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Holzpellets

Warnung vor Kohlenmonoxid im Pelletlager

Im Januar 2010 endete in Remscheid die Kontrolle eines Füllstandsanzeigers in einem Pelletbunker für den 43-jährigen Planer der Holzpellet-Heizungsanlage tödlich. Er starb in dem Lagerbehälter an den Folgen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Es wird vermutet, dass das Kohlenmonoxid nicht durch einen Anlagendefekt in den Pelletbunker gelangt, sondern dort entstanden ist. So weist jetzt TÜV Rheinland auf Gefahren hin, mit denen auch Fachleute nicht unbedingt rechnen. Beispielsweise könne durch unsachgemäße Lagerung von Holzpellets Kohlenmonoxid (CO) entstehen. Das farb- und geruchlose Gas ist höchst gefährlich, es besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, warnt Andrea Rieth, Sachverständige bei TÜV Rheinland. Im Lagerraum könne sich über längere Zeit durch Ausgasung eine gefährlich hohe Konzentration von Kohlenmonoxid bilden. Es entstehe vermutlich durch natürliche Abbauprozesse im trocknenden Holz. Erhöhte Temperaturen und große Schüttmengen begünstigen diesen Prozess. Daneben bestehe auch ein Risiko, dass sich im Lager explosionsfähige Staub-Luft-Gemische bilden. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) hat später darauf hingewiesen, dass es bei einer Pelletheizung im Privathaushalt kein Risiko für den Betreiber gebe. „Bei sachgemäßem Umgang mit Lager- und Heizräumen geht im Privathaushalt von normgerechten Holzpellets keine Gesundheitsgefährdung aus“, erklärte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. Hier würden weiterhin die bekannten Sicherheitsregeln im Umgang mit Energielager- und Heizräumen gelten. Der Verband verweist dabei auch auf über 120000 Pelletheizungen in Deutschland, bei denen bislang keine Unfälle durch Kohlenmo­noxid bekannt geworden seien. Gleichwohl bereitet der Verband nach dem Todesfall in einem großen Pelletlager (über 150 t) Sicherheitsvorschriften im Umgang mit „Großlagern“ vor. Es werde umgehend ein gesondertes Warnschild für diese Läger geben. „Darüber hinaus wird so schnell wie möglich ein technisches Regelwerk für den Umgang mit Großlagern erarbeitet“, betonte Bentele. Wie groß ein „Großlager“ ist, ließ der DEPV in seiner Pressemitteilung allerdings offen, stellte allerdings folgenden Hinweis ganz an den Anfang: „Erste wissenschaftliche Studien aus Österreich zeigen, dass es in großen Pelletlagern (>10 t) und in luftdichten Systemen zu überhöhten Kohlenmonoxid-Werten kommen kann.“