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Klimatechnik

App simuliert indirekte Verdunstungskühlung

Prinzip der indirekten Verdunstungskühlung in einem RLT-Gerät. - Condair - © Condair
Prinzip der indirekten Verdunstungskühlung in einem RLT-Gerät. - Condair
Mit der App myCoolblue (zunächst als iPad-Version ) von Condair können Fachplaner und Hersteller von RLT-Geräten bereits bei der Projektierung des Lüftungsgeräts energetische Einsparungen durch die Wirkung der indirekten Verdunstungskühlung ermitteln.

Bei der indirekten Verdunstungskühlung wird die aus dem Gebäude entnommene Abluft im RLT-Gerät so nahe wie möglich an den Sättigungszustand befeuchtet und dadurch abgekühlt. So erreicht sie ein deutlich höheres Potenzial, um in der nachgeschalteten Wärmerückgewinnung die Außenluft abzukühlen. Dadurch können die maschinell erzeugende Kälteleistung zur Luftkühlung erheblich verringert und Betriebskosten gespart werden.

In drei Schritten zum Ergebnis

Die myCoolblue-App basiert auf drei Schritten. Zunächst werden der Standort des Projekts und alle gewünschten Betriebsdaten eingegeben (Nutzungszeiten, Temperatur- und Feuchtesollwerte). Als Standorte sind in der App bereits die Jahresverläufe von Außentemperaturen und Feuchten für 15 deutsche und weitere 320 internationale Städte hinterlegt, die aus einer Weltkarte gewählt werden können. Für alle Städte, für die die sommerlichen Standard-Auslegungsdaten nach VDI 4710 vorhanden sind, werden sie automatisch in der App angezeigt. Wo diese Werte nicht verfügbar sind, wird ein Vorschlagswert aus den in der App verwendeten Meteonorm-Wetterdaten generiert. Die Werte können aber auch individuell überschrieben werden.

Schritt zwei betrifft die Eingabe der Anlagedaten. Diese sind der Luftvolumenstrom, die voraussichtlichen Abmessungen des RLT-Geräts, das System zur Wärmerückgewinnung, Druckerhöhungen und Ventilator-Wirkungsgrade sowie die jeweilige Komponentenanordnung im RLT-Gerät.

Ergebnisdarstellung in der APP myCoolblue. - Condair - © Condair
Ergebnisdarstellung in der APP myCoolblue. - Condair
Aus diesen Daten errechnet die App im Schritt drei die Ergebnisse und zeigt diese auch in einer Grafik an. Diese Ergebnisse sind beispielsweise die benötigte Nennleistung eines Wasserkühlsatzes ohne und mit Berücksichtigung der indirekten Verdunstungskühlung, die gesamte Jahreskältearbeit zur Luftkühlung sowie die Anteile des mechanischen Wasserkühlsatzes, der Verdunstungskühlung und der Wärmerückgewinnung (regenerativer Anteil). Angezeigt wird auch eine Jahresarbeitszahl, die sich aus dem Verhältnis der von der Verdunstungskühlung erzeugten Kältearbeit zur benötigten Pumpenarbeit für das Verdunstungswasser und der Ventilatorarbeit für die Überwindung des luftseitigen Druckverlusts ergibt.

Aus allen Daten wird eine PDF-Datei erzeugt, die für das Projekt ausgedruckt werden kann. Auch die Berechnung und Darstellung von mehreren Varianten, zum Beispiel bei Veränderung der Luftvolumenströme, der Art der Wärmerückgewinnung, der Ventilatorwirkungsgrade oder der Komponentenanordnung, dauert nur wenige Sekunden.

Fundierte Basis zur Optimierung von Anlagenkonzepten

Die aus dem Programm gewonnenen Simulationsergebnisse schaffen eine fundierte Basis, um die von Standort zu Standort und von Projekt zu Projekt oft sehr unterschiedlichen Potenziale und Leistungen der Verdunstungskühlung realistisch berechnen und einschätzen zu können. Dadurch lassen sich Anlagenkonzepte einfach optimieren und die Einsparmöglichkeiten für eine ökologische und wirtschaftliche Luftkühlung ausschöpfen.

Der momentan verfügbaren iPad-Version soll Ende 2016 eine universell nutzbare Online-Version für Desktop und Android-Plattformen folgen. ■