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OP-Sanierung im KH Hainburg

OP lufttechnisch auf H1b aufgewertet

Kompakt informieren

  • Der OP 3 im KH Hainburg (zuvor: Zuluftschrägschirm mit Schwebstofffiltern) wurde durch die Installa­tion einer OP-Zuluftfilterdecke mit integriertem HEPA-Filter und zwei Umluftfiltermodulen lufttechnisch auf die Schutzzonenklasse H1b nach ÖNORM H 6020 aufgewertet.
  • Durch die exakte Projektplanung und die Koordinierung durch nur einen Ansprechpartner für den Kunden, konnte die knappe Zeitvorgabe für die Realisierung ohne Unterbrechung des umliegenden OP-Betriebs sogar unterboten werden.

Der Komponentenaltbestand im OP 3 des KH Hainburg bestand bisher aus einem einseitig positionierten Zuluftschrägschirm, welcher mit Schwebstofffiltern ausgestattet war. Die vorhandene Zuluftmenge mit ca. 2500 m3/h konnte künftig als Frischluft (100 % Außenluft) genutzt werden. Die Zwischendecke bestand aus einer Rasterdecke mit integrierter Umfeldbeleuchtung Abb. 1.

Zielsetzung war es, im OP 3 eine lufttechnische Aufwertung durch die Schutzzonenklasse H1b zu erreichen. Vorgaben des Betreibers waren, dass die Umbauarbeiten – um umliegend einen störungsfreien OP-Betrieb zu ermöglichen – nur in dem betroffenen Operationsraum durchgeführt werden und die Projektzeit für die kompletten Arbeiten maximal 2,5 Wochen dauern. Geplant war, in den ersten drei Tagen die staubanfälligsten Umbauarbeiten zu erledigen. In diesem Zeitraum gab es in den umliegenden OP-Räumen einen eingeschränkten OP-Betrieb.

Beratung und Planung:

Nach Begutachtung des OPs und der bestehenden Leitungsführung oberhalb der Zwischendecke wurden eine in Raummitte positionierte OP-Zuluftfilterdecke Abb. 2 mit integriertem HEPAFilter und eine Hintergrundbeleuchtung mit LED-­Technik Abb. 3 vorgeschlagen. Die Änderung der vorhandenen Lüftungskanalleitungen in der Zwischendecke konnte so auf ein Minimum beschränkt werden. Die für den Betrieb der OP-Zuluftfilterdecke noch fehlende Luftmenge von 4500 m3/h stellen zwei im Raum gegenüberliegend positionierte Umluft-Wandfiltermodule im Umluftbetrieb zur Verfügung. Auf Wunsch des OP-Teams wurden die Umluftmodule um ca. 1 m in die Höhe versetzt, um zusätzliche freie Flächen für notwendige Beistelltische zu bekommen.

Schritte der OP-Sanierung

Koordinierung des Projektablaufs: Der erste wesentliche Schritt vor Montagebeginn war die Koordinierung des Projektablaufes mit dem Krankenhaus, um den vorgegebenen Bauzeitplan einzuhalten und eine Abstimmung mit dem aktuellen OP-Programm zu ermöglichen. Wichtige Punkte waren insbesondere die Komponenteneinbringung, ihre Lagerung, das sicherheitstechnisch und hygienisch einwandfreie Verhalten des Montageteams sowie die Reinigungsintervalle und Koordinierung der Materiallieferungen. Zu diesen Punkten gehörte auch die Errichtung der notwendigen Staubschutzwände. Nach Freigabe der Behörde konnte mit den Umbauarbeiten begonnen werden.

Abbau der Zwischendeckenkonstruktion: Als ersten Montageschritt wurde die Zwischendeckenkonstruktion in den Installationsbereichen für die OP-Zuluftfilterdecke und die Umluft-Wandfiltermodule abgebaut. Auch die vorhandene Umfeldbeleuchtung bekam eine neue Positionierung im OP-Saal und wurde vorübergehend zwischengelagert. Die nun freie Sicht in die Zwischendecke ermöglichte die tatsächliche Position der Medien- und Elektroversorgung und anderer vorhandener Konstruktionen bzw. der vorhandenen Luftkanalleitungen zu kontrollieren.

Luftkanalversetzung: Die notwendige Luftkanalversetzung wurde anschließend anhand der CAD-Pläne durchgeführt. Sowohl die neue Kanalführung als auch die Komponentenposition wurden so gewählt, dass keine Durchgangskanalleitungen angegriffen wurden. Somit war auch die weitere durchgehende lufttechnische Versorgung der anderen Räume gewährleistet. Während des gesamten Umbaus selbst wurde die Zonenlüftung des OP 3 (Zu- und Abluft) geschlossen.

Einbau der Umluft-Wandfiltermodule: Als nächster Montageschritt erfolgte der Einbau der Umluft-Wandfiltermodule Abb. 4. Dazu gehörte auch der Aufbau der Umluftkanalleitung inklu­sive Absperrklappen und Schalldämpferelementen bis zur OP-Zuluftfilterdeckengrenze. Der zugehörige Schaltschrank wurde in einem der Vorräume im Bereich der Zwischendeckenebene positioniert. Parallel dazu wurden auch sämtliche Strom- und Regelungsleitungen zwischen den Komponenten, dem Schaltschrank und der zentralen Leittechnik verlegt und die Montage der umliegende Umfeldbeleuchtung inklusive der elektrischen Klemmarbeiten durchgeführt.

Positionierung des Gehäuses: Abschließend wurde das Gehäuse der OP-Zuluftfilterdecke im Abhängebereich positioniert und an die Rohdecke abgehängt. Die Anpassung der Größe der OP-Zuluftfilterdecke an das Rastermaß der Zwischendecke erleichterte die Einbauarbeiten wesentlich. Abschließend konnten die Zuluftleitungen isoliert und mit den bauseitigen Anschlusspunkten verbunden und auch die Umluftleitung fertiggestellt werden.

Anbringung der Verkleidungselemente: Den Abschluss der Montagephase bildete die optische Anbringung der Verkleidungselemente. Während der gesamten Montagetätigkeit wurden – um eine Verschleppung des Baustaubes zu vermeiden – täglich Bodenreinigungsarbeiten durchgeführt.

Vorbereitungen und Inbetriebnahme

Nun konnte die Lüftung des OP 3 wieder geöffnet und eine erste Kanalspülung durchgeführt werden. Anschließend erfolgten eine gründliche Raumreinigung und die Desinfektion sämtlicher Oberflächen.

Dann begannen die Systeminbetriebnahme und die Abstimmung mit der baulichen Lüftungs- und Regelungstechnik. Zu den Arbeiten zählten auch die Feinreinigung und Desinfektion der neuen Komponenten und das Einsetzen der Schwebstofffilter. Auf der regelungstechnischen Seite erfolgten die Klemmarbeiten und die Kontrolle der einzelnen Signalmeldungen (Betrieb, Störungen, Filterwechselsignal, Filterverschmutzungsgrad). Nach dem Einbau der Geweberahmen wurden die wesentlichen Systemparameter (Luftgeschwindigkeit, Turbulenzgrad, Temperatur, Lichtstärke und Schallpegel) überprüft und dokumentiert.

Mit Abschluss der Inbetriebnahme und einer externen Durchführung der Messungen gemäß ÖNORM H 6020 mit DEHS-Filterlecktestmessung, Kontrolle des Raumdrucks und Überprüfung der Schutzzone H1b konnte der OP für den OP-Betrieb freigegeben werden.

Nach einem mehrwöchigen Betrieb erfolgte mit dem OP-Personal und der Haustechnik ein gemeinsames Einschulungsmeeting, wo die Bedienung des Systems und die Wartungstätigkeiten erklärt und offene Fragen beantwortet wurden. Anschließend wurden die Dokumentation und die externen Messprotokolle übergeben.

Zielerreichung

Die gesamten Umbauarbeiten wurden mit zehn Arbeitstagen (ohne Wochenende) gegenüber der ersten Zeitplanung schneller realisiert und ermöglichten dem Nutzer einen früheren OP-Betrieb. Durch die gesamte Koordinierung der Baustelle und der einzelnen Gewerke durch Marchhart Luftfiltertechnik gab es für den Kunden nur einen Ansprechpartner. DR

1) ÖNORM H 6020 Lüftungstechnische Anlagen für medizinisch genutzte Räume – Projektierung, Errichtung, Betrieb, Instandhaltung, technische und hygienische Kontrollen. Februar 2007

Kontakt zum Anbieter

Marchhart

Geschäftsbereich Luftfiltertechnik

A-7201 Neudörfl

Telefon +43 26 22 7 72 48 52

air@marchhart.at

https://www.marchhart.at/

OP 3: Technische Daten

Schutzzonenklasse neu: H1b (6 m2 Schutzzone)

OP-Zuluftfilterdecke: LF-ZP 2,8×2,8/LED mit waagrechter Filterebene (Klasse: H13) und integrierter LED-Hintergrundbeleuchtung

Umluft-Wandfiltermodule: 2 Stück AWM 2.0 mit ­integriertem Vorfilter (Klasse: F7)

Gesamtluftmenge: 7060 m3/h

Frischluftmenge: ca. 2500 m3/h

Umluftmenge: ca. 4560 m3/h (2 × 2280 m3/h)

Geräuschpegel: 45 db(A) auf dem OP-Tisch

Überwachungsanzeige: „LED Aktivcheck“ am Umluft-Wandfiltermodul mit den Signalen: Rot (Betriebsstörung), Gelb (Filterwechsel ist vorzuplanen) und Grün (Betriebsmeldung)

Meldungen an die ZLT: Betriebsmeldung, Betriebsstörung, Filtertausch Überlastmeldung, Absperrklappe geschlossen, Absperrklappe offen, Grenzwertwasserstandsensor (optional), Filterwiderstand Hauptfilter und Vorfilter