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- 2013 sind in Deutschland 686 500 Wärmeerzeuger verkauft worden. Der Bestand ist weiter gealtert.
- Der Wärmeerzeugermarkt wird von Erdgassystemen mit einem erneut gestiegenen Marktanteil von 77,4 % (2012: 75,6 %) dominiert.
- Trotz hohem Ölpreis seit Frühjahr 2011 sind 2013 erneut weniger Öl-Heizkessel installiert worden.
686 500 zentrale Wärmeerzeuger sind in Deutschland im Jahr 2013 verkauft worden, immerhin 5,5 % mehr als im Vorjahr. 2012 betrug der Zuwachs 3,4 %. Angesichts des niedrigen Absatzniveaus seit 2007 hält sich die Freude der Hersteller jedoch in Grenzen. „Diese Zahlen reichen nicht aus, um den nach wie vor bestehenden Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen“, so die Bewertung des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH).
Stärker als der Markt ist 2013 die Verkaufszahl für Gas- und Öl-befeuerte Wärmeerzeuger um 7 % auf 599 000 Stück gewachsen. Tendenziell sinkt jedoch ihr Anteil, zumal die BDH-Statistik die bei Neubauten ansteigende Fernwärmeversorgung nicht erfasst und oft Gas-Etagenheizungen durch Wohnungsstationen und nur einen neuen Wärmeerzeuger ersetzt werden.
Die Entwicklung bei den beiden Haupt-Energieträgern im Wärmemarkt fiel erneut sehr unterschiedlich aus. Im Segment Gas-Brennwert gab es einen Zuwachs um 10 % auf 421 500 Stück (Marktanteil [MA]: 61,4 %), bei Gas-Niedertemperatur stieg der Absatz um 2 % auf 110 000 Stück (MA: 16,0 %). Das Segment Öl-Brennwert verlor gegenüber dem Vorjahr 2 % auf 46 000 Heizkessel (MA: 6,7 %), bei Öl-Niedertemperatur betrug der Absatzrückgang 8 % (2012: 19 %) auf 21 500 Heizkessel (MA: 3,1 %).
2013 wurden in Deutschland 5 % weniger Festbrennstoff-Heizkessel (27 500 Stück) verkauft (MA: 4,0 %). Der Zuwachs von 1 % im Segment Heizungs-Wärmepumpen (60 000 Stück) blieb angesichts der gestiegenen Neubaufertigstellungen unter den Erwartungen, der Marktanteil sank auf 8,8 (2012: 9,2) %. Nur bei 22 % der neu installierten Heizkessel wurden 2013 erneuerbare Energien eingekoppelt – der geringste Wert seit 2004. 2008 lag die Quote bei 45 %. Daran gemessen, befindet sich der Wärmemarkt seit der 2011 ausgerufenen Beschleunigung der Energiewende kontinuierlich im Rückwärtsgang. Jochen Vorländer