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Holzvergaser-BHKW

“Zu Heizöl sind wir wettbewerbsfähig“

Kompakt informieren

  • Inzwischen sind mehrere Holzvergaser-Blockheizkraftwerke am Markt verfügbar, die einen kundenfreundlichen Dauerbetrieb ermöglichen.
  • Marktführer nach Stückzahlen ist Spanner Re2. Das Unternehmen verfügt über Felderfahrungen von rund 300 Anlagen.
  • Das neue Spanner-R2-Modell HK20 ist auf land- und forstwirtschaftliche Betriebe, mittelgroße Wellness- und Biohotels sowie Seniorenheime zugeschnitten.

Holzvergaser-Blockheizkraftwerke (BHKW) hatten lange Zeit gegen das Bastler-Image zu kämpfen. Viele Entwicklungen wurden von Idealisten initiiert, die sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht scheuten, die Hände schmutzig zu machen. Sowohl der Teer, der beim Vergasungsprozess entsteht als auch die Staubbelastung durch das Abgas führten anfänglich zu Betriebsstörungen und verunsicherten Hersteller und Kunden gleichermaßen.

Anlagen mit kundenfreundlichem Dauerbetrieb kamen erst ab 2010 auf den Markt und noch 2012 hieß es auf einschlägigen Tagungen, „wir sind in einer Phase vorsichtiger Etablierung“. Inzwischen werden Holzvergaser-BHKW als echte Alternative zu Holzheizkraftwerken und Hackschnitzelfeuerungen gehandelt. Anlagen mit elektrischen Leistungen von einem MW und höher sind bereits am Markt vertreten, allerdings erst moderat.

Marktführer nach Stückzahlen ist nach eigenen Angaben die Spanner Re2 GmbH aus Neufahrn in Niederbayern. „Wir können inzwischen auf die Felderfahrung mit rund 300 Holzvergaser-BHKW zurückgreifen. Seit sechs bis acht Jahren spüren wir eine stärkere Nachfrage, wobei sich der Markt noch sehr volatil verhält“, erklärt Thomas Bleul, Leiter Entwicklung und Produktion bei Spanner Re2 auf dem 11. Presseevent bei Kutzner + Weber im September 2014. Mit dem neuen Modell HK20 mit einer Leistung von 20 kWel und 48 kWth deckt das Unternehmen mit nun drei Baureihen einen Leistungsbereich bis 45 kWel / 108 kWth ab.

Zukünftig will sich Spanner Re2 allerdings von den Unwägbarkeiten des KWK-Bonus und des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes abkoppeln und mit anderen Energieerzeugern konkurrieren. „Unser neues Modell HK20 ist speziell für die Zielgruppe land- und forstwirtschaftliche Betriebe, mittelgroße Wellness- und Biohotels sowie Seniorenheime zugeschnitten“, sagt Bleul. Verkaufsargument sei, dass die Energieautarkie auf der Basis regionaler Ressourcen mittels Holzhackschnitzel-angetriebener Holzvergaser-BHKW gestärkt und eine größere Unabhängigkeit von Energiepreissteigerungen erlangt werde. Wichtig sei, dass der Kunde sowohl den selbst erzeugten Strom als auch die Wärme für sich nutzt.Wolfgang Schmid, München

https://www.holz-kraft.com/de/

Rechnet sich das?

Die Wirtschaftlichkeit eines Holzvergaser-BHKW rechnet sich, bezogen auf die aktuellen Rahmenbedingungen, aus Sicht von Spanner Re so: Aus einem Schüttraummeter (srm) Hackschnitzel erzeugt die Holz-Kraft-Anlage HK 20 rund 200 kWh Strom im Wert von insgesamt 30 bis 50 Euro, plus KWK-Bonus, bereinigt um die neue EEG-Umlage auf Stromeigenproduktion in Höhe von 5 Euro/srm. Dazu kommen 550 kWh/srm Wärme im Wert von 15 bis 35 Euro, je nachdem, ob Brennholz oder Heizöl ersetzt wird. Das ergibt einen Gesamtbetrag von 50 bis 90 Euro/srm. Die laufenden Kosten für Hackschnitzel, Wartung und Hilfsenergie liegen bei rund 40 Euro/srm. Aus der Differenz von 10 bis 50 Euro/srm finanziere sich die Anlage in kürzester Zeit.

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