„Die Weltmärkte werden auch in Zukunft qualitativ hochwertige Elektromotoren und Ventilatoren benötigen, deshalb investieren wir am Standort Kupferzell jetzt 16 Mio. Euro in die Erweiterung der Produktionsgebäude“, so Peter Fenkl, Vorstandsvorsitzender der Ziehl-Abegg SE, beim offiziellen Spatenstich mit Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin für Baden-Württemberg.
Hoffmeister-Kraut: „Das Neubauprojekt ist ein klares Bekenntnis zum Produktions- und Innovationsstandort Baden-Württemberg. Unser Land braucht Unternehmen wie die, die gerade in schwierigen Zeiten eine Führungsrolle in unserer Wirtschaft einnehmen.“
Das Hohenloher Industrieunternehmen ist auch global von der Coronavirus-Krise betroffen, die Umsätze liegen leicht unter Vorjahr. „Ein branchenweit überdurchschnittliches Umsatzplus von 8,6 % im Jahr 2019 ist allerdings eine solide Basis“, so Unternehmens-Chef Fenkl.
Bewusst antizyklisch investieren
Im laufenden Jahr komme dem Hohenloher Unternehmen die große Bandbreite an Anwendung zugute, in denen Produkte von Ziehl-Abegg zu finden sind. Besonders der Geschäftsbereich Antriebstechnik mit Elektromotoren für Aufzüge erlebt im laufenden Jahr beim Auftragseingang ein Allzeithoch nach dem anderen.
Fenkl: „In der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 sind wir 17 % im Umsatz gesunken und haben im Folgejahr um mehr als 20 % zugelegt – das ging nur, weil wir sehr gute Produkte und motivierte wie qualifizierte Mitarbeiter haben.“
Vor diesem Hintergrund investiere Ziehl-Abegg jetzt bewusst antizyklisch. „Wenn die Coronavirus- und die daraus resultierende Wirtschaftskrise vorbei sind, können wir wieder voll durchstarten!“ Der Neubau bietet die Möglichkeit, die derzeitige Beschäftigtenzahl bei Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe von gut 800 auf über 1000 zu erhöhen.
Produktionsfläche für energieeffiziente Elektromotoren
Im neuen Gebäude wird eine zusätzliche Nutzfläche von rund 8400 m2 für den Bau der modernsten Generation energieeffizienter Elektromotoren geschaffen. Fenkl: „Der langlebige und effiziente Elektromotor ist seit mehr als 100 Jahren unsere Kernkompetenz. Gleichzeitig ist Ziehl-Abegg Technologieführer beim bionischen Design von Ventilatoren. Da viele aerodynamisch ideale Geometrien in Stahl oder Aluminium allerdings nicht umsetzbar sind, wird der Kunststoffbereich ausgebaut. Wir benötigen unbedingt mehr Raum für weitere Kunststoffspritzmaschinen.“
Insgesamt baut Ziehl-Abegg weltweit Fertigungen aus oder optimiert bestehende Anlagen: sowohl in Schöntal-Bieringen, wo der Aluminiumguss angesiedelt ist, als auch an den Standorten in Amerika und Asien. Fenkl: „Gerade die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben gezeigt, dass wir und unsere Kunden lange Lieferwege genau betrachten müssen.“
Der Elektromotoren und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg steht traditionell für eine hohe Fertigungstiefe. Diese Stärke soll fortgeführt und gleichzeitig das Digitalgeschäft forciert werden. Die Motoren und Ventilatoren von Ziehl-Abegg sind seit Jahren Industrie-4.0-fähig, können also via Ethernet oder Bluetooth in Netzwerke eingebunden und gesteuert werden. Diesen Trend der Vernetzung treibt Ziehl-Abegg mit einer eigenen Cloud-Lösung voran. ■
Ziehl-Abegg / Ufuk Arslan
Ziehl-Abegg / Ufuk Arslan
Ziehl-Abegg / Ufuk Arslan
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