Die TU Dresden bestätigt mit den Ergebnissen einer kürzlich fertiggestellten Studie, dass überzeugende Energieeinsparpotenziale bereits mit vergleichsweise geringen Mitteln realisiert werden können. Im Fokus der Untersuchung stand der Vergleich alter (d.h. vor 1988 installierter) Heizkörper-Thermostatregler gegen moderne Varianten als möglicher Beitrag zur energetischen Gebäudesanierung.
Vergegenwärtigt man sich, dass der Gebäudebestand in Deutschland überwiegend mehrere Jahrzehnte alt ist, die Wärmeschutzniveaus von geringer Güte und die Systemtemperaturen eher hoch sind, so ist das individuelle Energieeinsparpotenzial tendenziell im oberen Bereich anzusiedeln.
Nach einer Marktstudie aus dem Jahr 2008 waren zum Erhebungszeitpunkt im Wohnungsbestand Deutschlands rund 107 Mio. Heizkörperthermostatventile (38 % des Gesamtbestandes) mit einem Alter von mehr als 15 Jahren installiert. Diese entsprachen damit nicht mehr dem aktuellen Technikstandard. Würden hiervon 100 Mio. Stück ersetzt und geht man dabei davon aus, dass diese in 14,3 Mio. Wohneinheiten (WE) mit einer durchschnittlichen Größe von 70 m 2 /WE und einem durchschnittlichen spezifischen Wärmebedarf von 180 kWh/(m 2 a) installiert waren, könnte ein jährliches Energieeinsparpotenzial von 18 Mrd. kWh realisiert werden. Das entspräche einem CO 2 -Reduktionspotenzial von etwa 4,7 Mio. t/a. Dieses ließe sich durch einen begleitenden Hydraulischen Abgleich um weitere 50 % erhöhen. Dabei blieben die rund 50 Mio. Thermostatventile im Alter von 10 bis 15 Jahren als weiteres Handlungsfeld zur Energieeinsparung noch unberücksichtigt.
Tatsächlich werden in Deutschland ca. 4 Mio. Regler pro Jahr ausgetauscht. Bei gleichbleibender Austauschgeschwindigkeit würde rein rechnerisch das vorhandene Energieeinspar- und Reduktionspotenzial erst in 25 Jahren realisiert. Betrachtet man darüber hinaus die installierte Regelungstechnik in einigen anderen europäischen Ländern, werden laut VDMA-Fachverband Armaturen die dringenden Handlungsfelder einer überzeugenden europäischen Energiepolitik Recht deutlich. Dort findet nach wie vor Technik Anwendung, die nicht nur alters-, sondern vor allem auch funktionsbedingt eher heute als morgen ausgetauscht werden sollte (Handventile). Um das Umweltbewusstsein bei Endverbrauchern zu schärfen und als Orientierungshilfe für die Kaufentscheidung hat der europäische Armaturenherstellerverband EUnited Valves kürzlich das europäische Klassifizierungssystem TELL ( Thermostatic Efficiency Label ) eingeführt. Vergleichbar mit der Energiekennzeichnung von Haushaltsgeräten gibt es (auf freiwilliger Basis) einen deutlichen Hinweis auf die Energieeffizienzklasse eines Heizkörperthermostatventils.
Weitere Informationen zum Thema bieten die VDMA-Broschüren Nachrüstung mit moderner Regeltechnik - Armaturen in Heizsystemen sowie Energieeinsparung durch optimierte Wärmeverteilung - Pumpen und Armaturen in Heizsystemen . Kostenfreie Druckexemplare können bei hartmut.tembrink@vdma.org bestellt werden.
Zusammenfassung der Ergebnisse
- Der Austausch ist technisch und finanziell nicht aufwendig.
- Amortisationszeiten von weniger als fünf Jahren sind möglich.
- Die Energieeinsparung kann bis zu 7 % betragen. Der konkrete Umfang hängt vor allem von den Systemtemperaturen der Heizungsanlage und dem Wärmeschutzniveau des Gebäudes ab. Der genannte Wert liegt damit leicht hinter den Erkenntnissen der Stiftung Warentest, die im Jahr 2008 (Ausgabe 5/2008) sogar eine mögliche Energieeinsparung von 10 % genannt hatte Bericht von TGA Fachplaner und Link zum Testbericht.
- Einen Gaspreis von 0,0693 Euro/kWh und eine Gasabnahme von 21.000 kWh/a zugrunde gelegt, ergäbe sich eine Kostenersparnis von gut 100 Euro/a. Danach würde sich der Austausch fünf alter gegen moderne Thermostatventile inklusive Durchführung des Hydraulischen Abgleichs durch einen Fachhandwerker (Kosten: ca. 500 Euro) nach fünf Jahren refinanziert haben.
Einsparpotenzial tendenziell im oberen Bereich
Vergegenwärtigt man sich, dass der Gebäudebestand in Deutschland überwiegend mehrere Jahrzehnte alt ist, die Wärmeschutzniveaus von geringer Güte und die Systemtemperaturen eher hoch sind, so ist das individuelle Energieeinsparpotenzial tendenziell im oberen Bereich anzusiedeln.
Enormes CO2-Minderungspotenzial…
Nach einer Marktstudie aus dem Jahr 2008 waren zum Erhebungszeitpunkt im Wohnungsbestand Deutschlands rund 107 Mio. Heizkörperthermostatventile (38 % des Gesamtbestandes) mit einem Alter von mehr als 15 Jahren installiert. Diese entsprachen damit nicht mehr dem aktuellen Technikstandard. Würden hiervon 100 Mio. Stück ersetzt und geht man dabei davon aus, dass diese in 14,3 Mio. Wohneinheiten (WE) mit einer durchschnittlichen Größe von 70 m 2 /WE und einem durchschnittlichen spezifischen Wärmebedarf von 180 kWh/(m 2 a) installiert waren, könnte ein jährliches Energieeinsparpotenzial von 18 Mrd. kWh realisiert werden. Das entspräche einem CO 2 -Reduktionspotenzial von etwa 4,7 Mio. t/a. Dieses ließe sich durch einen begleitenden Hydraulischen Abgleich um weitere 50 % erhöhen. Dabei blieben die rund 50 Mio. Thermostatventile im Alter von 10 bis 15 Jahren als weiteres Handlungsfeld zur Energieeinsparung noch unberücksichtigt.
…wird (politisch) kaum erschlossen
Tatsächlich werden in Deutschland ca. 4 Mio. Regler pro Jahr ausgetauscht. Bei gleichbleibender Austauschgeschwindigkeit würde rein rechnerisch das vorhandene Energieeinspar- und Reduktionspotenzial erst in 25 Jahren realisiert. Betrachtet man darüber hinaus die installierte Regelungstechnik in einigen anderen europäischen Ländern, werden laut VDMA-Fachverband Armaturen die dringenden Handlungsfelder einer überzeugenden europäischen Energiepolitik Recht deutlich. Dort findet nach wie vor Technik Anwendung, die nicht nur alters-, sondern vor allem auch funktionsbedingt eher heute als morgen ausgetauscht werden sollte (Handventile). Um das Umweltbewusstsein bei Endverbrauchern zu schärfen und als Orientierungshilfe für die Kaufentscheidung hat der europäische Armaturenherstellerverband EUnited Valves kürzlich das europäische Klassifizierungssystem TELL ( Thermostatic Efficiency Label ) eingeführt. Vergleichbar mit der Energiekennzeichnung von Haushaltsgeräten gibt es (auf freiwilliger Basis) einen deutlichen Hinweis auf die Energieeffizienzklasse eines Heizkörperthermostatventils.
VDMA-Broschüren zum Thema
Weitere Informationen zum Thema bieten die VDMA-Broschüren Nachrüstung mit moderner Regeltechnik - Armaturen in Heizsystemen sowie Energieeinsparung durch optimierte Wärmeverteilung - Pumpen und Armaturen in Heizsystemen . Kostenfreie Druckexemplare können bei hartmut.tembrink@vdma.org bestellt werden.