Feldtest und Studie
“Wärmepumpen werden sich zur zukünftig wichtigsten Heiztechnik in Deutschland entwickeln“, sagt Dr. Marek Miara, Koordinator Wärmepumpen am ISE. „2050 sollen Wärmepumpen sollen 65 bis 90 % der Niedertemperaturwärme in Gebäuden bereitstellen.“ Miara stützt sich bei diesen Zahlen auf die Studie Was kostet die Energiewende, die das ISE 2015 erstellt hat und deren zugrunde liegendes Rechenmodell für die Optimierung von Transformationspfaden nationaler Energiesysteme (REMod) seither in vielfältigen Projekten zum Einsatz kam.
Die neuesten Feldtest-Ergebnisse bestätigen das große Potenzial von Wärmepumpen. Auf der DKV Tagung (Deutscher Kälte- und Klimatechnischer Verein) im November in Bremen stellt das Fraunhofer ISE den rund 500 Wissenschaftlern, neben anderen Forschungsarbeiten rund um Wärmepumpen, erstmals
Zwischenergebnisse aus einer Feldstudie von Wärmepumpen in Gebäuden, die überwiegend zwischen 1950 und 1995 errichtet wurden, zeigen, dass die neue Generation von Anlagen im Mittel knapp 20 % an Effizienz gewonnen hat. Vergleichsbasis ist dabei ein Projekt mit ähnlichem Fokus von vor 10 Jahren. Die Effizienzgewinne liegen einerseits an den Geräten selbst, andererseits an verbesserten Installationen sowie Wärmeübergabesystemen, die geringere Heizkreistemperaturen ermöglichen. Die mittleren Jahresarbeitszahlen JAZ der Luft/Wasser-Wärmepumpen liegen bei 15 gemessenen Anlagen zwischen 2,5 und 3,4. Ein umfassend saniertes Gebäude erreichte eine JAZ von 4,1.
Für Netzstrom wird heute im Mittel etwa das 1,8-fache an nichterneuerbarer Primärenergie eingesetzt. Ist die JAZ einer elektrischen Wärmepumpe höher als dieser Wert, ist sie primärenergiemäßig positiv zu bewerten. ■