Die Strompreise für Privatverbraucher steigen zum Jahreswechsel auf breiter Front. Nach einer bundesweiten Auswertung des Verbraucherportals TopTarif.de sind derzeit bei mindestens 520 Unternehmen Preiserhöhungen von bis zu 20,0 % für das Jahr 2013 geplant. Im Durchschnitt wird der Strombezug für betroffene Haushalte um 11,8 % teurer.
In den ersten Monaten des kommenden Jahres werden rund 30 Mio. Haushalte mehr für ihren Strom bezahlen müssen. Neben Preiserhöhungen bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen steigen die Stromkosten zum Jahreswechsel auch für Kunden großer Energieversorger wie E.on, Vattenfall, EWE, enviaM und Süwag erheblich. Bei RWE verteuern sich Festpreis-, Nachtspeicher- und Wärmepumpentarife. Für Februar hat EnBW eine Preiserhöhung angekündigt.
Tabelle: Strompreisänderungen im Januar und Februar 2013
2013 steigen mehrere gesetzliche Abgaben und Steuern auf den Strompreis erheblich, sodass wohl weitere Anbieter Anfang 2013 ihre Tarife erheblich verteuern werden. So klettert die EEG-Umlage 2013 von derzeit 3,592 auf 5,277 Ct/kWh. Auch die im letzten Jahr eingeführte Umlage nach §19 der Stromnetzentgeltverordnung (Sonderkundenumlage), zur Befreiung stromintensiver Betriebe von den Netzentgelten, verdoppelt sich von 0,151 auf 0,329 Ct/kWh. Teurer wird zudem die KWK-Umlage, über die die Kraft-Wärme-Kopplung gefördert wird. Sie steigt im nächsten Jahr von 0,002 auf 0,126 Ct/kWh.
Neu ist die Offshore-Haftungsumlage zur Finanzierung der Risiken bei der Netzanbindung von Windparks in der Nord- und Ostsee. Gerechnet wird mit einer Umlagenhöhe von 0,25 Ct/kWh. Hinzu kommt vielerorts ein teils erheblicher Anstieg der Netzentgelte für die Durchleitung von Strom zum Endkunden, der die Preise 2013 weiter nach oben treibt. Privatverbraucher zahlen für ihren Strombezug dann auch noch 19 % Mehrwertsteuer – auch für alle Abgaben und Besteuerungen. ■
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