Drahtler Architekten
Louis Opländer Heizungs- und Klimatechnik baut zurzeit in Dortmund eine neue Firmenzentrale. Das Besondere an dem Projekt: Der Antrag für den Bau wurde bei der Stadt Dortmund als erster BIM-basierter Bauantrag eingereicht, ein Meilenstein in der Digitalisierung des Bauwesens.
Building Information Modeling (BIM) bezeichnet eine kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks alle für seinen Lebenszyklus relevanten Daten erfasst, verwaltet und transparent zwischen den Beteiligten ausgetauscht werden. Öffentliche Auftraggeber gehören hierbei durchaus zu den Treibern, die typischen Aufgaben der Baubehörden sind in Deutschland allerdings noch nicht in die Arbeitsmethodik integriert.
Digital auf Basis eines digitalen Gebäudemodells geprüft …
So hat die untere Bauaufsichtsbehörde der Stadt Dortmund die digitale Baugenehmigung für den Neubau des Unternehmenssitzes von Louis Opländer im Rahmen eines Pilot-Projekts erteilt. Die Abwicklung des gesamten Baugenehmigungsverfahrens über die Planung, Antragstellung, Antragsprüfung und Erteilung der Baugenehmigung erfolgte komplett digital und mit BIM:
Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren mit digitalisierten Unterlagen und / oder nur mit Papierunterlagen wurde im Prüfprozess die Großzahl der baurechtlichen Parameter des Bauvorhabens anhand eines dreidimensionalen Gebäudemodelles mithilfe einer Fachsoftware überprüft.
Hierbei konnten auch wichtige Erkenntnisse in Hinblick auf elementare Verfahrensbausteine, z. B. Modellanforderungen, digitale Kommunikationswege und erforderliche Ausstattungs- und Prozessvoraussetzungen für die Beteiligten, gewonnen werden.
Am Projekt beteiligt sind neben dem Bauherrn Jan Opländer und der Baugenehmigungsbehörde der Stadt Dortmund, das planende Architekturbüro Drahtler Architekten, die Firma Louis Opländer als planendes sowie ausführendes Unternehmen der technischen Gebäudeausrüstung, die Bauunternehmung Freundlieb, Prof. Dr. Markus König vom Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen an der Ruhr-Universität Bochum sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Siehe auch: www.bimcluster-do.de
…die Papierversion ist nur für einen Nachvollzug eingelagert
Louis Opländer
Die Erfahrungen des Modellvorhabens werden ausführlich dokumentiert und der Baubranche zur Verfügung gestellt. Denn, die volldigitale Abbildung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes auf Grundlage eines BIM-Modells – von der ersten Planungsidee bis hin zum Rückbau, soll in einigen Jahren Standard sein.
Da die rechtlichen Voraussetzungen für die Erteilung einer BIM-basierten Baugenehmigung derzeit noch nicht vollständig gegeben sind, liegen alle notwendigen Unterlagen ebenfalls in Papierform vor, sodass der Nachvollzug einer konventionellen Baugenehmigung jederzeit möglich ist.
Für die neue Firmenzentrale auf Phoenix West investiert Louis Opländer Heizungs- und Klimatechnik gut 5 Mio. Euro in die eigene Zukunft auf ca. 2250 m2. Neben dem Anspruch an eine moderne und kommunikative Bürowelt sind auch eine neue Ausbildungswerkstatt sowie ein Bereich zur Vorfertigung von Komponenten für eine effektivere Montage auf Baustellen geplant. Zudem wird auf 200 m2 im Untergeschoss eine Laborfläche für eine enge Kooperation mit dem neu etablierten Lehrstuhl für Technische Gebäudeausrüstung der TU Dortmund berücksichtigt. Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über einen 135-m3-Eisspeicher im Systemverbund mit einer Wärmepumpe und einem Solar-Luftabsorber. www.oplaender.de
