Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Heizungstechnik

Von der Deponie: Wärme to go

Mit Natriumacetat befüllter Wärme-to-go-Container. - aha - © aha
Mit Natriumacetat befüllter Wärme-to-go-Container. - aha
Wärme, die auf der Deponie in Hannover-Lahe bei der Verstromung von Methangas aus der Abfallbehandlung entsteht und nicht gebraucht wird, soll jetzt das Schulzentrum Isernhagen in Altwarmbüchen mit Energie versorgen. Möglich wird dies mit dem Modellprojekt Wärme to go .

„Das Methangas entsteht bei der biologischen Behandlung des Restabfalls und wird schon jetzt klimafreundlich in einem Blockheizkraftwerk zu Strom umgewandelt“, erläuterte Thomas Schwarz, Geschäftsführer des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Hannover (aha). „Nun verpufft auch die Wärme nicht länger. Sie wird im Rahmen des Modellprojekts in Wärme-Container eingebracht. Eine Elektro-Zugmaschine fährt die beladenen Container zu dem 6 km entfernten Schulzentrum in Altwarmbüchen. Dort wird die Wärme in die Heizung der Schule eingespeist.“

Wie ein großer Taschenwärmer

Die Wärme-Container sind mit Natriumacetat, auch bekannt als Nitritpökelsalz, befüllt. Das Phasenwechselmedium verflüssigt sich, wenn ihm Wärme zugeführt wird und kristallisiert, wenn die Wärme abgegeben wird. Der Container funktioniert also im Prinzip, wie ein großer Taschenwärmer und der Vorgang ist beliebig oft wiederholbar.

Die nachhaltige Restmüllbehandlung versorgt die Elektro-Zugmaschine mit regenerativ erzeugtem Strom und die Schule braucht weniger fossile Brennstoffe. Mit den vorgesehenen zehn Wärmecontainern und der Elektro-Zugmaschine könnten bis 2020 Treibhausgasemissionen von bis zu 8000 t vermieden werden. Für die modellhafte Anwendung des mobilen Wärmetransports stellt das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative für die Projektlaufzeit bis zum 31. Januar 2020 insgesamt rund 1,4 Mio. Euro zur Verfügung. Der Gesamtaufwand für das Projekt beläuft sich auf rund 1,7 Mio. Euro.

Projektpartner sind der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) als Förderantragsteller, die Gemeinde Isernhagen für die Wärmenutzung und die Klimaschutzagentur Region Hannover als Förderberaterin und Partnerin für Öffentlichkeitsarbeit. ■