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IWO

Mineralölwirtschaft entwickelt Bioheizöl

Bioheizöle sollen in naher Zukunft nach Auffassung der Mineralölwirtschaft und der Heizgeräteindustrie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dafür würden die bisherigen Ergebnisse der gemeinsamen Forschungsaktivitäten zur Entwicklung eines Heizöls mit Biokomponenten sprechen. Auf Basis des schwefelarmen Heizöls soll es in allen Ölheizungen ohne aufwendige Umrüstungen eingesetzt werden können. Zu entwickeln sind allerdings auch nichttechnische Aspekte. Darauf weist das Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) hin. Flüssige Biobrennstoffe würden nur dann einen hohen Beitrag zur Verminderung von Treibhausgasemissionen leisten, wenn die erforderlichen pflanzlichen Rohstoffe nachhaltig angebaut worden sind. Das bedeutet unter anderem, dass die Rohstoffe nach bestimmten ökologischen und sozialen Standards erzeugt werden müssen. Zurzeit arbeitet die Bundesregierung an einer Nachhaltigkeitsverordnung, in der diese Standards definiert werden. Im ersten Schritt setzt die Mineralölwirtschaft wahrscheinlich auf die Beimischung von Fettsäuremethylester (FAME, auch bekannt als Biodiesel). FAME wird in einer chemischen Reaktion aus Pflanzenölen und Methanol hergestellt und ist in seinen Eigenschaften dem fossilen Heizöl ähnlich. Dieser Biobrennstoff der ersten Generation basiert auf Ölfrüchten wie Raps. Gleichzeitig werde laut IWO die Erforschung von Biobrennstoffen der zweiten Generation (BTL: Biomass To Liquid) vorangetrieben. Bei BTL-Brennstoffen werden nicht nur die Ölfrüchte, sondern die gesamten Pflanzen verwendet und synthetisch aufbereitet. Eingesetzt werden können auch pflanzliche Abfälle wie Stroh oder Restholz sowie Energiepflanzen. „Unabhängig von den Bestrebungen, zunehmend nachwachsende Rohstoffe zur Energieerzeugung einzusetzen, sollte das Einsparen von Energie – zum Beispiel durch den Einsatz effizienter Heiztechnik – Vorrang haben“, betont Prof. Christian Küchen vom IWO. „Mit der erzielten Energieeinsparung sinken in gleicher Größenordnung auch die Energiekosten sowie die Schadstoff- und Treibhausgasemissionen. Das ist beim Ersatz fossiler Brennstoffe durch Biokomponenten im Allgemeinen nicht gegeben.“ Ein weiterer Grund für diese Priorisierung ist die begrenzte Verfügbarkeit nachwachsender Rohstoffe: Die Mineralölwirtschaft plakatiert mit dem erneuerbaren Potenzial auf der Basis einer 10%igen Beimischung bei allen etwa 6,3 Mio. Ölheizungsanlagen. Um dieses Äquivalent von 630000 Ölheizungen bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 1500 l/a von deutschen Äckern zu versorgen, wären allerdings rund 45 % der gesamten Raps-Anbaufläche erforderlich (Basis 2007: 1,5 Mio. ha, die natürliche Anbaugrenze liegt bei etwa 1,8 Mio. ha).

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