Erstmals in Österreich fährt ein Serviceroboter Aufzug: Das Hotel Radisson RED Vienna in Wien nutzt Jeeves (Bild 1), den Roboter des Münchner Startups Robotise, um seine Gäste mit Getränken und Snacks oder auch mit Zahnbürsten und anderen Hygieneartikeln auf den Zimmern zu versorgen. Dafür kann der Roboter zwei Hotelaufzüge nutzen, mit denen die Hotelgäste unterwegs sind.
Dazu ruft Jeeves den nächsten verfügbaren Aufzug in seine Etage, wählt die Zieletage und hält die Aufzugtüren so lange offen, bis er in die Kabine hineingerollt ist.
Während die menschlichen Nutzer ihren Fahrtwunsch per Tastendruck äußern, kommuniziert Jeeves über die offene Schnittstelle der cloudbasierten digitalen Kone-Plattform mit der Steuerung der Aufzüge. Sie gehören zur DX-Aufzugklasse. Deren Anlagen sind ab Installation mit der Kone-Plattform vernetzt.
Schnell vernetzt
„Konnektive Aufzüge ermöglichen cloudbasierte Services – wie hier die Ansteuerung der Aufzüge durch Roboter, aber auch die KI-gestützte prädiktive Wartung oder den Aufzugruf per Smartphone – flexibel und nach Bedarf einfach freizuschalten, ohne Eingriff in die Hardware“, erklärt Erik Kahlert, Geschäftsführer Kone DACH.
Entsprechend schnell konnte Jeeves vernetzt werden. Nachdem Kone die Schnittstelle der Kone-Plattform freigeschaltet hatte, stellte der Robotise-Techniker Ende Februar 2022 Jeeves’ Verbindung zur Kone-Plattform und damit zu den Liften her.
Personal wird entlastet
„Viele Gäste nutzen Jeeves nur, weil sie den rollenden Butler im Einsatz erleben möchten“, sagt Daniel Twerenbold, Regional Director Switzerland, Italy, Austria & South East Europe der Radisson Hotel Group. Dennoch ist Jeeves mehr als ein Marketing-Gag. Der Einsatz eines Serviceroboters erscheint dem Hotel wirtschaftlicher als die klassische Minibar im Zimmer. Auf die verzichtet das 2022 eröffnete Hotel (Bild 2) folglich.
„Mit dem Serviceroboter kommen wir den Erwartungen vieler Gäste nach einer Minibar nach, ohne das knappe Personal mit dem Füllen von Kühlschränken in den Zimmern zu binden“, begründet Twerenbold das Projekt. Nun könnte es auf weitere der mehr als 40 Häuser der Radisson Hotel Group ausgedehnt werden.