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- Die Energiewende kommt auch bei den Unternehmen an, dies zeigt sich insbesondere an der steigenden Nachfrage nach regenerativen Heizsystemen.
- Für viele Unternehmen sind ökologische Zielsetzungen selbstverständlich. Mit Wärmepumpen-konzepten lassen sich gleichzeitig ökonomische Ziele realisieren.
Als sich Klaus Oberfeld 1975 mit seiner Werbefirma selbstständig machte, dachte er wohl noch nicht an eine baldige Expansion. Und doch musste sich das heutige Siebdruck- und Werbezentrum in den folgenden Jahren mehrfach vergrößern – bis 2015 schließlich alle Betriebsbereiche in einem großzügigen Neubau in Bad Endorf unter ein Dach gefasst wurden Abb. 1.
Fertigungshallen, Büroräume und das Ausstellungsfoyer haben insgesamt 3200 m2 und wollen zuverlässig beheizt werden. Dabei war den Oberfelds die Umweltverträglichkeit des neuen Heizsystems sehr wichtig. Um eine ebenso kostengünstige wie ökologische Lösung zu finden, die auch langfristig Einsparungen ermöglicht, ließ sich die Familie von Axel Hanl, Spezialist für alternative Heiztechnik, beraten. Er entwickelte ein Konzept mit drei Luft/Wasser-Wärmepumpen TLL 57 von Tecalor mit insgesamt 90 kW Heizleistung.
Hanl: „Die TTL 57 ist ideal für große Objekte geeignet. Durch die Kaskadenschaltung der Anlage lässt sich die Leistung sehr gut an den Bedarf anpassen. Und die Geräte sind erstaunlich kompakt. Deshalb konnten wir sie ganz einfach in die Außenanlagen integrieren.“ Aufgrund der geringen Betriebsgeräusche waren zudem keine größeren Grenzabstände nötig Abb. 2.
Den Strom beziehen die Wärmepumpen zum Teil von der firmeneigenen Photovoltaik-Anlage. Damit auch während Spitzenlasten genügend Wärme abgerufen werden kann, wurde ein 3500-l-Pufferspeicher installiert. Fußbodenheizung für die Büros und der Einsatz einer Betonkernaktivierung der Betonböden in den Produktionshallen ermöglichen durch die geringen Vorlauftemperaturen einen energieeffizienten Betrieb der Wärmepumpen. Dazu wurden rund 20 000 m Heizrohre verlegt.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Anlage und generell froh darüber, dass wir erneuer-bare Energien sofort in unseren Neubau einbetten konnten“, sagt Klaus Oberfeld. „So war es quasi ein zweifacher Neustart für uns – und der kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch unserem Unternehmen zugute.“