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- Das Bürogebäude des Reiseveranstalters „Neue Wege“ wurde als Null-Energie-Haus errichtet. Mit Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage und Passivhaus-zertifizierter Lüftungsanlage zeichnet es auch den künftigen EU-Gebäudestandard vor.
- Bei der Lüftungsanlage wurde besonderer Wert auf die sorgfältige Einmessung und Kalibrierung gelegt. Sie wurden vom Hersteller des Lüftungsgeräts im Rahmen eines Komplett-Services durchgeführt.
„Neue Wege“ – der Name des Rheinbacher Reiseveranstalters ( https://www.neuewege.com/ ) ist Programm. Das bedeutet: bewusste, ökologische, nachhaltige Reisen – sowohl für die Kunden des Veranstalters als auch für Umwelt und soziale Strukturen in den Gastländern. So gehört das Unternehmen zu den wenigen Reiseveranstaltern, die vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) mit dem Prädikat „empfehlenswert“ ausgezeichnet wurden. Zudem ist „Neue Wege“ seit 2009 als einer der ersten deutschen Reiseveranstalter mit dem CSR (Corporate Social Responsibility) Nachhaltigkeitssiegel zertifiziert.
In Indien fördert das Unternehmen beispielsweise drei Hilfsprojekte, die sich um Grundschüler und behinderte Jugendliche kümmern. Diese Projekte können Kunden, die in diese Regionen reisen, kennenlernen. „Wir engagieren uns aktiv für sozialen und umweltverträglichen Tourismus. Aber unseren Einsatz in Sachen Nachhaltigkeit nehmen wir natürlich auch hier vor Ort sehr ernst“, berichtet Markus Hegemann, Neue-Wege-Geschäftsführer. „Deshalb war uns bei unserer Expansion und dem damit verbundenen Neubau nachhaltige Architektur sehr wichtig. Sowohl Materialien als auch Technik entsprechen deshalb modernsten Standards.“
Komplett stützenfreie Bürofläche
Architekt Thomas Plattenteich, Faktor4 Architekten ( http://www.faktor4architekten.eu ) entwarf einen in Rheinbach zentral gelegenen, prägnanten Komplex Abb. 1, der mit natürlichen Materialien und modernster Gebäudetechnik ausgestattet ist. Das Gebäudetechnik-Konzept basiert auf einer Luft/Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fußbodenheizung, einer Trinkwasser-Wärmepumpe, LED-Beleuchtung, einer Photovoltaik-Anlage und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Die dreieckige Form des Grundstücks in Verbindung mit der Erschließung sowie die geplante hohe Ausnutzung stellte den Architekten vor eine besondere Herausforderung. Entstanden sind über 1000 m2 Nutzfläche mit 18 großzügigen Büros, zwei Besprechungsräumen mit angegliederten Lounge-Bereichen, einem Besprechungsraum, der auch als Vortragsraum genutzt werden kann, Sozialräumen mit Küchen sowie WC und Dusche für die Mitarbeiter.
„Dem Bauherrn war von Anfang an ein gutes und angenehmes Arbeitsumfeld für die geplanten 35 Mitarbeiter sehr wichtig. Dabei empfängt die Mitarbeiter eine komplett stützenfreie Bürofläche, die folglich variabel genutzt werden kann. Statisch war dieses nur mit vorgespannten Stahlbeton-Elementen als Deckenelemente möglich, das zurückgesetzte Staffelgeschoss mit dem großen Besprechungsraum wurde mit einer ausgefachten Stahlkonstruktion erstellt“, erläutert Plattenteich.
Städtebaulich verbindet das Haus die Rheinbacher Altstadt mit dem Gelände der Hochschule und wertet das Ensemble rund um den Bahnhof auf. Die Nähe zum Bahnhof ist darüber hinaus ein idealer Pluspunkt für die Mitarbeiter des Reiseveranstalters. Hegemann: „Für manche Beschäftigte ist die Nähe zur Bahn unter anderen ein Argument, bei uns anzufangen, verspricht sie doch eine sehr gute Anbindung und ein nachhaltiges Transportmittel.“
In der Jahresbilanz ohne Fremdenergie
Die Nachhaltigkeit als gelebte Philosophie macht auch bei der Technik keine Kompromisse: LED-Licht, passive Belüftung, Dreifachverglasung sowie „atmungsaktive“ Materialien für Dämmung, Putz und Farbe. Unterm Strich erzeugt das neue Gebäude des Reiseveranstalters mehr Energie als es verbraucht. Hegemann: „Wir benötigen etwa 22 000 kWh/a elektrische Energie, erzeugen aber 25 000 kWh/a.“ Und das nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität, wie die ersten Auswertungen belegen: In der Jahresbilanz ist keine Fremdenergie für Heizung, Kühlung, Trinkwassererwärmung und Beleuchtung erforderlich. Dabei fungiert das öffentliche Stromnetz als Energiespeicher.
Bei der Technik war unter anderem ein wesentlicher Anspruch, dass die Räume ausreichend Frischluft erhalten. Denn gute Konzentration und Gesundheit sollen nicht nur die Kunden des Unternehmens im Urlaub erfahren, sondern auch die Mitarbeiter im Rheinbacher Büro – und dafür sorgt frische Luft. Dafür wurde ein Passivhaus-zertifiziertes Lüftungsgerät installiert, das die Frischluft-Versorgung mit geringem Energieaufwand leistet.
Das eingebaute Gerät Duplex 3600 Flex Abb. 2 mit einer Volumenstromleistung von 3500 m3/h stammt aus der Duplex-Flex-Linie von Airflow, die unterschiedliche Passivhaus-zertifizierte Lüftungsgeräte umfasst. „Das Gerät verfügt über einen hocheffizienten Gegenstrom-Wärmeübertrager und erzielt einen Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 90 %“, so Udo Rausch von Airflow. „Eine Besonderheit ist, dass es flexibel an die jeweiligen Raumgegebenheiten angepasst werden kann. So können Zu- und Abluft wahlweise von der rechten oder linken Seite erfolgen und das Gerät als Stand- oder Deckengerät installiert werden.“ Ein weiterer Vorteil: Die Lüftungsgeräte der Duplex-Flex-Serie sind kurzfristig ab Lager lieferbar.
Jeden Raum sorgfältig eingemessen
Eine schnelle Lieferung ist die halbe Miete, doch auch die letzten Meter müssen überwunden werden. Bei „Neue Wege“ war eine Aufstellung des Lüftungsgeräts im obersten Geschoss vorgesehen. Das oberste Geschoss ist etwas kleiner als die restlichen Geschosse. Deshalb konnte das Lüftungsgerät mit einem Kran auf das Flachdach gehoben werden. Dort angekommen, war Muskelkraft gefordert: Die Mitarbeiter von Hövel Gebäudetechnik ( https://www.markon-erftstadt.de/ ) transportierten das 350 kg schwere Gerät durch das anliegende oberste Geschoss in die Lüftungszentrale Abb. 3.
Den räumlichen Gegebenheiten entsprechend, wurde das Gerät als Standgerät angeschlossen. Damit seine zertifizierte Energieeffizienz auch voll zum Tragen kommt, wurde die Lüftungsanlage sorgfältig eingemessen. Bernd Lückenbach von Airflow: „Das Lüftungsgerät versorgt von einer Stelle aus alle Räume des Bürokomplexes. Deshalb ist es überaus wichtig, jeden Raum einzumessen und die Verteilerstränge in jeder Etage einzuregulieren. Schlecht, falsch oder gar nicht eingestellte Anlagen arbeiten unwirtschaftlich und bringen keine Vorteile.“
Die beiden Airflow-Experten Lückenbach und Rausch haben die Räume mit dem digitalen Volumenstrom-Messgerät DIFF eingemessen Abb. 4. Die Messtechnik des DIFF basiert auf der Nulldruck-Methode. Dabei wird der Eigenwiderstand des Messgeräts gegenüber dem atmosphärischen Druck außerhalb des Geräts automatisch kompensiert. Ein eingebauter Spezialventilator erzeugt die notwendige Druckkompensation. Kontrolliert und abgesichert wird dieser Ausgleich über einen integrierten Differenzialdrucksensor, der Benutzer des Messgeräts muss sich also diesbezüglich um nichts kümmern. Der eigentliche Sensor misst die Geschwindigkeit der Luft, die dann umgerechnet als Messwert in m3/h oder l/s im Display ausgegeben wird.
Kundenorientiertes Zusammenspiel
Ein ganzheitliches Angebot – ein solches bietet, ebenso wie der Reiseveranstalter „Neue Wege“, auch der Lüftungsexperte Airflow an. Die Lüftungstechnik inklusive der Einmessung und Kalibrierung aus einer Hand zu erhalten, ist ein klarer Vorteil für alle Beteiligten – Bauherr, Planer und Installateur. Rausch: „Service und Beratung sind für uns sehr wichtige Aspekte. Wenn wir einem Kunden ein Lüftungsgerät liefern, so geben wir es nicht einfach nur ab, sondern sorgen dafür, dass es einwandfrei in Betrieb genommen wird. Unsere Partner schätzen das und profitieren davon, wenn wir Systemverantwortung übernehmen.“ Lückenbach: „Mit unserer geprüften Messtechnik sind wir in der Lage, unsere effizienten Lüftungsgeräte einzustellen und zu überprüfen. Das bedeutet: Unser Kunde erhält auf Wunsch einen Komplett-Service und kann seinem Kunden die Anlage mit gutem Gewissen im vereinbarten Zustand übergeben.“
Kontakt zum Anbieter
Airflow Lufttechnik
53359 Rheinbach
Telefon (0 22 26) 9 20 50