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MODERNISIERUNG

Energetische Sanierung ist finanzierbar

(c) gerenme / iStock / Thinkstock - gerenme / iStock / Thinkstock - © gerenme / iStock / Thinkstock
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Auch anspruchsvolle energetische Sanierungen sind finanzierbar, wenn es gelingt, die technischen Möglichkeiten mit den Anforderungen von Finanzgebern und Eigentümern abzustimmen. Dies ist das Ergebnis eines zweijährigen Dialogprozesses des Finanzforums Energieeffizienz in Gebäuden ( effin ) mit Unternehmen der Finanz- und Immobilienwirtschaft und der Effizienzbranche. Neben fachlichen Erkenntnissen sind dabei praktische, innovative Ansätze entstanden, die jetzt konkret umgesetzt werden. Zwei davon wurden im Rahmen der Energiefachmesse E-world präsentiert.

Warmmietenneutrale Modernisierung ist oft möglich

Dass es möglich ist, Wohngebäude ohne Mehrkosten für die Mieter energetisch zu sanieren, zeigt ein Gemeinschaftsprojekt der bauverein AG Darmstadt mit dem Energieversorger Entega. „Als Wohnungsunternehmen mit öffentlichem Auftrag wollten wir herausfinden, welche unserer Gebäude sich wie anspruchsvoll sanieren lassen, ohne dass unsere Mieter zusätzlich belastet werden. Tatsächlich könnten wir rund zwei Drittel der untersuchten Gebäude nach geltenden gesetzlichen Standards warmmietenneutral modernisieren. Bei etwa der Hälfte könnten wir sogar noch weiter gehen und den KfW Effizienzhausstandard 55 erreichen“, schildert Thomas Lemmermeyer vom bauverein.

Durch die Analyse der geplanten Investitionen wurde gleichzeitig eine solide Bewertungsgrundlage für Kreditgeber geschaffen. Im Bereich der Heizungstechnik kann Finanzierung und fachliche Umsetzung sogar aus einer Hand durch den Energiedienstleister erfolgen. Dr. Steffen Frischat (Entega): „Wir können durch moderne Wärmeinseln nicht nur die Vorteile effizienter Heizungs- und Warmwasserversorgung an die Mieter weitergeben, sondern sparen auch Platz, Instandhaltungskosten und Ärger gegenüber einzelnen Heizkesseln in jedem Keller.“

Finanzberater und Energieberater als Team

Noch mehr als bei Wohnungsunternehmen benötigen Eigenheimbesitzer eine möglichst maßgeschneiderte, vertrauensvolle Unterstützung, damit sie bewerten können, ob und wie weit sich energetische Modernisierungen für sie lohnen. „Die Fragen nach finanziellen Spielräumen, der individuellen Lebenssituation und den technischen Möglichkeiten, ein Haus fit für die Energiewende zu machen, können weder ein Finanzberater noch ein Energieexperte alleine bewerten“, erklärt Uwe Körbi, Vorstand der LBS West.

Die Bausparkasse bringt deshalb seit letztem Herbst mit dem Energieberatungsnetzwerk energetrium erstmals diese Kompetenzen zusammen. Energetrium-Vorstand Ferenc Ellermann: „In Nordrhein-Westfalen stößt das Angebot schon auf hohes Interesse. Gemeinsam mit weiteren Instituten der LBS-Gruppe und den Sparkassen wollen wir Hausbesitzer in weiteren Regionen für die Energiewende am eigenen Haus begeistern.“

Das Projekt effin unterstützte beide Vorhaben durch Expertise, wie die Entwicklung von Rechentools für die Wohnungswirtschaft und Strategien zur Ansprache für verschiedene Typen von Eigenheimbesitzern. Um noch mehr Unternehmen für Energieeffizienzmaßnahmen zu motivieren und weitere innovative Umsetzungsmöglichkeiten zu entwickeln, sind alle Tools und eine Datenbank mit vielen Geschäftsideen auf www.effin.info kostenfrei verfügbar.

effin startete Anfang 2013 und wird von der Umweltorganisation WWF Deutschland und der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (Deneff) getragen. Das Hamburger Beratungsunternehmen The CO-Firm unterstützt das Netzwerk mit wissenschaftlichen Analysen. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert. Alle Ergebnisse inklusive weiterer innovativer Geschäftsmodelle werden am 25. März 2015 in einer Abschlusskonferenz in Berlin vorgestellt. ■