Die gute Nachricht zuerst: Das medienwirksame Auftreten des Energieversorgers LichtBlick mit seinem „ZuhauseKraftwerk“ wurde von den Marktakteuren als wichtiger Impuls für die Popularisierung der Mikro-KWK angesehen. Gleichzeitig wird kritisiert, dass die angebotene Geräteleistung von 20 kWel und 36 kWth weniger den privaten Hausbesitzer anspreche, sondern eher auf den Nischenmarkt im Bereich gewerblicher Immobilien und Wohnungsgesellschaften ausgerichtet sei. Der Presserummel um das von Volkswagen produzierte Aggregat könnte aber auch zu einer Verunsicherung potenzieller Mikro-KWK-Käufer führen, da die vollmundigen Versprechungen – in den nächsten zehn Jahren 100000 BHKW-Module zu einem virtuellen Kraftwerk zur Erzeugung von „Schwarmstrom“ zu Spitzenstrompreisen zu vernetzen – womöglich nicht haltbar sind. So der Eindruck des Chronisten auf der 3. Fachtagung „Dezentrale Klein- und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung“ im Rahmen der Renexpo im Oktober 2009 in Augsburg.
Und damit zur schlechten Nachricht: Der Markt für Mikro- und Kleinst-KWK entwickelt sich langsamer als prognostiziert. Neben der noch eingeschränkten technischen Zuverlässigkeit und dem fehlenden praxisnahen Wirtschaftlichkeitsnachweis werden zunehmend auch die unübersichtlichen Förderbedingungen des Staates sowie die bürokratischen Hürden der Energieversorger als Markthemmnis angesehen. Offen ist, wie die neue Regierung zur KWK-Förderung steht und welche Einspeisevergütungen für selbst erzeugten Strom in Zukunft zu erwarten sind. Der Koalitionsvertrag macht hierzu jedenfalls nur vage Aussagen.
Mikro-KWK braucht Marktimpulse
Auch die Grünen-Politiker sehen die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung inzwischen eher nüchtern: Ohne ...
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Mikro-KWK
“Ohne Rendite kein Markt“
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