In Berliner steht Deutschlands größter Wärmespeicher. In nur 34 Tagen wurde er mit 56 000 m3 mobil aufbereitetem Anlagenwasser befüllt.
Im Berliner Westen werden Strom und Wärme gekoppelt erzeugt. Zwei baugleiche Kraftwerksblöcke gingen bereits Ende der 1990er-Jahre in Betrieb; 2019 schloss man die mit 120 MW europaweit größte Power-to-Heat-Anlage an das Fernwärmenetz an.
Bald soll hier mehr überschüssige Wind- und Sonnenenergie in Wärme umgewandelt werden. Dafür entstand Deutschlands größter Wärmespeicher mit 45 m Höhe, 43 m im Durchmesser und 56 Mio. Liter Fassungsvermögen für Betriebstemperaturen in Schichten von ca. 50 °C bis 98 °C.
Heizwasseraufbereitung vor Ort
Für die fachgerechte Befüllung entscheid sich der Betreiber für eine mobile Heizungswasseraufbereitung durch Orben. Der Wasserspezialisten hat bereits den Fernwärmespeicher der Stadtwerke Düsseldorf mit 35 000 m3 Wasserinhalt befüllt und langjährige Erfahrung mit Projekten dieser Größenordnung. Am Orben-Hauptsitz in Wiesbaden befindet sich Europas größte Regenerierstation für Ionenaustauscher und Trailer mit kompletten Wasseraufbereitungsanlagen sind innerhalb kürzester Zeit einsatzfähig: So vergingen zwischen dem ersten Anruf bei Orben und dem Aufbau auf dem Kraftwerksgelände in Berlin nur drei Tage.
24 h nach der Kontaktaufnahme stand bereits die erste Konfiguration der Heizungswasseraufbereitung mit einer mobilen Umkehrosmoseanlage, installiert im Orben-Trailer TR 60. Sie erzeugt vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) mit geringer Leitfähigkeit und geringen Silikatwerten gemäß VDI 2035 und AFGW 510. Der Trailer mit einer Reinwasserleistung von 60 000 l/h besteht aus einer Einheit mit Vorbehandlung, Umkehrosmose, Membranentgasung und bei Bedarf einer Nachreinigung durch einen Mischbettionenaustauscher. Die Anlage kann projektbezogen erweitert und konfiguriert werden.
Individuelle Herausforderungen vor Ort
Trotz professioneller Routine gibt es bei Anlagen dieser Größe vor Ort oft individuelle Herausforderungen. So auch in Berlin. Das vom Stadthydranten entnommene Löschwasser hatte keine Leitungswasserqualität und der vorhandene Fließdruck der Feuerlöschleitung reichte zum Betrieb der Umkehrosmose nicht aus. Deshalb wurde das Wasser zunächst in einen 70-m3-Rohwasservorlauftank gepumpt und von hier in die mobile Umkehrosmoseanlage geleitet. Das gereinigte und vollentsalzte Wasser wurde anschließend durch die Membranentgasung noch von Kohlensäure befreit.
Zwei Monate waren für die Aufbereitung und Befüllung eingeplant, aber 34 Tage von September bis Oktober 2022 genügten. Drei Orben-Mitarbeiter sicherten vor Ort rund um die Uhr die reibungslose Erstbefüllung über die Wasseraufbereitungsanlage im Sattelanhänger.