Im Edmund-Probst-Haus, eine Schutzhütte am Nebelhorn, wurde im Rahmen einer Sanierung eine maßgeschneiderte Fettabscheider-Anlage installiert.
Umbauten und Sanierungen gehen fast immer mit projektspezifischen Herausforderungen einher, da TGA-Planer und SHK-Installateure neben den grundsätzlichen gesetzlichen und baulichen Regeln und Vorgaben auch die besonderen Gegebenheiten und Bedingungen des Bestands berücksichtigen müssen.
Diese erweisen sich oft als so komplex, dass auch herstellerseitig individuelle Lösungen erforderlich sind. Bei der Sanierung des Edmund-Probst-Hauses – eine zwischen Oberstdorf und dem Gipfel des Nebelhorns auf 1932 m Höhe gelegene Schutzhütte des Deutschen Alpen-Vereins – wurde ACO Haustechnik mit der Planung, Konstruktion, Fertigung und Montage einer maßgeschneiderten Fettabscheider-Anlage betraut.
Das Edmund-Probst-Haus, eine bei Wanderern, Bergsteigern und Gleitschirmfliegern sehr beliebte, ganzjährig geöffnete Schutzhütte der Sektion Allgäu-Immenstadt des Deutschen Alpenvereins, wurde 1890 gebaut. Im August 2020 fiel der Startschuss für umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten, die neben neuer Raumaufteilung, verbessertem Brandschutz und modernem Energiekonzept auch eine Erneuerung der sanitären Anlagen sowie der Küche des Restaurantbetriebs umfasste.
Projekt-, lage- und logistikspezifische Fettabscheider-Anlage
Schon zum Planungsbeginn wurde aufgrund der Lage und der Beschaffenheit des Gebäudes deutlich, dass eine Standardlösung für die fachgerechte, nach DIN EN 1825 obligatorische Behandlung des fetthaltigen Abwassers nicht ausreichen würde.
Lagebedingt ist die Schutzhütte nur per Nebelhornbahn und über einen sehr steilen Zufahrtsweg erreichbar. Für die Planung des Küchenbetriebs bedeutet die spezielle Lage: Eine Vollentsorgung mit großen Entsorgungsfahrzeugen ist unmöglich; der Abtransport von abgeschiedenem Fett und Schlamm muss per Teilentsorgung mittels Fässern erfolgen.
Die bauseitigen Planungsparameter und Montage-Schwierigkeiten: Eine nur 80 cm breite Tür auf dem Weg zum Aufstellungsort, die niedrige Deckenhöhe von weniger als 2 m im Keller sowie die Platzierung der Sammel- und Reservefässer im Erdgeschoss.
Die beengten Gegebenheiten erforderten mit Hinblick auf die Einbringung und Bedienung vor Ort u. a. eine Anpassung der Behältermaße. Alles in allem eine Ausgangssituation, die eine hohe Planungsexpertise, spezielles Fertigungs- und Montage-Know-how für eine punktgenaue Konzeption erforderte, berichtet Frank Lissy, Regionalverkaufsleiter Süd von ACO Haustechnik. Auch bei der Lieferung: Sowohl der Fettabscheider als auch das Zubehör wurden per Helikopter zur Schutzhütte gebracht.
Das Ergebnis ist eine normgerechte, kompakte Edelstahl-Anlage in runder Ausführung zur Freiaufstellung und Teilentsorgung: Ein Frischfettabscheider ACO Lipator S-RM in der Nenngröße 10 mit einem Fassungsvermögen von 1400 l, erweitert um zwei wandmontierte Exzenterschneckenpumpen, die die abgeschiedenen Stoffe über fettsäurebeständige Rohrleitungen (ACO Pipe V4A) in die 60-l-Fässer – ausgestattet mit Sensoren zur Füllstandüberwachung – im Erdgeschoss fördern. ■