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Anlagentechnik

Solarwärme-Checks: “Tipps für jede Anlage“

© Sergej57 / iStock / Thinkstock
Solarthermische Anlagen entlasten die Trinkwassererwärmung und können auch die Heizung unterstützen und den Energieverbrauch senken. Soweit die Theorie. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Seit Juni 2016 bieten die Energieberater der Verbraucherzentralen privaten Hausbesitzern die Möglichkeit eines Solarwärme-Checks an.

Die SHK-Branche hat sich zu der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Aktion bisher nicht positioniert, dürfte aber angesichts des ohnehin schleppend laufenden Solarwärmemarkts kaum begeistert sein, geht doch der Solarwärme-Check einem offenen Geheimnis nach, dass viele Solarwärmeanlagen nicht optimal laufen. Es gibt sogar Stimmen, die zwar die „Ernteerträge“ anerkennen, aber darauf hinweisen, dass das Gesamtsystem den zu bezahlenden Energieeinsatz nicht senkt, sondern durch zusätzliche Verluste sogar erhöhen kann.

Und nun zeigen die bisher durchgeführten Solarwärme-Checks der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: „Oft stimmt die Kommunikation zwischen Solaranlage und Heizkessel nicht. Dann wärmt der Heizkessel morgens das Wasser auf, obwohl die Sonne nur kurze Zeit später diese Wärme liefern könnte“, erklärt Monika Wilkens, Expertin der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Der Besitzer der Anlage merkt davon meistens nichts.

Hier setzt der Solarwärme-Check der Verbraucherzentrale an. Ein unabhängiger Energieberater nimmt die Anlagenkomponenten in Augenschein und untersucht, ob sie einen effizienten Betrieb gewährleisten. „Tipps zur Verbesserung gibt es bei jeder Anlage“, sagt Wilkens. „Meistens erzielen schon kleine Änderungen eine große Wirkung. Oft reicht schon eine Anpassung der Regelung aus.“

Bei den Solarwärme-Checks überprüft ein unabhängiger Energieberater bei zwei Vor-Ort-Terminen die zentralen Komponenten der Anlage und schließt Messgeräte für die Aufzeichnung wichtiger Systemtemperaturen für einige Tage – davon mindestens einem Sonnentag – an. Der Berater interpretiert die Messergebnisse und analysiert, wie die Effizienz der Anlage verbessert werden kann. Verbraucher erhalten, nach ca. vier Wochen einen schriftlichen Bericht mit der Gesamteinschätzung der Anlage und den Empfehlungen des Energieberaters per Post.

Offen bleibt zunächst, wie die Anlagenerrichter auf den Bescheid reagieren. Nicht bei jeder Empfehlung muss es sich automatisch um einen Mangel handeln. Die Mitteilung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, dass es für jede Anlage Tipps zur Verbesserung gibt, wirft aber schon die Frage auf, wie ernst die Branche es mit Qualitätssicherung nimmt. ■