Als die Reederei Royal Caribbean International die „Quantum of the Seas“ in Auftrag gab, hieß eine ihrer strengen Vorgaben: 20 % weniger Energieverbrauch als das Vorgängerschiff. Dabei ist das teuerste Kreuzfahrtschiff der Welt eine schwimmende Oase für 4180 Passagiere. Der Luxusliner 1 ist fast 350 m lang und 41 m breit. Zum Freizeitangebot an Bord gehören eine begehbare Glaskugel an einem Schwenkarm für einen Rundumblick aus 90 m Höhe, eine Kletterhalle, Fahrbahnen für Boxautos, zahlreiche Restaurants, eine Musicalbühne, ein Surfsimulator, Skydiving und vieles andere mehr.
Wer auf einem Luxusliner einen exklusiven Urlaub verbringt, erwartet wohltemperierte Luft in allen Innenräumen – ganz gleich, in welcher Klimazone sich das Schiff gerade befindet. Jede Kabine hat dafür ein eigenes Klimasystem, über das der Passagier die Temperatur nach Wunsch einstellen kann. Viele Räume des Schiffs liegen im Inneren oder haben Fenster, die sich nicht öffnen lassen. Auch virtuelle Balkone mit Ausblick in den Innenkabinen ändern nichts daran: Der Luftaustausch findet in den meisten Teilen des Schiffs ausschließlich über die Lüftungsanlage statt.
Die Einsparungsvorgabe „20 % weniger“ bezog sich auf alle relevanten Energieverbraucher, also auch auf den Energieverbrauch für die Klimatisierung – selbstredend ohne Einschränkungen beim Komfort. Dabei ist eine der größten Herausforderungen bei der Schiffsklimatisierung der geringe Platz, bei der Lüftungstechnik geht es in allen Bereichen quasi um Kubikzentimeter. Den Energiesparhebel fanden die Planer schließlich bei den rund 3000 Ventilatoren, die an Bord für ein angenehmes Klima sorgen.
Hohe Leistung auf kleinem Raum und Bestwerte bei der Energieeffizienz konnte ebm-papst liefern: Für die Kabinenklimatisierung wurden EC-Radialgebläse mit vorwärts gekrümmten Schaufeln verbaut und in den öffentlichen Bereichen rückwärts gekrümmte EC-Radialventilatoren der RadiPac-Baureihe verwen-det. Bei der RadiPac-Baureihe ist das Hochleistungslaufrad direkt auf dem Rotor des Außenläufermotors befestigt, was das System äußerst kompakt macht 2. Und die Installation der EC-Ventilatoren reichte aus, um das hochgesteckte Energiesparziel für die Klimatisierung zu erreichen.
Wenn so viele EC-Ventilatoren im Parallelbetrieb an einem Generator und an einem Netz hängen, kann es allerdings zu sogenannten Oberwellen kommen, da EC-Motoren den Strom pulsförmig aufnehmen. Bei sinusförmiger Wechselspannungsversorgung treten dadurch phasenverschobene und nicht sinusförmige Eingangsströme auf. Darum hat ebm-papst einen aktiven Oberwellenfilter direkt an die Elektronik der Gebläse angebaut: die aktive PFC (Power Factor Correction). Sie filtert Stromaufnahmespitzen heraus und sorgt für einen Leistungsfaktor von nahe eins und erfüllt damit die Anforderungen von EN 61 000-3-2 ohne zusätzliche Maßnahmen. Die aktive PFC-Technik erlaubte es, den Bordgenerator von vorneherein kleiner auszulegen, weil von einer geringeren Spitzenleistung aus-gegangen werden kann. Das spart Geld, Gewicht und Bauraum. Auch die Zuleitungskabel des Ventilators mussten nur noch halb so dick wie ohne aktive PFC sein.
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