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Steiler Anstieg der Erzeugerpreise im Juni 2021

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juni 2021 um 8,5 % höher als im Juni 2020. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Januar 1982 (+ 8,9 %), als die Preise im Rahmen der zweiten Ölkrise stark gestiegen waren. Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 1,3 %.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise gegenüber Juni 2020 war die Preisentwicklung bei den Vorleistungsgütern und bei Energie.

Steiler Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz). Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %, Indizes der Erzeugerpreise (2015 = 100)

Statistisches Bundesamt

Steiler Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz). Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %, Indizes der Erzeugerpreise (2015 = 100)

Die Energiepreise waren im Juni 2021 im Durchschnitt 16,9 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2021 stiegen diese Preise um 2,2 %. Die Veränderungsrate gegenüber Juni 2020 ist vor allem einem Basiseffekt aufgrund der im Frühjahr 2020 im Zuge der Pandemie stark gefallenen Preise geschuldet. Auch die seit Januar 2021 teilweise zusätzlich anfallende deutsche CO2-Bepreisung auf das Inverkehrbringen von Kraft- und Brennstoffen hatte einen Einfluss auf den Preisanstieg bei Energie. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 6,0 % höher als im Juni 2020.

Vorleistungsgüter waren 12,7 % teurer als im Juni 2020. Gegenüber Mai 2021 stiegen diese Preise um 1,8 %. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei metallischen Sekundärrohstoffen aus Eisen-, Stahl- und Aluminiumschrott (+ 88,1 %) und bei Nadelschnittholz (+ 84,6 %), aber auch bei Betonstahl in Stäben (+ 62,3 %). Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 26,3 % teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 41,9 % höher, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 25,1 % mehr.

Hauptgründe für den starken Anstieg der Stahl- und Holzpreise dürften die hohe Nachfrage im In- und Ausland sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen sein, bei den Stahlpreisen zusätzlich kräftige Preissteigerungen für Eisenerzimporte (+ 83,6 % von Mai 2020 bis Mai 2021). Auch die Erzeugerpreise für chemische Grundstoffe wiesen ein starkes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat auf (+ 8,8 %). Nur sehr wenige Vorleistungsgüter kosteten weniger als im Vorjahresmonat. Hierzu gehörten elektronische integrierte Schaltungen (− 12,1 %) und Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln (− 23,7 %). ■

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