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Referenzprojekt ÖkoFEN

Rathaus spart mit Holzpellet-Heizung

Kompakt informieren

  • Die Entwicklung der Heizölpreise, die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand, gesetzliche Regelungen, die örtliche Brennstoffverfügbarkeit und der gute Ruf von Holzpellet-Heizungen waren Entscheidungsgründe der Gemeinde Neuhausen, die Beheizung ihres Rathauses auf Holzpellets umzustellen.
  • Die neue Heizungsanlage konnte inklusive der Lagerung des Jahresbedarfs an Holzpellets auf der Fläche der bisherigen Öl-Heizung untergebracht werden.
  • Seit der Fertigstellung Mitte 2009 lag der kWhPreis für Holzpellets deutlich unter dem Heizölpreis, sodass sich im Betrieb deutliche Minder­kosten ergeben.

Auch in öffentlichen Gebäuden steht umweltbewusstes Heizen hoch im Kurs. Das beweist die kleine Gemeinde Neuhausen im Enzkreis, südlich von Pforzheim. Bürgermeister Oliver Korz und sein Gemeinderat entschieden sich bei der Renovierung ihres Rathauses Abb. 1 für eine neue Holzpellet-Heizung und setzten damit ein Zeichen für zukunftsorientiertes und umweltbewusstes Heizen, welches in Neuhausen nun quasi das amtliche Siegel hat.

Nach mehrjährigem Praxisbetrieb steht für Korz fest: „Ich möchte die neue Anlage in unserem Rathaus mit keinem anderen System mehr tauschen. Holzpellet-Heizungen sind für mich eine wirklich zukunftsweisende, saubere und erprobte Technik, die auch in öffentlichen Gebäuden immer mehr Freunde finden wird.“

Klimafreundliches Rathaus

Das Neuhauser Rathaus aus den 1950er-Jahren wurde von Ende 2008 bis Mitte 2009 komplett entkernt und saniert. Um den Energieverbrauch des alten Gebäudes zu reduzieren, wurde es zusätzlich gedämmt. Alle Rohrleitungen und Heizkörper wurden dabei entfernt. Anlass genug für den Gemeinderat, gemeinsam mit dem Architekten Frank Morlock auch über einen neuen Wärmeerzeuger nachzudenken: „Aus ökologischen und gesamtwirtschaftlichen Gründen, aber auch aufgrund meiner eigenen Überzeugung, plane ich bereits seit 1998 Holzpellet-Heizungen in vielen meiner Objekte.“

Ein weiteres Argument für Holzpellets sieht der Architekt in der speziellen, landschaftlichen Struktur von Neuhausen. „Da die Gemeinde sehr viel eigenen Wald besitzt, profitiert sie auch von einer höheren Holznachfrage.“ Der Gemeinderat ließ sich schließlich auch aufgrund der steigenden Heizölpreise und der neuen gesetzlichen Regelungen für den Energiebedarf von öffentlichen Gebäuden überzeugen. „„So können wir – als öffentliche Institution – eine Vorbildfunktion für unsere Gemeindemitglieder und natürlich auch für andere Gemeinden einnehmen“, betont Korz.

Pellet-Heizung im Praxistest

Bei der Auswahl des Heizungsherstellers fiel die Entscheidung auf ÖkoFEN aus Mickhausen in der Nähe von Augsburg. ÖkoFEN war der Gemeinde bereits im Vorfeld bekannt als einer der europaweit führenden Anbieter von modernen Pellet-Heizsystemen. Zum Einsatz kam eine vollautomatische Pellematic-Anlage mit einem Modulationsbereich von 48 bis 15 kW und Vakuumsaugsystem.

Korz war bereits nach dem ersten Winter sehr angetan: „Das Pellet-Heizsystem läuft sehr zuverlässig und ist einfach zu bedienen. Während der Heizperiode reicht es nach unseren bisherigen Erfahrungswerten aus, die Anlage alle drei bis vier Wochen zu kontrollieren. Mich fasziniert es, wie viel Energie ein so kleiner Holzpellet liefert und wie wenig Asche bei seiner Verbrennung anfällt.“ Die Asche wird automatisch in einen Sammelbehälter entleert, der anzeigt, welcher Füllstand erreicht ist und wann er entleert werden muss.

In der ersten sechsmonatigen Heizperiode von Ende Oktober 2009 bis März 2010 wurden dabei ca. 10 t Holzpellets verbraucht – für eine Gesamtfläche von 512 m2. Die Brennstoffkosten beliefen sich auf ca. 1700 Euro. Im Vergleich dazu wären ohne die Heizungserneuerung mehr als doppelt so hohe und auch bei einer Modernisierung der Öl-Heizung deutlich höhere Brennstoffkosten angefallen. Beim Vorab-Kostenvergleich aus dem Jahr 2008 (Anfang Juli 2008 kostete Heizöl über 95 Ct/l) ergab sich eine noch höhere Differenz Abb. 4, die bei den aktuellen Brennstoffpreisen fast wieder erreicht wird. Laut DEPV-Index (Energiemengenbasis 6 t Holzpellets) kosteten Holzpellets im bundesweiten Durchschnitt 4,66 Ct/kWhHS, der Einkaufspreis für Heizöl betrug 8,95 Ct/kWhHs.

Auch die Anlieferung der Pellets durch regionale Händler funktioniert problemlos. Die Lieferung erfolgt per Tanklastzug, der die Holzpellets mithilfe eines Gebläses über in einem Lichtschacht montierte Befüllstutzen direkt in die beiden Gewebetanks im Keller des Rathauses einbläst.

Pelletlager nach Maß

Ein weiteres Plus der Holzpellet-Heizung bestand darin, dass im Keller des Rathauses keine aufwendigen Umbauarbeiten beim Austausch der Öl-Heizung durch das neue Heizsystem angefallen sind. Auch wenn die räumlichen Gegebenheiten im Keller des Rathauses relativ beengt waren und für den neuen Holzpellet-Heizkessel und die beiden Gewebetanks nur eine Fläche von insgesamt 36 m2 zur Verfügung stand. Der Pufferspeicher und der Heizkreisverteiler wurden im ehemaligen 10 m2 großen Öltankraum untergebracht.

ÖkoFEN konnte anhand dieser räumlichen Vorgaben zeigen, wie sich mit etwas Kreativität sogar auf kleinstem Raum ein Pelletlager problemlos installieren lässt. So plante die Alber GmbH aus Pforzheim, die sich auf Heizung-, Klima-, Bad- und Sanitär-Installationen spezialisiert hat, für den Lagerraum im Keller des Rathauses zwei Gewebetanks Abb. 5 mit insgesamt rund 10 t Bevorratung. Holger Kinne, Geschäftsführer von Alber: „Wir haben zwischen den beiden Tanks eine Umschalteinheit installiert. Sie ermöglicht es, mit geringem Aufwand manuell einzustellen, welcher Gewebetank den Heizkessel mit Holzpellets versorgt.

Gewebetanks haben einige Vorteile bei der Heizungsmodernisierung: Sie lassen sich schnell montieren, sind staubdicht und trotzdem luftdurchlässig, dauerhaft antistatisch und halten den Brennstoff trocken. Zudem schafft ein Gewebetank mit Schwingbodentechnik 30 % mehr Füllvolumen bei gleichem Platzbedarf. Außerdem ist eine 100%ige Entleerung des Tanks gegeben. Der Pellematic-Heizkessel Abb. 6 entnimmt den Brennstoff über sein automatisches Saugsystem nach Bedarf aus den Tanks.

Insgesamt hat die Gemeinde Neuhausen ca. 30000 Euro in ihre Holzpellet-Heizungsanlage investiert – wobei aus dem Förderprogramm des Bundesumweltministeriums zur Nutzung erneuerbarer Energien ein Zuschuss von 2700 Euro geltend gemacht werden konnte. •

Bautafel Rathaus Neuhausen

Projekt

Komplett-Sanierung des Rathauses von 1950: Dämmung und eine neue Heizungsanlage

Neubau eines Sitzungssaals, verbunden mit dem alten Rathaus über eine Glasfuge

Bauherr

Gemeinde Neuhausen, http://www.neuhausen-enzkreis.de

Architektur

Frank Morlock, 75203 Königsbach-Stein, https://www.morlock-architekten.de/

Anlagenplanung und Ausführung

Alber GmbH, 75179 Pforzheim, https://alber-gmbh.de/

Pellet-Heizungsanlage

Heizkessel: ÖkoFEN Pellematic PES 48, http://www.oekofen.de

Pufferspeicher: 1500 l

Pelletlager: 2 ÖkoFEN-Gewebetanks, (BLH) 287 × 227 × 195 cm (5,2…6,0 t) und 287 × 287 × 195 cm (6,2…7,0 t)

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