„Die Lebenshilfe Kaltenkirchen hat mit dem Wohnquartier Lindenhain ein Wohnprojekt mit Pilotcharakter für ganz Schleswig-Holstein geschaffen. Es ermöglicht das Miteinander behinderter und nicht behinderter Menschen in großem Rahmen, wobei das Quartier 21 Wohnparteien umfasst. Zentraler Treffpunkt ist das im Erdgeschoss gelegene Café Bistro. Der Name ‚jedermann‘ erklärt bereits, dass bei uns jedermann willkommen ist. Ob jung oder alt, groß oder klein, mit oder ohne Behinderung“, beschreibt Wencke Dworack, Leiterin Gastronomie vom jedermann.
Aus der zentralen Lage ergab sich allerdings die Schwierigkeit, dass die Küchenabluft nicht über das Dach des mehrstöckigen Gebäudes abgeführt werden konnte, da sich außen an den Etagen oberhalb der Küche Laubengänge zu den Wohnungen befinden. Zudem schreiben die strengen Bestimmungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) vor, dass sich weder Anwohner noch Nachbarn durch Geruchsbelästigung gestört fühlen dürfen und dass messbare Umweltbeeinträchtigungen durch Geruchsbelästigung nicht vorliegen dürfen.
Abluft in die Wohnumgebung geleitet
Rat wusste der Küchenplaner Citti Großküchentechnik aus Lübeck. Er empfahl den Einbau einer Plasma-Anlage von Bäro. Dworack: „Die sollte in der Lage sein, Gerüche vollständig zu eliminieren und außerdem Fette, die naturgemäß beim Kochen entstehen, zu vernichten. Ehrlich gesagt, ich war skeptisch, zumal die Planer den Vorschlag machten, das Abluftrohr durch die Wand zu führen und draußen direkt unter dem Laubengang des ersten Obergeschosses enden zu lassen.“
Die Skepsis ist schon kurz nach der reibungslosen Abnahme der Anlage durch die zuständigen Ämter der Stadt im April 2009 einer sehr positiven Beurteilung gewichen, die sich bis heute gehalten hat. „Es ist schon beeindruckend. Die PlasmaAnlage läuft von Beginn an zu unserer vollsten Zufriedenheit. Es hat sich bislang niemand über Küchenabluftgerüche beschwert. Weder die Bewohner, noch die Nachbarn, noch sonst jemand. Es ist so, als wenn es dort gar keine Küchenabluft gäbe.“
Saubere Abluft in drei Stufen
Die mit dem Star Award 20081) ausgezeichnete Technologie PlasmaNorm by Bäro basiert auf drei Wirkungsstufen: Durch einen Ventilator wird die Abluft zunächst in das System eingesaugt, wo sie von einem Vorfilter von Fett, Feststoffen, Aerosolen und Kleinstpartikeln befreit wird. Bei feuchter oder fetthaltiger Abluft kommt beispielsweise ein hydroSorp-Filter zum Einsatz, der sich einfach herausnehmen und reinigen lässt. In der nachfolgenden Plasma-Stufe werden Geruchsstoffe und Keime durch einen Oxidations- und Zersetzungsprozess („kalte Verbrennung“ mithilfe der freien Ladungsträger des offenen Normaldruck-Plasmas) molekularer Ebene zersetzt. Zum Abschluss durchströmt die Abluft einen Aktivkohlefilter, der als Reaktionsplattform eventuell noch nicht oxidierte Verbindungen zurückhält und zur Zersetzung bringt.
Das Ergebnis ist eine geruchs- und fettfreie Küchenabluft auf physikalischer Basis ohne chemische Reinigungsmittel. Ein weiterer Vorteil: Durch die Zerstörung von Fettrückständen im Abluftkanal ist gleichzeitig ein wirksamer Brandschutz gegeben und zeit- und kostenintensive Reinigungen entfallen. Außerdem ist eine Wärmerückgewinnung aus der gereinigten Küchenabluft möglich. Nach Herstellerangaben kann jedes bestehende Abluftsystem in der Gastronomie und Hotellerie mit der Plasma-Technik nachgerüstet werden. DR
1) Der „Star Award“ ist ein Leserpreis, die Abonnenten der Fachzeitschrift Top hotel bewerten die nominierten Produkte. Bäro belegte 2008 mit seiner Plasma-Technik in der Kategorie Innovation den ersten Platz (Gold).