Eines der wichtigsten Gebäude der Welt befindet sich hoch im Norden auf der arktischen Inselgruppe Spitzbergen. Rund 1300 Kilometer vom nördlichen Polarkreis entfernt steht das „Svalbard Global Seedvault“ – hierzulande besser bekannt als „Saatguttresor Spitzbergen“. In diesem wird Saatgut aus aller Welt verwahrt. Die Doyma GmbH & Co hat mit enormen Dichtungseinsätzen dazu beigetragen, dass dieses Bauwerk seine Aufgabe erfüllen kann.
Saatguttresor Spitzbergen: Kalt und trocken muss es sein
Spitzbergen ist der ideale Standort für das „Svalbard Global Seedvault“: Auf der einen Seite ist es abgelegen genug, um die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten, auf der anderen Seite ist es aber dennoch so gut angebunden, dass Samen ohne Schwierigkeiten hin- und zurücktransportiert werden können. Gelagert werden die Samen bei -18 Grad Celsius. Sollte die Energieversorgung des Gebäudes ausfallen, reicht die Kälte des Permafrostbodens, um zu verhindern, dass das Saatgut auftaut.
Im Jahr 2017 machte sich der Klimawandel jedoch auch in Spitzbergen bemerkbar. Schmelzwasser drang durch die Wände des Eingangstunnels in das Gebäude ein. Auch wenn kein Saatgut verloren ging, musste unverzüglich gehandelt werden. Es folgte der Neubau eines betonierten Zugangstunnels mit wasserdichten Wänden, um zukünftig Wassereinbrüche zu verhindern und das Bauwerk für die weiteren Herausforderungen des Klimawandels für die nächsten Jahrzehnte zu rüsten.
Svalbard Global Seedvault
Der Saatguttresor Spitzbergen, der im Jahr 2008 von der norwegischen Regierung angelegt wurde, befindet sich nahe der Siedlung Longyearbyen. Eingebettet in den Berg Platåberget lagern in diesem faszinierenden Bauwerk Millionen von Pflanzensamen aus der ganzen Welt. Sorgsam konserviert sollen sie das Überleben der Pflanzenwelt sicherstellen, sollte es regional oder im schlimmsten Fall global zu Katastrophen kommen, die die Vegetation vernichtet und somit der Menschheit die Lebensgrundlage entzieht. Pflanzen und Bäume aus dieser „Arche Noah“ könnten dann neu gepflanzt werden und der Erde einen Neustart ermöglichen.
Im Jahr 2021 war dann die Unterstützung von Doyma gefragt. Der Spezialist für Sonderkonstruktionen von Dichtungssystemen aus Oyten lieferte außergewöhnliche Produkte: zwei nicht zentrische, geteilt ausgeführte HKD DISO Dichtungseinsätze für eine Kernbohrung mit einem Durchmesser von 3867 mm zur Aufnahme eines Medienrohres von 3640 mm. Die Ausmaße sind so enorm, dass dieser Dichtungseinsatz der größte ist, den Doyma je gebaut hat. Beide Dichtungen wurden zur druckwasserdichten Abdichtung von Medienleitungen zwischen dem Zugangstunnel und den Querwänden des inneren Bergtunnels konzipiert. Die erhöhte Schwierigkeit lag darin, dass sich die Kernbohrung in der Querwand nicht zentrisch gestalten ließ. Dies machte die Sonderkonstruktion der Ringraumdichtung erforderlich. ■