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Zahlen

Seit dem 2. Mai leben wir ökologisch auf Pump

© Mehmet Can / iStock / Thinkstock
2018 fällt der deutsche Erdüberlastungstag auf den 2. Mai. Wäre der Ressourcenverbrauch der Weltbevölkerung so groß wie in Deutschland, dann hätte sie schon bis zu diesem Zeitpunkt die regenerierbaren Ressourcen verbraucht, die ihr für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Um einen solchen Verbrauch nachhaltig zu decken, bräuchte es drei Erden. Die Menschen hierzulande leben ab dem 2. Mai deshalb auf Kosten kommender Generationen.

Der Erdüberlastungstag verdeutlicht die ökologischen Grenzen des Planeten und zeigt, wie immens diese in Industrienationen überschritten werden. Zum Vergleich: Bei einem weltweiten Ressourcenverbrauch wie heute in den USA bräuchten wir fünf Erden, bei einem wie in China 2,2, wie in Frankreich 2,8 und in Großbritannien 2,9 Erden. Die gesamte Weltbevölkerung bräuchte 1,7 Erden, um den globalen Bedarf an natürlichen Rohstoffen, wie Ackerland und Wäldern, nachhaltig zu decken. Der globale Erdüberlastungstag wird im August erwartet.

Seit Jahrzehnten in einer globalen Raubbausituation

Der Erdüberlastungstag (global und für einzelne Länder) wird vom Global Footprint Network errechnet. Nach diesen Berechnungen sind wir weltweit seit den frühen Siebzigerjahren in einer globalen Raubbausituation. „Dieser ‚Overshoot‘ ist einer der wesentlichsten Trends, die die Zukunft der Menschheit bestimmen. Erstaunlicherweise fehlt uns das entsprechend präzise Wort auf Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch etc. Das ist, wie wenn wir von einer Krankheit befallen wären, aber der Doktor keinen Namen dafür hat, und nur eine vage Therapie“, sagt Mathis Wackernagel vom Global Footprint Network.

In Deutschland ist der Erdüberlastungstag im Vergleich zum Vorjahr (24. April) etwas nach hinten gewandert. Das Global Footprint Network erklärt jedoch, dass die leichte Verbesserung in dem Basisjahr für die aktuelle Berechnung (2014) vor allem auf Schwankungen bei den CO2-Emissionen zurückzuführen ist. Diese waren wegen eines milden Winters von 2013 auf 2014 leicht gesunken. Sie stiegen danach aber wieder an.

Zum Hintergrund: Bei der Berechnung des Erdüberlastungstages werden zwei Größen gegenübergestellt: Zum einen die biologische Kapazität der Erde, Ressourcen aufzubauen und Abfälle wie CO2-Emissionen aufzunehmen (Biokapazität), zum anderen der gesamte Bedarf an nutzbaren natürlichen Ressourcen, wie Wäldern, Ackerland und Flächen, den die Menschen für ihre derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen (ökologischer Fußabdruck). Diese ökologische Buchhaltung wird auch auf Länder angewendet, hier für den Erdüberlastungstag auf Deutschland. Er wird mit UN-Daten berechnet. ■