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ZAHLEN

10,5 Mrd. Euro Fehlerkosten am Bau

© Mehmet Can / iStock / Thinkstock
In Deutschland ist das Baugeschehen bedingt durch mangelhafte Bauausführung und -planung von einem hohen Fehlerkostenanteil gekennzeichnet. In einem Bauprojekt sind viele unterschiedliche Akteure vom Planer bis hin zum Subunternehmer beteiligt. So können an jeder Ecke Fehler unterlaufen.

Die im Rahmen der Jahresanalyse 2014/15 von BauInfoConsult insgesamt 541 befragten Architekten und Verarbeiter schätzen, dass der entstandene Fehlerkostenanteil am gesamten Branchenumsatz im Schnitt bei rund 11 % liegt. Dies entspräche einer Summe von 10,5 Mrd. Euro – bezogen auf den statistisch erfassten baugewerblichen Gesamtumsatz im Jahr 2013.

Nichtwohngebäude sind besonders fehleranfällig


Die einzelnen Bausegmente haben aufgrund ihrer spezifischen baulichen Herausforderungen verschiedene charakteristische Fehlerquellen. So birgt zum Beispiel die Sanierung eines Wohngebäudes ganz andere potenzielle Fehlerteufel als der Neubau von Werkshallen. BauInfoConsult hat 156 Architekten befragt, bei welchen Gebäudesegmenten – in denen sie selbst planerisch tätig sind – nach ihrer Meinung am häufigsten Fehlerkosten entstehen.

Jeder zweite Architekt sieht den Neubau von Nichtwohngebäuden als Fehlerkostenquelle an und 38 % der befragten Planer schätzen, dass die Sanierung von Nichtwohngebäuden eher Fehlerkosten produziert. Das gerade der Nichtwohnungsbau als besonders fehleranfällig betrachten wird, liegt an der im Vergleich zum klassischen Wohnungsbau aufwendigeren Planung von Nichtwohngebäuden.

Den Wohnungsneubau machen vor allem die Bauunternehmer als Fehlerkostentreiber aus. Dagegen erwarten die SHK-Profis bei der Sanierung von Wohnungen die meisten Fehlerkosten. Die unterschiedlichen Einschätzungen kommen zum Teil daher, dass Bauunternehmer in der Breite eher im Neubau von Wohngebäuden ausführend tätig sind und SHK-Installateure häufig verstärkt in der Sanierung von Wohnungen arbeiten.

Bessere Bauqualität trotz steigender Fehlerkosten


Trotz hoher Fehlerkosten gibt es positive Tendenzen Bau: Weitere Ergebnisse der Jahresanalyse bestätigen den Trend, dass sich die Qualität am Bau nach Meinung von Architekten in den letzten zehn Jahren verbessert hat. Ein Grund für die bessere Bauqualität trotz steigender Fehlerkosten ist die stärkere Kontrolle bei der Bauausführung. Im Umkehrschluss werden mit der besseren Überwachung der Bauprozesse auch mehr Fehler erkannt, was häufig die Fehlerkosten in die Höhe schnellen lässt. ■