An heißen Tagen kann der Schornsteinzug unzureichend sein. Bei einem Abgasrückstau besteht die Gefahr einer lebensgefährlichen Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung.
Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen warnt: Im Sommer droht in Wohnung mit Gastherme (für die Trinkwassererwärmung) eine weitgehend unbekannte Gefahr durch Kohlen(stoff)monoxid, die zu lebensgefährlichen Vergiftungssymptomen führen kann.
Andreas Walburg vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV): „Bei warmem Wetter kann es vorkommen, dass der Schornsteinzug nicht ausreichend ist, um die Abgase effektiv aus dem Schornstein abzuführen. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, z. B. einen zu niedrigen oder blockierten Schornstein, eine zu geringe Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außenluft oder eine ungünstige Windeinwirkung auf den Schornstein.
Ergebnis ist ein Abgasrückstau, die warme Außenluft drückt dabei das giftige Kohlenstoffmonoxid im Schornstein zurück in die Wohnung. Dort kann der erhöhte CO-Gehalt zu gesundheitsgefährdenden Vergiftungen bis hin zum Tod führen.“
Vorsicht bei mobilen Klimaanlagen
Eine weitere Gefahr kann durch die Nutzung mobiler Klimaanlagen im Zuhause entstehen. Befördern sie im Klimatisierungsbetrieb Raumluft ins Freie, kann ohne gesicherte Öffnungen zur Luftnachströmung ein Unterdruck entstehen, der bei zeitgleicher Nutzung z. B. einer Gastherme Abgase aus dem Abgasrohr zurück in die Wohnung zieht. Der Einsatz mobiler Klimageräte verstärkt damit laut der Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen ebenfalls die Gefahr einer lebensgefährlichen Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung im Sommer.
Nur CO-Warnmelder können Kohlenstoffmonoxid aufspüren
„Kohlenstoffmonoxid ist für die Bewohner nicht erkennbar. Erste Vergiftungssymptome – Atemnot, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen –werden in der Regel nicht mit einer CO-Vergiftung in Verbindung gebracht“, erläutert Dr. Hella Körner-Göbel von der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND).
Eine hohe CO-Konzentration in der Raumluft kann schnell tödlich sein, wohingegen unentdeckte geringe Mengen des Gases über einen längeren Zeitraum zu chronischen Vergiftungen führen und Langzeitfolgen wie Demenz, Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Ereignisse haben können.
Da Kohlenstoffmonoxid für die menschlichen Sinne nicht wahrnehmbar ist, kann es nur mithilfe technischer Sensoren detektiert werden. „CO-Warnmelder im eigenen Zuhause überwachen zuverlässig und rund um die Uhr Wohn- und vor allem Schlafräume und schlagen schon bei geringen gesundheitsgefährdenden CO-Konzentrationen laut Alarm. Sie helfen so lebensgefährliche Vergiftungen oder auch Langzeitschäden durch Kohlenstoffmonoxid zu vermeiden“ so Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV). Verbraucher sollten beim Kauf von CO-Warnmeldern unbedingt auf die EN 50291 für geprüfte Qualität achten.
Die die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen gibt auch Hinweise zur richtigen Montage und Bedienung von CO-Warnmeldern. ■
Quelle: Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen / jv
Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen …
… wurde im Jahr 2018 gegründet. Zu den Mitgliedern gehören der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), der Bundesverband der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD), der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV), die Bundesarbeitsgemeinschaft Notärzte (BAND), der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik sowie verschiedene Hersteller von CO-Warnmeldern. Ziel der Initiative ist es, über die Gefahren von Kohlenstoffmonoxid für Leben und Gesundheit im eigenen Zuhause zu informieren und die Zahl der CO-Vergiftungen zu verringern. www.co-macht-ko.de