Bei Roth Plastic Technology in Wolfgruben Abb. 1 sorgt eine Freiflächenheizung in der Verladezone ganzjährig für effiziente Logistikprozesse. Die Ladezone mit 11 m freitragender Überdachung und rund 750 m beheizter Freifläche Abb. 2 ermöglicht so sicheres und witterungsunabhängiges Verladen. Als Heizenergie nutzt das Unternehmen Prozessabwärme der Spritzgussproduktion. Insgesamt 38 Spritzgießmaschinen liefern autark Wärme bis zu einer Außentemperatur von – 6 °C. Die Abwärme wird über eine modular aufgebaute Energiezentrale von Oni-Wärmetrafo mit Wärmeübertrager, Pumpen und Steuerung in das Wärmeverteilnetz geführt.
Die Freiflächenheizung sowie die Industrieflächenheizung der Halle wurde mit rund 29 000 m Systemrohr Duopex 20 mm der Roth Werke realisiert. In der 3600 m2 großen Logistikhalle wurden 130 Heizkreise mäanderförmig verlegt, in der Freifläche sind es 40 Heizkreise Abb. 3. Nicht nur die Synergie, Produkte aus der Roth-Unternehmensgruppe zu verwenden, sprach für das Heizkonzept: Das sanfte Temperaturprofil der Industrieflächenheizung ist eine optimale Lösung für die Lagerung der technisch anspruchsvollen Produkte von Roth Plastic Technology. Zudem stellen der Gabelstapler- und Lkw-Verkehr sowie die Lager-regale hohe statische, konstruktive und nutzungsspezifische Anforderungen an den Bodenaufbau Abb. 4. Roth bietet für solche Anwendungsfälle spezielle Systemlösungen zum Heizen und Kühlen mit verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten für die Systemrohre. So kann die Roth-Industrieflächenheizung in jede durch die Statik vorgegebene Boden-, Wand- und Deckenaufbaukonstruktion integriert werden und eignet sich für alle bei diesen Anwendungen verwendeten Betonarten (bewehrter Beton, Stahlfaserbeton, Walzbeton).
Das Logistikzentrum in Wolfgruben erfüllt aktuellste Energiestandards, das Unternehmen geht hier aber weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus: Als eines der ersten Unternehmen im Landkreis Marburg-Biedenkopf produziert Roth Plastic Technology in Wolfgruben seit 2017 klimaneutral. 2012 betrugen die CO2-Emissionen des Unternehmens 2052 t und wurden bis 2017 um etwa 95 % auf rund 120 t gesenkt. Dafür nutzt der Hersteller neue energieeffiziente Spritzgussmaschinen. Zudem installierte Roth auf dem Werksgelände eine Photovoltaik-Anlage. Einen Teil seiner Emissionen spart der Hersteller ein, indem er seit 2016 zu 100 % Ökostrom aus Wasserkraft bezieht. Die verbleibenden 120 t unvermeidbarer CO2-Emissionen gleicht Roth über den Kompensationsfonds Klima-Kollekte in Berlin aus und produziert damit klimaneutral.