Kompakt informieren
- Über Umluftfiltermodule kann die Luftmenge für Zuluftschirme und -decken normenkonform erhöht werden, ohne die für den OP-Raum zur Verfügung stehende Luftmenge zu erhöhen (Modernisierung) bzw. unnötig groß zu dimensionieren (Neubau / Nachrüstung).
- Die Umluftfiltermodule können an einer Wandfläche aufgestellt oder in die Zwischendecke integriert werden. Die Auswahl muss unter Abwägung der bauartbedingten Nachteile und unter Berücksichtigung der örtlichen Platzverhältnisse erfolgen.
DIN 1946-4 stellt an Zuluftschirme und -decken hohe Anforderungen. Für die Schutzwirkung ist neben einem HEPA-Filter eine ausreichende Strömungsgeschwindigkeit 0,25 bis 0,35 m/s erforderlich. Am einfachsten lässt sich die dafür erforderliche Luftmenge über zusätzliche Umluftfiltermodule bereitstellen. Man unterscheidet dabei zwischen zwei Systembauarten:
- Umluft-Deckenmodul: Modulmontage direkt im Zwischendeckenbereich (in die Zwischendecke integriert)
- Umluft-Wandmodul : senkrechtes Modul zur Aufstellung direkt an die Wandfläche
Beide Systeme zeichnen sich durch eine sehr kompakte Bauweise aus. Bei den Modulen von Marchhart Luftfiltertechnik sind die hochdichten Aluminiumgehäuse allseitig mit einer desinfektionsmittelbständigen Oberflächenbeschichtung versehen und gewährleisten durch die Ausführung ohne Silikone oder ähnliche Materialien eine sehr hohe Systemsicherheit.
Jedes Modul besitzt eine LED-Signalinformationsampel, die den aktuellen Betriebszustand (grün: Betrieb; gelb: Filterwechsel und rot: Systemstörung) anzeigt. Zur Luftfiltrierung sind sie jeweils mit einem Feinstaubfilter (Klasse: F7) und integriertem Flusensiebrahmen zur Abscheidung von Kleidungsflusen ausgestattet.
Die Kühllast wird über das anschließend im Luftstrom positionierte Lamellen-Kühlregister abgeführt. Zur Minimierung des Geräuschpegels sind vor bzw. nach den Ventilatoren Schalldämmkulissen eingebaut. Im Falle eines außerordentlichen Betriebsstillstands sorgen automatisch schließende Absperrklappen für eine Unterbindung einer Rückströmung.
Die komplette Systemüberwachung des Umluftsystems erfolgt im mitgelieferten Schaltschrank. Es steht eine Vielzahl an Auswertungssignalen, beispielsweise Betriebsmeldung, Betriebsstörung, Vorfilter- bzw. Hauptfilterwiderstand, Auf/Zu-Meldung der Absperrklappe usw. zur Verfügung. Sowohl Summenstörmeldungen als auch Einzelmeldungen können von der Regelung an die Gebäudeleittechnik übergeben werden.
Die Bauart macht den Unterschied
Bei den Umluft-Wandmodulen Abb. 2 ist die Positionierung frei wählbar. Optimal arbeitet das System bei einer Aufstellung im Eckbereich (mit diagonal gegenüberliegender Positionierung des zweiten Moduls). Das Umluft-Deckenmodul Abb. 3 bietet den Vorteil des „versteckten“ Einbaus in der Zwischendecke, wodurch eine hohe Bewegungsfreiheit am Boden gewährleistet wird. Aus Sicht des Planers und des Betreibers sind folgende Aspekte besonders wichtig:
1. Positionierung und notwendiger Platzbedarf der Systeme: In Bezug auf die Positionierung kann die Deckenvariante sehr gut punkten, da eine „versteckte“ Unterbringung in der Zwischendecke erfolgt. Zu beachten ist jedoch, dass bei sechs bis acht Modulen die beiden Längsflächen des Zwischendeckenhohlraumes (bis zur OP-Decke) vollflächig mit den Deckenmodulen verbaut sind.
2. Notwendige Wartungsintervalle: Eine der häufigsten Wartungen ist sicherlich die Reinigung der Siebrahmen und die laufende Gehäusedesinfektion. Der Austausch der Vorfilter ist mit einem Intervall, je nach Raumnutzung und Flusenanfall, von 24 bis 32 Monaten sehr selten. Die bodennahe Abluftpositionierung des Wandmoduls erleichtert diese Arbeiten wesentlich. Durch den Einsatz vom wartungsfreundlichen Ventilatorsystem (mit EC-Technik) ist auch mit keinem vorzeitigen Ventilatortausch zu rechnen. Projekte, die seit 2006 laufen, zeigen bisher keine Notwendigkeit eines Austausches oder erforderliche Wartungen.
3. Geräuschverhalten im Betrieb: Wesentlich ist der Vergleich der beiden Systemlösungen im eingebauten Betriebszustand und vor allem unter realistischen OP-Raumbedingungen. Wichtig ist in diesem Zuge auch die Berücksichtigung und Bewertung der Daten der Zuluftgeschwindigkeit unter dem Auslass, die Turbulenzgradermittlung und die Raumdruckverhältnisse gemäß den normativen Vorgaben (z.B.: ÖNORM H 6020-2007). Somit ist eine realistische Schallpegelermittlung gesichert. Projekte beider Systemlösungen zeigen, dass der Geräuschpegel des Wandmoduls gegenüber dem Deckenmodul messtechnisch und subjektiv geringer ist.
4. Trockenkühlung bei Systemausführung mit Kühlregister: Beim „Kühlregister in Umluftsystemen“ gibt es häufig Bedenken. Zu beachten ist, dass im Vorfeld die Auslegung und die Parameterdaten des Kühlregisters sorgfältig aufeinander abgestimmt werden müssen. Bisherige Projekte mit Kühlregister zeigten keine Anzeichen auf Kondensatfeuchte. Um den Kunden in diesem Punkt eine Kontrollfunktion zu ermöglichen, bietet Marchhart Luftfiltertechnik integrierte Taupunktsensoren zur Überwachung einer möglichen Kondensatbildung an.
Prädestiniert zur Modernisierung
Der Einsatz von Umluftsystemen ist vor allem bei der Modernisierung der Komponententechnik bzw. bei der Verbesserung der Schutzzonenwirkung ein zukünftig unverzichtbares Thema. Bei Umbauten und Sanierungen von bestehenden Krankenhäusern, Labor- und Hygieneräumen sind und werden diese Systeme ein wesentlicher Bestandteil von Planungsdiskussionen sein.
Die Vorlage einer Vielzahl an Gutachten (Hygiene- bzw. technisches Gutachten gemäß ÖNORM H 6020 und DIN 1946-4 sowie Schallgutachten im Betriebszustand) und der erfolgreiche Einsatz in mehreren österreichischen Krankenhäusern belegt, dass die Systemlösungen von Marchhart Luftfiltertechnik ausgereift sind.
Wie die Modernisierung von älteren Bestands-Operationsräumen in Bezug auf die Schutzzonenwirkung und die Luftfiltertechnik ohne Störung des umliegenden OP-Betriebs auf einfachste Weise und mit sehr kurzer Projektabwicklungszeit realisiert werden kann, beschreibt anschaulich der Fachbericht „OP-Sanierung im KH Hainburg: OP lufttechnisch auf H1b aufgewertet“ in TGA 09-2012 Webcode 377167. DR
DIN 1946-4
DIN 1946-4 Raumlufttechnik – Teil 4: Raumlufttechnische Anlagen in Gebäuden und Räumen des Gesundheitswesens, Dezember 2008, wurde unter Berücksichtigung der hygienerelevanten Regelwerke VDI 6022 Blatt 1, ÖNORM H 6020 und SWKI 99-3 überarbeitet. Die technischen Regelungen und Anforderungen an raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) wurden aus den Regelwerken VDI 2167 Blatt 1:2007-08 und E DIN 1946-4:2007-06 zusammengeführt. Die Norm gilt für Planung, Bau und Abnahme raumlufttechnischer Anlagen in Gebäuden und Räumen für das Gesundheitswesen, in denen medizinische Untersuchungen, Behandlungen und Eingriffe an Personen vorgenommen werden, sowie in damit unmittelbar, beispielsweise durch Türen und Flure, in Verbindung stehenden Räumen, zum Beispiel in Krankenhäusern, Tageskliniken, Eingriffsräumen in Arztpraxen, ambulanten Operationszentren und -einrichtungen, Dialysezentren; Einrichtungen für interne und externe (Dienstleistungs-)Einheiten für die Aufbereitung von Medizinprodukten (vormals „Zentralsterilisationen“). Mit DIN 1946-4 werden nicht nur auslegungsrelevante Kriterien definiert, sondern auch die benötigten Verfahren zur Anlagenqualifizierung für die technische Abnahmeprüfung, zur Strömungsvisualisierung, zur OP-Raum-Qualifizierung (Turbulenzgradmessung und Schutzgradmessung als alternative Methoden) und zum mikrobiologischen Monitoring normativ zur Verfügung gestellt. Quelle: https://www.dinmedia.de/de
Kontakt zum Anbieter
Marchhart
Geschäftsbereich Luftfiltertechnik
A-7201 Neudörfl
Telefon +43 2 62 27 72 48 52