Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), ist seit Mitte November 2007 aktives Mitglied der Industrieallianz für Interoperabilität (IAI). Ziel der IAI ist es, den modellbasierten Ansatz für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen im Rahmen der buildingSMART-Initiative zu etablieren und dabei die IFC (Industry Foundation Classes, ein offener herstellerneutraler Standard für den Datenaustausch in der Baubranche) als Standard durchzusetzen. „Wir brauchen Transparenz in der Leistungsvergabe und die geordnete Übertragung von Gebäude beschreibenden Daten zwischen den verschiedenen Instanzen sowie deren anschließende Übergabe in Facility Management Prozesse“, erläuterte Ministerialdirektor Michael Halstenberg, Leiter der Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten im BMVBS anlässlich des 11. IAI Industrietages im September. „Wünschenswert wäre es, dass sich auf der Basis minimaler Gebäudeinformationen eine hinreichend genaue Kostenübersicht erstellen lässt. In die IAI bringen wir die spezifischen Anforderungen des öffentlichen Bauens ein. Wir bringen die Interessen des staatlichen Hochbaus gebündelt ein und engagieren uns, indem wir verschiedenen Lösungen im Rahmen der buildingSMART-Initiative als Pilotprojekte aufsetzen.“ Der Stellenwert der effizienten Projektkommunikation beim Planen, Errichten und Bewirtschaften steigt bei allen an Planung und Bau von öffentlichen Bauwerken Beteiligten. Die Kommunikation beginnt bereits in der Vorbereitungsphase. Während sie für einige Beteiligte nach der Übergabe des Bauwerkes endet, bleiben Bauherr, Mieter/Nutzer sowie die Bauverwaltung der öffentlichen Hand über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes im (Daten-)Austausch. Inzwischen haben alle Beteiligten erkannt, dass es immens Kosten spart, wenn einmal erzeugte Daten mehrfach und weitgehend redundanzfrei genutzt werden. Halstenberg: „Die öffentliche Hand benötigt preiswerte, zeitbeständige und funktionierende Lösungen. Eine wichtige Aufgabe der staatlichen Bauverwaltungen sehen wir in der Bestandsdokumentation. Der Wert dieser Daten ist erheblich. Unsere bayerischen Kollegen sprechen von Bestandsinformationen im Umfang von rund 470 Mio. Euro allein für den staatlichen Hochbau. Und dabei sind nur die Erstellungskosten berücksichtigt, nicht der Wert aus den zu erzielenden Effekten aus der Nutzung dieser Daten.“
IAI