Kompakt informieren
- Die im Entwurf vorliegende Richtlinie VDI 6040 Blatt 2 gibt Hinweise zur Planung und zum Betrieb der Lüftung in Schulen.
- Die Anwendung soll dabei helfen, die in VDI 6040 Blatt 1 genannten Anforderungen an die Innenraumkonditionen in Unterrichts- und Aufenthaltsräume einzuhalten.
- Es werden Hinweise zur freien, maschinellen und hybriden Lüftung gegeben.
Eine optimale Raumluftqualität in Unterrichtsräumen ist eine unabdingbare Voraussetzung, um eine hohe Leistungsfähigkeit von Schülern zu gewährleisten. Dies wurde in einer Vielzahl von Studien belegt [6]. Bei der Sanierung von Schulen wird jedoch häufig die Raumluftqualität verschlechtert, wenn nur energetische Aspekte berücksichtigt werden.
Darum werden nun in VDI 6040 Blatt 2 (Entwurf) [2] praxisorientierte Hinweise zu Planung und zum Betrieb der Lüftung von Schulen gegeben, mit denen die in VDI 6040 Blatt 1 [1] und in der ASR A3.6 [3], in VDI 6022 [4] und in DIN EN 15 251 [5] genannten Anforderungen eingehalten werden können. Dies gilt besonders für die Einhaltung einer CO2-Konzentration unter 1000 ppm als zeitlich gewichtete Konzentration über die Dauer von zwei Unterrichtseinheiten und die Komfortanforderungen der Klasse II nach [5].
Zu beachten sind weiterhin die stofflichen Lasten durch Personen und die Gebäudematerialien sowie die Kühllast. Aus energetischen Gründen sollte man sich bei der Planung am hygienisch notwendigen Außenluftvolumenstrom orientierten. Für den erforderlichen Außenluftvolumenstrom auf der Grundlage der CO2-Konzentration werden zwei Berechnungsalgorithmen angegeben beziehungsweise der CO2-Volumenstrom als Funktion der Aktivitätsstufe, der Klassenstufe und der inneren Kühllast tabellarisch ausgewiesen 1.
Es werden ausführliche Hinweise zur freien, maschinellen und hybriden Lüftung gegeben. Bei den Planungshinweisen wird auf zu beachtende bauliche Randbedingungen, die operative Raumtemperatur, den Brandschutz, die Regelung und die Betriebsweise eingegangen. Die Anhänge A bis D beinhalten
- eine Liste, in der die freie, maschinelle und hybride Lüftung mit charakteristischen Merkmalen (Konzept, Komfort, Kühlung, Energiebedarf, Raumintegration, Auslegung, Luftkonditionierung, Bau, Betrieb und Regelung) gegenübergestellt werden,
- ein Beispiel zur freien Lüftung inklusive Volumenstromberechnung,
- ein Beispiel eines CO<sub>2</sub>-Konzentrationsverlaufs und
- Hinweise zur Bewertung der operativen Raumtemperatur in Schulräumen.
Die beschreibenden Lösungsvorschläge sind als Beispiele zu betrachten, die Planer und Betreiber jedoch nicht von ihrer Verantwortung entbinden, eine optimale Lösung für den speziellen Fall zu bearbeiten.
Literatur
[1] VDI 6040 Blatt 1 Raumlufttechnik – Schulen – Anforderungen (VDI-Lüftungsregeln, VDI-Schulbaurichtlinien). Berlin: Beuth Verlag, Juni 2011
[2] VDI 6040 Blatt 2 (Entwurf) Raumlufttechnik – Schulen – Ausführungshinweise (VDI-Lüftungsregeln, VDI-Schulbaurichtlinien). Berlin: Beuth Verlag, Juni 2014
[3] ASR A3.6 Lüftung. Technische Regeln für Arbeitsstätten. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Januar 2012, geändert im Februar 2013, Download auf https://www.baua.de
[4] VDI 6022 Blatt 1 Raumlufttechnik, Raumluftqualität – Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte (VDI-Lüftungsregeln). Berlin: Beuth Verlag. Juli 2011
[5] DIN EN 15 251 Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden; Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik. Berlin: Beuth Verlag, Dzember 2012
[6] FGK-Status-Report 22: Lüftung von Schulen. Bietigheim-Bissingen: Fachverband Gebäude-Klima (FGK), 2011, Download auf https://www.fgk.de/
Prof. Dr.-Ing. (em.) Achim Trogisch
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), Fakultät Maschinenbau / Verfahrenstechnik, Lehrgebiet TGA. Telefon (03 51) 4 62 27 89, trogisch@mw.htw-dresden.de, https://www.htw-dresden.de/