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Hausautomation

Kostenkennwerte für ein Smart Home

Was kostet ein Smart Home pro Quadratmeter? Um das zu beantworten, wurde an der Technischen Hochschule Rosenheim von Julia Winkler mit Prof. Dr. Michael Krödel als Prüfer eine Bachelorarbeit durchgeführt.

Kompakt zusammengefasst
■ In einer Bachelorarbeit wurden Kostenkennwerte für Smart-Home-Installationen mit Bus- und Funk-Systemen sowie die Kosten für eine klassische Elektro-Installation ermittelt.
■ Um zusätzlich unterschiedliche Anforderungen abzubilden, wurden für die Smart-Home-Systeme zwei Ausstattungsvarianten synonym für „Smart Home mit geringerem Umfang“ bzw. „Smart Home mit erweitertem Umfang“ zugrunde gelegt.
■ Die Kennwerte decken die Kosten im Neubau für eine Einzimmerwohnung, eine Dreizimmerwohnung und ein Einfamilienhaus ab. Für die Nachrüstung im Bestand werden pauschale Reduktionsfaktoren empfohlen.
 

Die Kosten für ein Smart Home hängen von mehreren Randbedingungen ab. Ein wesentlicher Aspekt ist die Auswahl der Technologie. Somit war das vorrangige Ziel der Bachelorarbeit von Julia Winkler, praxisnahe Kostenkennwerte für eine BUS-basierte Installation am Beispiel von KNX im Vergleich zu einer funkbasierten Installation am Beispiel von EnOcean zu ermitteln.

Zwei Ausstattungsvarianten

Bild 2 Anforderungen der Mindest- und der Vollausstattung.

IGT / Julia Winkler

Bild 2 Anforderungen der Mindest- und der Vollausstattung.

Einen großen Einfluss auf die Kosten hat auch der Umfang der Anforderungen. Deshalb wurden in Bezug auf die Smart-Home-Funktionalität zwei Ausstattungsvarianten zugrunde gelegt: Eine Mindestausstattung mit grundlegenden Anforderungen sowie eine Vollausstattung mit erweitertem Umfang (Bild 2).

Wobei die Ausstattungsvarianten nicht so zu verstehen sind, dass Nutzer genau diese und keine anderen Anforderungen erhalten. Vielmehr stehen die beiden Ausstattungsvarianten synonym für ein „Smart Home mit geringerem Umfang“ bzw. für ein „Smart Home mit erweitertem Umfang“.

Die ermittelten Kostenkennwerte sollten somit auch auf andere Projekte übertragbar sein – sofern man diese ebenso als Smart Home mit „geringerem“ oder „erweitertem“ Umfang einordnen kann.

Letztlich hat auch die Art der Immobilie, also ihre Größe und die Raumarten, einen Einfluss auf den Materialbedarf und somit auf die Kosten. Deshalb wurden in der Arbeit Kennwerte für jeweils eine Einzimmerwohnung, eine Dreizimmerwohnung und ein Einfamilienhaus ermittelt.

Zu beachten ist, dass alle Kostenkennwerte Endkundenpreise sind – somit Kosten inklusive Installation und Programmierung durch einen Fachbetrieb sowie der gesetzlichen MwSt.

Kosten für eine klassische Installation

Ergänzend zu den Kosten eines Smart Home wurden auch Kostenkennwerte für eine klassische Elektro-Installation ermittelt. Diese ist funktional in keiner Weise mit den Smart-Home-Varianten zu vergleichen, da sich der einzige Komfort im „Schalten der Beleuchtung von mehreren Stellen“ niederschlägt. In diesen Kostenkennwerten sind neben den Schaltern auch Steckdosen sowie die raumseitige Verkabelung enthalten.

Als Ausstattungsumfang für die klassische Elektro-Installation wurde die „Komfortvariante“ (d. h. die Varianten „★★★“) der RAL RG 678 zugrunde gelegt. Nicht enthalten sind Kosten für den Verteilerkasten samt dessen Komponenten (Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter etc.).

Interpretation der Kostenkennwerte

Zur korrekten Interpretation der Kostenkennwerte in Bild 3 ist zu beachten, dass die Kosten für erforderliche Steckdosen und Kabel auch bei den Smart-Home-Varianten enthalten sind. Somit sind für eine Kostenschätzung eines Neubauvorhabens entweder die Kennwerte einer Smart-Home-Variante oder die Kennwerte einer klassischen Variante zu berücksichtigen – nicht beides additiv.

Etwas anders sind Bestandsgebäude zu betrachten: Hier profitiert man von der bestehende Elektro-Installation und somit existenten Steckdosen und Stromleitungen. Somit können die Kostenkennwerte etwas reduziert werden. Bei funkbasierten Systemen ist dies etwas mehr der Fall als bei BUS-basierten Systemen, da hier nicht nachträglich BUS-Kabel verlegt werden müssen.

Bild 3 Kostenkennwerte der Elektro-Installation für ein Smart Home im Neubau.

IGT / Julia Winkler

Bild 3 Kostenkennwerte der Elektro-Installation für ein Smart Home im Neubau.

Als pauschaler Ansatz für Bestandsgebäude wird in der Arbeit empfohlen, die Kostenkennwerte bei KNX um 33 % und die Kostenkennwerte für EnOcean um 66 % zu reduzieren. Allerdings ist zu beachten, dass die Verlegung von Bus-Kabeln dazu führt, dass geschlitzte Wände verputzt und gestrichen / tapeziert werden müssen – was deutliche Mehrkosten erzeugen kann.

Die Bachelorarbeit von Julia Winkler mit umfangreicheren Ausführungen (227 Seiten) zu den Anforderungen, der Materialisierung und der Vorgehensweise zur Ermittlung der individuellen Kostenkennwerte steht kostenfrei als PDF Download zur Verfügung [1]. www.igt-institut.de

Fachberichte mit ähnlichen Themen bündelt das TGAdossier Smart Home und Smart Building

Literatur

[1] Winkler, Julia: Vergleich zwischen KNX und EnOcean am Beispiel exemplarischer Raumautomations-Installationen in Bezug auf Kosten und ökologische Aspekte sowie unter Berücksichtigung eines benutzerorientierten Anforderungsprofils. Rosenheim: Bachelor Thesis im Studiengang Innenausbau der Technischen Hochschule Rosenheim, Juli 2021, Download:

 

BEG-Förderung für Digitalisierungsmaßnahmen zur Verbrauchsoptimierung.

Wirtschaftsinitiative Smart Living

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Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst Digitalisierungsmaßnahmen zur Verbrauchsoptimierung. Dazu zählen unter anderem Energiemanagementsysteme, intelligente Messsysteme und Regelungstechnik. Bis zu 20 % der Anschaffungskosten für energieeffizientere Technik übernimmt der Staat, bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans sind 25 % möglich. Auch die Kosten der dafür notwendigen Elektroarbeiten und Einregulierungen werden gefördert. Wer sich über Smart-Living-Technologien informieren will, erfährt mithilfe der digitalen Showroom-Landkarte der Wirtschaftsinitiative Smart Living, wo das möglich ist. Unter www.showrooms.wislev.de stellen Showrooms in ganz Deutschland Smart Living-Anwendungen für das Eigenheim und Mobilität vor. Weitere Informationen zu Förderungen und Anlaufstellen: www.smart-living-germany.de
 

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