Am 14. Oktober 2011 hat die Bundesnetzagentur die Höhe der EEG-Umlage für das Jahr 2012 bekanntgegeben: Sie steigt um 0,062 ct/kWh auf 3,592 ct/kWh. Der Förderbetrag am Ausbau der Elektrizitätserzeugung mit erneuerbaren Energien steigt so für einen Musterhaushalt mit einem Strombezug von 3500 kWh/a um rund 2,6 Euro/a. Es gehört mittlerweile zu den Ritualen in der Energiebranche, die Tage vor der Bekanntgabe für Untergangsszenarien zu nutzen. Offensichtlich wird dafür aber eine eigenwillige Mathematik bemüht – oder nur der dicke Daumen und das Bauchgefühl eingesetzt.
Wie schnell aus einem Bauchgefühl eine Bauchlandung werden kann, hat Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, vorgemacht. In einem am 12. Oktober in der Saarbrücker Zeitung veröffentlichten Interview mit Werner Kolhoff, hatte sich Kohler der Auffassung anderer Experten angeschlossen, dass die EEG-Umlage für 2012 wohl auf eine ungefähre Größenordnung von 3,8 ct/kWh steigen werde. Gleichzeitig sagte Kohler auf die Frage, ob sich die Bundesregierung mit ihrer Erwartung verschätzt habe, dass die jetzigen 3,5 ct/kWh auch im nächsten Jahr gehalten werden können: „Ich konnte diese Annahme nie nachvollziehen.“
Aus der Kritik ist die EEG-Umlage aber auch nach der Mini-Steigerung nicht gekommen. Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler kündigt am 14. Oktober an, die weitere Entwicklung genau zu beobachten – um dann wenige Tage später drastische Einschnitte zur Begrenzung von Strompreissteigerungen zu fordern. Gleichzeitig zeigen diverse Studien, dass über das EEG die Strompreissteigerungen gedämpft werden. Das EEG wird wohl auf Dauer mathematisches Niemandsland bleiben.
Das TGA-Fachplaner-Team wünscht Ihnen, Ihren Familien, Freunden und Mitarbeitern frohe Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2012. •
Jochen Vorländer, Chefredakteur TGA Fachplaner
vorlaender@tga-fachplaner.de ·
https://www.tga-fachplaner.de/
Ihre Meinung ist uns wichtig: vorlaender@tga-fachplaner.de
Ihr Link zu allen TGA-Leitartikeln: Webcode 1025