Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) beklagt die praxisferne Baunormung. Wolfgang Paul, ZDB-Vizepräsident und Vorsitzender des ZDB-Ausschusses für Umwelt, Technik und Unternehmensentwicklung: „Anzahl und Umfang der Baunormen haben sich in den letzten Jahren stetig erhöht. Zudem beklagen die am Bau beteiligten Partner eine zunehmende Praxisferne und Verwissenschaftlichung der Normung. Die unnötige Komplexität der Baunormen erschwert das Verständnis und erhöht folglich das Risiko von Baumängeln und Bauschäden.“ Paul fordert deshalb eine umfängliche Konsolidierung der Baunormung: „An der Planung und Errichtung von Bauwerken sind neben Architekten und Statikern eine Vielzahl weiterer Fachplaner sowie eine Fülle von Gewerken beteiligt. Sie alle benötigen als Grundlage einer mängelfreien Leistung eine praxisorientierte Baunormung. Weil sich die Anforderungen an Bauwerke erhöht haben und infolge die Komplexität der Bauausführung zunimmt, müssen die Baunormen sicher anwendbar und leicht verständlich sein.“ Die Forderung nach sicher anwendbaren und verständlichen Normen sei keinesfalls innovationsfeindlich. Technischer Fortschritt, neue Produkte sowie innovative Bauweisen würden nach entsprechender Praxiserprobung auch zukünftig in die Normung einfließen. Es gelte jedoch, praxisfernen Partikularinteressen entgegenzuwirken und die Normungsinhalte auf das für die Baupraxis Wesentliche zu beschränken. Paul plädiert für ein gemeinsames Vorgehen von Bauwirtschafts-, Architekten- und Ingenieurverbänden, um wieder zu praktikablen Regelungen zu gelangen. Eines der Negativbeispiele ist für den Zentralverband die mehr als 800 Seiten umfassende DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“. https://www.zdb.de/
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