Die von der Bundesregierung für dieses Jahr angekündigte Überarbeitung der Energieeinsparverordnung (EnEV) bedeutet im Kern weder einen Anreiz für verstärkte Gebäudesanierungsmaßnahmen, noch eine vereinfachte Praxis zur Beurteilung des Energieverbrauchs von Gebäuden für Eigentümer und Inverstoren. Laut
VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik
verursache das sogenannte Modellgebäudeverfahren sogar einen höheren bürokratischem Aufwand im Vergleich zum bereits bestehenden Verfahren. Dadurch könnten künftig nicht die enormen Energieeinsparpotenziale im Gebäudebereich aktiviert und erschlossen werden, die zur Erreichung der Klimaschutz-Ziele erforderlich sind.
Das, im Auftrag des Landeswirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik entwickelte Modellgebäudeverfahren (EnEV easy, Bericht von TGA Fachplaner inklusive Download der EnEV-easy-Studie), soll eine – nach Ansicht der Bundesregierung – vereinfachte Nachweismöglichkeit für Wohngebäude darstellen. Abgesehen von den wenigen Neuerungen, die das Programm bringen soll, sehen Experten wie Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden darin kaum Vorteile. Laut rof. Oschatz verhindere EnEV easy nicht nur die integrale Planung und Optimierung im Planungsprozess sowie die Innovation und den technologischen Fortschritt im Gebäudebereich, sondern genüge lediglich den Mindestanforderungen bei der Durchführung von Energieeinsparmaßnahmen. „Mehr noch, ist die Auswahl der anlagentechnischen Varianten begrenzt und wird den vielfältigen Sanierungsmöglichkeiten, die die Industrie bereitstellt, nicht gerecht“, so Oschatz.
Zudem erfolge die Auswahl der Sanierungsmaßnahmen willkürlich, da sie nicht auf bestimmten Kriterien basieren. Wie bereits das bestehende Nachweisverfahren bedarf es ebenfalls einer Software zum Eintragen der entsprechenden Kennzahlen wie Art des Gebäudes, Höhe sowie Umfang und Grundfläche jedes Geschosses, Fenster- und Fassadenfläche in jeder Himmelsrichtung, Fläche von Dachflächenfenstern und Lichtkuppeln und waagerechten und geneigten Dachflächen sowie die Summe der Flächen für die Energieausweise, sodass der gebäudeseitige Aufwand laut Oschatz genauso hoch wie zuvor sei. Ihm zufolge besteht die Möglichkeit, selbständig Anpassungen im Programm vorzunehmen, wodurch die Mehrzahl der Nachteile von EnEV easy vom Nutzer behoben werden könnten.
„Ein energieeffizientes Gebäudesanierungsprogramm kann allein mit dem Modellgebäudeverfahren EnEV easy nicht gelingen und bedarf weiterer politischer Instrumente und Anreize bei potenziellen Investoren wie steuerlichen Förderungen von energetischen Sanierungsmaßnahmen“, mahnt VdZ-Geschäftsführer. „EnEV easy und die Politik im Allgemeinen bieten derzeit kaum wirkungsvolle Antworten auf die dringende Frage, wie die Energiewende umgesetzt werden kann, die insbesondere mit einer Steigerung der Gebäudesanierungsquote durch den Einsatz intelligenter Gebäudetechnik einhergehen muss.“ ■
EnEV easy genügt nur den Mindestanforderungen
Das, im Auftrag des Landeswirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik entwickelte Modellgebäudeverfahren (EnEV easy, Bericht von TGA Fachplaner inklusive Download der EnEV-easy-Studie), soll eine – nach Ansicht der Bundesregierung – vereinfachte Nachweismöglichkeit für Wohngebäude darstellen. Abgesehen von den wenigen Neuerungen, die das Programm bringen soll, sehen Experten wie Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden darin kaum Vorteile. Laut rof. Oschatz verhindere EnEV easy nicht nur die integrale Planung und Optimierung im Planungsprozess sowie die Innovation und den technologischen Fortschritt im Gebäudebereich, sondern genüge lediglich den Mindestanforderungen bei der Durchführung von Energieeinsparmaßnahmen. „Mehr noch, ist die Auswahl der anlagentechnischen Varianten begrenzt und wird den vielfältigen Sanierungsmöglichkeiten, die die Industrie bereitstellt, nicht gerecht“, so Oschatz.
Aufwand ist genauso hoch wie zuvor
Zudem erfolge die Auswahl der Sanierungsmaßnahmen willkürlich, da sie nicht auf bestimmten Kriterien basieren. Wie bereits das bestehende Nachweisverfahren bedarf es ebenfalls einer Software zum Eintragen der entsprechenden Kennzahlen wie Art des Gebäudes, Höhe sowie Umfang und Grundfläche jedes Geschosses, Fenster- und Fassadenfläche in jeder Himmelsrichtung, Fläche von Dachflächenfenstern und Lichtkuppeln und waagerechten und geneigten Dachflächen sowie die Summe der Flächen für die Energieausweise, sodass der gebäudeseitige Aufwand laut Oschatz genauso hoch wie zuvor sei. Ihm zufolge besteht die Möglichkeit, selbständig Anpassungen im Programm vorzunehmen, wodurch die Mehrzahl der Nachteile von EnEV easy vom Nutzer behoben werden könnten.
VdZ fordert mehr Anstrengungen der Politik
„Ein energieeffizientes Gebäudesanierungsprogramm kann allein mit dem Modellgebäudeverfahren EnEV easy nicht gelingen und bedarf weiterer politischer Instrumente und Anreize bei potenziellen Investoren wie steuerlichen Förderungen von energetischen Sanierungsmaßnahmen“, mahnt VdZ-Geschäftsführer. „EnEV easy und die Politik im Allgemeinen bieten derzeit kaum wirkungsvolle Antworten auf die dringende Frage, wie die Energiewende umgesetzt werden kann, die insbesondere mit einer Steigerung der Gebäudesanierungsquote durch den Einsatz intelligenter Gebäudetechnik einhergehen muss.“ ■