Führungskräfte der Wärmepumpen-Branche haben ihre Erwartungshaltung an die künftige Bundesregierung formuliert. In der „Erklärung von Banz“ fordern der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und seine Mitglieder die Politik auf, die notwendigen Konsequenzen aus dem Klimaschutz-Abkommen von Paris zu ziehen und wirksame Maßnahmen für eine Wärmewende zu ergreifen. Hauptforderung der Branche ist ein Ende der Diskriminierung von Strom im Wärmemarkt. „Im Strompreis sammeln sich alle Kosten der Energiewende. Dies treibt ihn kräftig in die Höhe. Beim Haushaltsstrom sind mittlerweile über 53 % der Kosten Steuern, Abgaben und Umlagen, beim Wärmepumpenstrom sogar 62 %, während fossile Brennstoffe kaum belastet werden“, erläutert der BWP-Vorstandsvorsitzende Paul Waning. „Wir fordern keine Privilegien oder Sonderbehandlung. Was wir wollen, ist ein fairer Wettbewerb, damit unsere Technologie ihre Vorteile frei ausspielen kann.“ Die Energiewendeziele der Bundesregierung beziehen sich auf das Referenzjahr 2008. Laut BDEW-Statistik lag damals der Anteil für Steuern, Abgaben und Umlagen für Haushaltsstrom (3500 kWh/a) bei 39 %, für 2017 prognostiziert der BDEW einen Anteil von 55 %. Seit 2013 hat sich der durchschnittliche Strompreis allerdings kaum verändert, bezogen auf die Kaufkraft ist er sogar gesunken. Dass die Umstellung auf regenerative Heiztechnik im großen Stil nur mit Wärmepumpen funktioniert, wird auch von der Wissenschaft bestätigt. Hauptaussage der im TGAnewsletter 05-2017 vorgestellten Studie von Agora Energiewende ( Webcode 755250): Volkswirtschaftlich gesehen muss eine Heizenergiewende auf eine Kombination aus Wärmepumpen, Gebäudeeffizienz und dem Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung setzen. Damit ein Erreichen der Klimaziele realistisch bleibt, müsse sich der Wärmepumpen-Absatz mindestens verfünffachen. Im letzten Jahr wurden in Deutschland 66 500 Anlagen verkauft. www.waermepumpe.de
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