Viele Haushalte satteln aufgrund der hohen Energiepreise für Gas und Strom auf Heizlüfter um. Das kann schlimmstenfalls Ausfälle des Stromnetzes verursachen, was zur Konsequenz hätte, dass auch alle Zentralheizungssysteme den Dienst quittieren. Diese sind unabhängig vom Brennstoff ebenso auf Strom angewiesen, vor allem für Steuerungen und Pumpen. Viele sehen aus dieser Notsituation einen Ausweg: Mit Öfen und offenen Kaminen können sie zumindest einen Raum beheizen.
Seit Wochen sind in Baumärkten die Öfen ausverkauft. Laut Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks für das Jahr 2021 existieren in Deutschland bereits 11 300 000 Einzelfeuerstätten für Festbrennstoffe. Wenn diese Öfen regelmäßig benutzt werden, sind die Auswirkungen auf die CO2- und Feinstaubbelastung erheblich.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale gibt daher Hinweise zu Öfen und hilft, im Einzelfall die richtigen Entscheidungen beim Einsatz von Holz zu treffen.
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Was bei der Verbrennung von Holz beachtet werden muss
Öfen vom Schornsteinfeger kontrollieren lassen
Jede Feuerstätte muss vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Bei einigen Zehntausend Öfen ist dies bislang nicht geschehen. Das bedeutet ein erhöhtes Risiko für Brände und Rauchgasvergiftungen. Die Prüfung muss dringend nachgeholt werden!
Nicht alles darf im Ofen verbrannt werden
In den Ofen gehört nach den Immissionsschutzvorgaben ausschließlich gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen hingegen gehören ins Altpapier und Joghurtbecher in den Gelben Sack, alte Fensterrahmen und Spanplatten sind Sondermüll und sollten auf Deponien entsorgt werden, keinesfalls jedoch im privaten Ofen oder Kamin.
Kein frisch geschlagenes Holz verbrennen
Frisch produzierte Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens ein bis zwei Jahre trocknen, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen jede Menge Umweltschadstoffe bei der Verbrennung frei. Der Baum, der am Jahresanfang gefällt wurde, hat den kommenden Winter nichts im Ofen zu suchen.
So wird der Ofen richtig befeuert
Wer einen Ofen nutzen möchte, sollte sich vorab ausführlich informieren, wie ein Ofen richtig angefeuert wird. Dazu gehört: Sorgfältig geschichtetes Holz, kleinere Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand: kein Nachlegen von Scheiten. Die Zufuhr an Verbrennungsluft ist ebenfalls wichtig und das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Haus.
Weitere Informationen liefern die Broschüre des Bundesumweltamtes und Tipps des Schornsteinfegerverbands
Umweltschonend heizen
Öfen produzieren erhebliche Mengen an Ruß, Schadstoffe und Feinstaub. Sie sind vielerorts problematischer als der Straßenverkehr: Werden sie betrieben, sollte das möglichst umweltschonend erfolgen.
Beim Neukauf auf Umweltlabels achten
Wer dennoch einen neuen Ofen kaufen will, sollte den Werkstattofen und Allesbrenner im Baumarkt lassen und stattdessen ein Modell wählen, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt. Es ist zwar deutlich teurer, aber dafür gibt es unter anderem einen Staub- und Feinstaubfilter. Außerdem haben diese Öfen eine automatische Luftsteuerung und nehmen den Betreiber*innen eine besonders schwierige Aufgabe für den optimalen Betrieb ab.
Die Verbraucherzentralen fordern darüber hinaus, dass künftig alle neu verkauften Kaminöfen mit entsprechenden Filtern ausgestattet sind. Dies dient nicht nur der Umwelt; es ist auch ein Beitrag zum gesundheitlichen Verbraucherschutz. Durch hohe Produfktionszahlen würden sich die Filter auch verbilligen. ■
Quelle: vzbv / fl
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