizboiler aus wie in Köln. In der Innen- und Südstadt ist der Index für Leitungswasserschäden mit 263 mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (100), wie aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht.

Nasse Wände im Westen – alles dicht im Osten

Die Auswertung zeigt ein geteiltes Deutschland: Während mit Krefeld, Mannheim oder Karlsruhe weitere westdeutsche Städte überdurchschnittlich oft Wasserschäden verzeichnen, treten sie in Ostdeutschland flächendeckend wesentlich seltener auf: In keinem einzigen Landkreis in den neuen Ländern liegt der Schadenindex über 80. Am besten schneidet der brandenburgische Landkreis Elbe-Elster ab, der mit 36 den niedrigsten Wert deutschlandweit aufweist.

 

Eine Ursache für das starke Gefälle ist das unterschiedliche Alter der Leitungssysteme in Ost und West. „In Ostdeutschland sind nach der Wiedervereinigung viele Gebäude saniert worden. Das ist ein Grund, warum die Schäden dort im Vergleich zum Westen seltener sind“, sagt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung beim GDV. Auch die Wasserqualität kann ein Faktor für häufige und teure Schäden sein.

Kosten summieren sich auf 2,3 Mrd. Euro/a

Viele Schäden wären vermeidbar, wenn die Wasserleitungen regelmäßig gewartet würden, so Hauner. „Eigentlich müssten Hausbesitzer nach rund 30 Jahren ihr Rohrleitungssystem überprüfen, wenn nicht sogar bereits sanieren lassen.“ Je älter die Gebäude, desto häufiger sind Leitungswasserschäden. Doch viele Hausbesitzer schrecken wegen der hohen Kosten vor einer Sanierung zurück.

Jährlich zählen die Gebäudeversicherer deutschlandweit inzwischen rund 1,1 Mio. Leitungswasserschäden – im Schnitt entsteht alle 30 Sekunden ein Leck. Die Kosten summierten sich 2015 auf 2,3 Mrd. Euro. Hinzu kamen 230 Mio. Euro Schäden in der Hausratversicherung. Zum Vergleich: 2005 betrugen die Leitungswasserschäden in der Gebäudeversicherung rund 1,6 Mrd. Euro. ■