Nach erfolgreichem Test soll das Produkt im Spätsommer 2012 vor der nächsten Heizperiode deutschlandweit ausgerollt werden. Das Unternehmen sieht sich nach den ersten Testergebnissen darin bestätigt, dass es ein großes Interesse der Kunden an dem Produkt gibt. Den Einstieg in die Hausautomation will mobilcom-debitel seinen Kunden ohne große Initialinvestition ermöglichen.
Heizkörperregler, Gateway, Eco-Taster und App
Im Lieferumfang der SmartHomeBox (Starterpaket) sind zwei elektronische Heizkörper-Thermostate (von eQ-3) inklusive drei Adaptern für die gängigsten Thermostatventilunterteile. Gesteuert werden die Thermostate über eine im Lieferumfang enthaltene Basisstation, dem „Cube LAN Gateway“. Sie empfängt die Temperaturinformationen von der mobilen Smartphone-App, leitet sie an die adressierten Komponenten weiter und steuert so das heimische SmartHome-Netzwerk. Komplettiert wird das Starterpaket durch einen „Eco-Taster“: Per Tastendruck gehen so alle angeschlossenen Heizkörper-Thermostate beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses in den Absenkmodus. Der Normalbetrieb kann dann über die App oder erneute Betätigung des Tasters initiiert werden. Das System kann von den Kunden jederzeit erweitert werden.
Preisgestaltung wie im Mobilfunkbereich
NACHTRAG: Zur Markteinführung wurde die Preisgestaltung verändert ( mobilcom-debitel SmartHome Heizung ). Die nachstehenden Beispielrechnungen wurden nicht angepasst.
Die Preisgestaltung erfolgt in Anlehnung an Verträge im Mobilfunkbereich: Das Starterpaket mit zwei elektronischen Heizkörper-Thermostaten inklusive Adaptern, Basisstation und Eco-Taster kostet einmalig 1,00 Euro und dann 6,95 Euro im Monat. Der einmalige Anschlusspreis beträgt 19,95 Euro. Zusätzliche Einzelkomponenten zur Erweiterung des SmartHome-Netzwerks, zum Beispiel weitere Thermostate für zusätzliche Heizkörper, können für jeweils 0,95 Euro monatlich und einen einmaligen Anschaffungspreis von 1,00 Euro dazu gebucht werden. Mit dem Kaufpreis erwirbt der Kunde die Geräte und wird Eigentümer. Für den reduzierten Kaufpreis wird der gleichzeitige Abschluss eines Vertrages über die Nutzung des Fernsteuerungsdienstes mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten erforderlich.
Bei drei Heizkörpern: 211,55 Euro in 24 Monaten
Für den „Anschluss“ und die Ausstattung einer Beispiel-Wohneinheit mit drei elektronischen Heizkörper-Thermostaten und Fernsteuerung sind dann einmalig 21,95 Euro zu bezahlen. Über die 24-monatige Mindestlaufzeit kommen noch 189,60 Euro dazu. Die Gesamtkosten nach 24 Monaten betragen damit 211,55 Euro (davon entfallen 23,80 Euro auf den zusätzlichen Heizkörper-Thermostaten). Ob sich dies über Energieeinsparungen refinanziert, hängt von diversen Faktoren ab. Beispielsweise ergibt sich ein hohes Potenzial bei regelmäßig längerer Abwesenheit (Berufstätigkeit) während der bisher die Raumtemperatur nicht manuell abgesenkt wurde. Auch das Heizungssystem und der Energieträger haben einen Einfluss, der größte Effekt ist zu erzielen, wenn die Energiekosten proportional zu den Energieeinsparungen sinken. Nach Auskunft von Hubert Kluske, Geschäftsführer der mobilcom-debitel Shop GmbH, werden in den Shops speziell geschulte Ansprechpartner für alle Detailfragen des Themenbereichs SmartHome zur Verfügung stehen.
Und nach der Mindestvertragslaufzeit?
Nach Auskunft von Ralf Gmelin, Projektleiter Home Automation in der freenet AG, erwirbt der Kunde mit dem reduzierten Kaufpreis die Geräte und wird Eigentümer. Für defekte Geräte kommen im Rahmen der gesetzlichen Sachmängelhaftung mobilcom-debitel und der Hersteller eQ-3 auf. Wird der Vertrag beendet, kann der Kunde den Fernsteuerungsdienst nicht mehr nutzen, die Heizkörper-Thermostate lassen sich nicht mehr über die Smartphone-App regeln, sondern nur noch lokal steuern.
Anmerkung der TGA-Redaktion: Bereits über eine Laufzeit von zwei Jahren kann das Angebot für Kunden durchaus attraktiv sein, vor allem wenn die Bereitschaft besteht, auch für mehr Komfort etwas zu bezahlen. Ein vergleichsweise geringer Monatsbetrag ist dabei sicherlich von Vorteil. Wie in der Mobilfunk-Branche üblich, dürfte ein Anschlussvertrag zu günstigeren Konditionen angeboten werden, wenn die Hardware weitergenutzt wird. Vielleicht stellen die Kunden aber auch in den zwei Jahren Vertragslaufzeit fest, dass die App-Steuerung zwar eine tolle, aber kaum genutzte Funktion ist. Bis dahin ist es angesichts zahlreicher erfolgloser Bemühungen, das große Interesse an der Hausautomation in ein kostendeckendes Marktvolumen umzumünzen, viel spannender, ob das Geschäftsmodell von mobilcom-debitel funktioniert. ■