Eine stümperhafte Montage ist die häufigste Ursache von Wasserschäden durch Wasserleitungen an Gebäuden. Das ist das Ergebnis einer Laboruntersuchung von 200 Wasserschäden durch die Prüforganisation Dekra.
Kompakt zusammengefasst
■ Die Prüforganisation Dekra hat für ihre Wasserschaden-Studie 2021 im Labor 200 Wasserschäden durch Wasserleitungen an Gebäuden aus den letzten fünf Jahren untersucht:
■ Bei 44 % der Wasserschäden waren Montagefehler die Hauptursache.
■ Der zweithäufigste Schadensgrund waren mit 27 % Produktmängel. Auch Markenprodukte mit DVGW-Kennzeichnung waren betroffen.
■ Planungsfehler waren mit 3 % nur selten für die Wasserschäden ursächlich. ‚
Das Dekra Labor für Werkstofftechnik und Schadensanalytik in Saarbrücken hat 200 Leitungswasser-Schäden aus den letzten fünf Jahren im Auftrag von Versicherungen, Bausachverständigen sowie Bau- und Handwerksunternehmen untersucht und anonymisiert ausgewertet. Ermittelt wurden Schadensursachen bei Heiz-, Kühl-, Trink- und Abwasserleitungen.
Oft werden Regeln missachtet
Der größte Teil der Schäden war mit 44 % auf Fehler bei der Installation zurückzuführen. Auffällig war für die Dekra-Experten, dass sich viele Monteure offensichtlich nicht an Montageanleitungen oder Richtlinien zum Einbau von Press-, Steck- oder Klemmverbindungen gehalten haben.
Manchmal wurde auch die Verpressung einer Verbindung komplett vergessen. Zudem wurden in vielen Fällen nicht fachgerechte Werkzeuge verwendet, Dichtungen verklemmt, die Rohre nicht ausreichend vor Feuchtigkeit von außen geschützt oder unter hohen Spannungen verlegt. Bei Gewindeverbindungen wurde oft zu viel Hanf verwendet oder die Verbindung zu fest verschraubt.
Materialfehler auch bei Markenprodukten
Mit 27 % war der Anteil qualitativ schlecht hergestellter Produkte für die Dekra-Experten erstaunlich hoch. Neben wenigen konstruktiven Mängeln fanden die Schadensanalytiker viele Materialfehler als Schadensursache. So zum Beispiel eine zu hohe Messinghärte, eine schlechte Faser-Matrix-Anbindung in faserverstärkten Kunststoffen, Werkstoff-Inhomogenitäten sowie Spritzgussfehler. Auffällig war für die Dekra-Analytiker, dass nicht nur Billigprodukte Materialfehler aufwiesen, sondern auch einige Markenprodukte mit DVGW-Kennzeichnung.
Bei 14 % der untersuchten Bauteile führten die Betriebsbedingungen zum Schaden: Rohrleitungen wurden aufgrund eines zu hohem Leitungsdrucks oder durch Frost geschädigt, bei einigen Fällen war der äußerliche Kontakt mit einem korrosiv wirkenden Medium verantwortlich – zum Beispiel durch die Verwendung von aggressiven Reinigungsmitteln. Darüber hinaus führte bei Einhebelmischern in mehreren Fällen stark kalkhaltiges Wasser zu einer Verhärtung der Dichtungen, sodass diese undicht wurden.
Weitere Gründe für Wasserschäden waren Korrosion aufgrund ungünstiger Wasserverhältnisse (10 %), Planungsfehler (3 %) oder Beschädigungen von Bauteilen nach der Installation (2 %). www.dekra.de/werkstoffpruefungen
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