Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Referenzprojekt Daikin

Betriebskosten und CO2-Emissionen niedrig – Komfort hoch

Der Neubau des Bürogebäudes der Marketingagentur Claerhout im belgischen Gent besticht durch sein flexibles Raumkonzept und die offene Architektur. Die Flexibilität in der Raumgestaltung und -aufteilung war eine der wichtigsten Anforderungen, die auch die Klimatechnik entsprechend abdecken musste. Pieter Claerhout, Inhaber der Agentur, wollte für seine Mitarbeiter eine komfortable Arbeitsumgebung schaffen, die Kreativität und Teamarbeit fördert. Dazu gehörte unter anderem der Verzicht auf eine abgehängte Decke, sodass die technische Infrastruktur im Zwischenboden installiert wurde. Gleichzeitig sollten die Betriebskosten um 30 % und die CO2-Emissionen um 50 % reduziert werden.

Das Bürogebäude (Bild 1) bietet auf 3400 m2 Fläche drei Nutzungsprofile: Arbeitsplätze für 45 Mitarbeiter in einem Großraumbüro, einen Konferenzbereich für öffentliche Veranstaltungen mit bis zu 200 Gästen sowie eine unregelmäßig bewohnte Wohnung. Für kleinere Teammeetings oder als Rückzugsort für ruhiges Arbeiten stehen kleinere, abgetrennte Büros zur Verfügung.

Unterschiedliche Anforderungsprofile für das Heizen und Kühlen

Die Technik ist so ausgelegt, dass das Großraumbüro jederzeit einfach durch Glaswände in kleinere Raumeinheiten unterteilt werden kann. Und auch der Konferenz- und Eventbereich (Bild 2), bestehend aus Foyer und Auditorium, kann in verschieden große Räume unterteilt werden. Entsprechend gibt es unterschiedliche Anforderungsprofile für das Heizen und Kühlen:

  • Das Großraumbüro ist werktags während der Bürozeiten täglich mit einer größeren Mitarbeiterzahl besetzt. Hier besteht ein durchschnittlicher Heizbedarf von 950 h/a und ein Kühlbedarf von 432 h/a.
  • Der Konferenzbereich ist tagsüber unregelmäßig für spontane Meetings belegt und wird abends gelegentlich für unterschiedlich große Gruppen genutzt. Das Foyer hat einen Heizbedarf von 151 h/a und ein Kühlbedarf von 450 h/a. Im Auditorium ist das Verhältnis mit einem Heizbedarf von 55 h/a und einem Kühlbedarf von 272 h/a ähnlich. 
  • Bild 2: Die Technik ist so ausgelegt, dass das Großraumbüro ­jederzeit durch Glaswände in kleinere ­Raumeinheiten unterteilt werden kann.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 2: Die Technik ist so ausgelegt, dass das Großraumbüro ­jederzeit durch Glaswände in kleinere ­Raumeinheiten unterteilt werden kann.
    Bild 3: Eine Wärmeverschiebung findet hauptsächlich zwischen Nord- und Südseite statt.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 3: Eine Wärmeverschiebung findet hauptsächlich zwischen Nord- und Südseite statt.

     

    Systemlösung für alle Anforderungen

    Um alle Anforderungsprofile abdecken zu können, wurde eine Systemlösung aus dem Daikin-Programm mit vier VRV-Luft/Luft-Wärmepumpen mit Wärmerückgewinnungsfunktion (Heizen / Kühlen), Innengeräten (Roundflow, Zwischendeckengeräte, Kanalgeräte), Lüftungsgeräten und einer Hydrobox für die Trinkwassererwärmung installiert. Die Hydrobox stellt eine Wassertemperatur von bis zu 80 °C bereit. Das Wasser wird teilweise über die Abwärme aus den zu kühlenden Büros erwärmt. 

    Das Daikin-Lüftungsgerät Modular mit Wärmerückgewinnung und Luftvorbehandlung ist besonders kompakt und als Plug-and-play-Lösung einfach zu installieren. Die zwei Lüftungssysteme sind in das gesamte Wärmepumpensystem integriert. Die Innenluftqualität wird durch CO2-Sensoren gesteuert. Für den Kühlraum zur Lebensmittel- und Getränkekühlung wurde ein auf kleinere Kapazitäten ausgelegter, steckerfertiger Verflüssigungssatz zur Normalkühlung installiert.

    Wärmeverschiebung zwischen der Nord- und der Südfassade

    Wärme abführen und in anderen Räumen nutzen

    Über die VRV-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnungsfunktion ist es möglich, im Gebäude mit geringem Energieaufwand zeitgleich zu heizen und zu kühlen. Die Wärme wird hauptsächlich zwischen der Nord- und der Südfassade verschoben (Bild 3). Auf der Südseite ist die Sonneneinstrahlung besonders hoch, sodass dort Wärme abgeführt und in anderen Räumen mit Heizbedarf genutzt werden kann. 

    Gleichzeitig heizen und kühlen

    So kann beispielsweise in einem Büro mit nur einer Person geheizt werden, während im Nachbarbüro ein Team-Meeting mit meh­reren Teilnehmern stattfindet und hier aufgrund der höheren inneren Lasten durch die Personen, Computer und Beamer gekühlt werden muss.

    VRV-Wärmepumpensystem für den Eventbereich

    Der große Eventbereich (Bild 4) wird von einem separaten VRV-Wärmepumpensystem versorgt. Wenn keine Veranstaltung stattfindet, kann es vollständig abgeschaltet werden. Im Eventbereich und Foyer können entweder beide Zonen separat oder bei größeren Ver­anstaltungen einheitlich zusammen kondi­tioniert werden. Beide Bereiche können durch eine akustische Trennwand jederzeit vonein­ander getrennt bzw. zu einem großen Raum zusammengeführt werden.

    Bild 4: Im Eventbereich und im Foyer können entweder beide Zonen separat oder bei größeren Veranstaltungen einheitlich zusammen konditioniert werden.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 4: Im Eventbereich und im Foyer können entweder beide Zonen separat oder bei größeren Veranstaltungen einheitlich zusammen konditioniert werden.

    Die technische Infrastruktur befindet sich im Zwischenboden

    Ohne Zwischendecke auskommen

    Eine Besonderheit des Gebäudes ist die In­stallation der gesamten technischen Infrastruktur im Zwischenboden (Bild 5), da der Gebäudeeigentümer aus ästhetischen Gründen keine Zwischendecke wollte.

    Luftstrom automatisch messen

    Als Klima-Innengeräte wurden im Zwischenboden besonders flache Kanalgeräte eingebaut. Ihr Vorteil ist, dass die Kanalgeräte den Luftstrom automatisch anpassen, um den Luftwiderstand in den Lüftungskanälen zu überwinden: Die automatische Luftstrommessung misst das Luftvolumen und den statischen Druck und passt beides unabhängig von der Rohrleitungslänge an den Nenn-Luftstrom an. Dies vereinfacht die Installation.

    Wenig Platz? Kanalgeräte einsetzen

    Kanalgeräte bieten ein Maximum an Flexibilität und Leistung für Bereiche mit begrenztem Platz, denn die Luftansaugrichtung kann von der Rückseite auf die Vorderseite geändert werden. Der besonders leise Betrieb macht den Einsatz für Büros zusätzlich attraktiv. In den ­Büroräumen bei Claerhout findet der Luftaustausch durch Schlitze im Boden statt. Die Schlitze für den Lufteinlass befinden sich am Boden im Rauminneren, an den Fenstern befinden sich die Schlitze für den Luftauslass.

    Klima-Deckenkassetten für Räume ohne Zwischenboden

    Auch die kompakten „BS Verteiler Boxen“ (Bild 6) sind im Zwischenboden untergebracht, was die Installation vereinfacht hat. In den wenigen Räumen ohne Zwischenboden, beispielsweise dem Drucker- und Kopierraum, sind Klima-Deckenkassetten angebracht.

    Bild 6: Eine Installation der technischen Infrastruktur im Zwischenboden ermöglicht eine schnellere Montage in einer für den Monteur ergonomisch angenehmen Haltung.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 6: Eine Installation der technischen Infrastruktur im Zwischenboden ermöglicht eine schnellere Montage in einer für den Monteur ergonomisch angenehmen Haltung.
    Bild 5: Die gesamte technische Infrastruktur wurde im Zwischenboden installiert, da der Gebäudeeigentümer aus ästhetischen Gründen keine Zwischendecke wollte.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 5: Die gesamte technische Infrastruktur wurde im Zwischenboden installiert, da der Gebäudeeigentümer aus ästhetischen Gründen keine Zwischendecke wollte.

     

    Das ist bei der Installation im Zwischenboden zu beachten

    Eine Installation der technischen Infrastruktur im Zwischenboden ermöglicht eine schnellere Montage in einer für den Monteur ergonomisch angenehmen Haltung. Auch die Wartung der Technik ist deutlich einfacher. Der Verzicht auf abgehängte Decken bringt vor allem optische Vorteile. Allerdings erfordert die Installation im Zwischenboden eine millimetergenaue Planung und Abstimmung für Elektro-/Sanitärinstallation, IT und Brandmelder. Während der Installation sind keine anderen Bauaktivitäten möglich und die Installation der Leitungen ist komplex. Abschließend müssen in die Bodenbeläge Zugänge für die Wartung berücksichtigt werden.

    Natürliche Dämmung durch Gründach

    Außengeräte vor Hitze schützen

    Die Außengeräte stehen unter einem Schutzdach auf dem begrünten Flachdach und sind zusätzlich mit Sonnensegeln gegen Überhitzung geschützt (Bild 7 und 8). Auf dem Dach befinden sich eine Terrasse, Photovoltaik-Anlagen, ein Regenwassermanagement und Fenster, die Tageslicht spenden. Durch die Bepflanzung des Dachs werden der Wärmeverlust im Winter und der Sonnenenergieeintrag im Sommer verringert.

    Nicht unbedingt Gegenspieler: Solarnutzung und Dachbegrünung verbinden

    Solarnutzung und die gleichzeitige Dach­begrünung wurden bislang überwiegend als konkurrierende Maßnahmen angesehen, sie lassen sich aber miteinander verbinden, denn aus der Kombination ergeben sich Synergieeffekte: Begrünte Dächer senken die Umgebungstemperatur, was zu einer Erhöhung des Wirkungsgrads der Solarzellen führt. Gleichzeitig hat das auf dem Gründach verdunstende Regenwasser einen kühlenden Effekt für das Gebäude.

    Zentrale Steuerung und Kontrolle der Energieverbräuche

    Gebäudetechnik: Voll automatisiert energieeffizient

    Die gesamte Gebäudetechnik wird von einem Daikin iTouch Manager zentral gesteuert. Richtig eingesetzt können damit ein vollautomatisches und energieeffizientes Zusammenspiel sämtlicher Komponenten der Gebäudetechnik gewährleistet und versteckte Kostenfallen aufgedeckt werden. Die Vorteile für den Betreiber sind eine ganzheitliche Lösung aus einer Hand und niedrige Lebenszykluskosten

    Nicht unnötig Energie verbrauchen

    In dem Mini-Gebäudemanagementsystem­ sind sowohl Wärmepumpen, Gewerbekälte, und Lüftungsgeräte als auch Produkte von Drittanbietern, wie Leuchten und Brandmelder, integriert. Durch ein intelligentes Energiemanagement wird der Energieverbrauch überwacht und die Ermittlung der Ursachen von Energieverschwendung ist einfacher.

    Bild 7: Durch die Dachbegrünung werden der Wärmeverlust im Winter und der Sonnenenergieeintrag im Sommer verringert.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 7: Durch die Dachbegrünung werden der Wärmeverlust im Winter und der Sonnenenergieeintrag im Sommer verringert.

    Stromverbräuche regelmäßig auswerten

    Bei Claerhout werden die Stromverbräuche regelmäßig ausgewertet: Von September 2017 bis August 2018 wurde für Kühlung und Beheizung des Großraumbüros (Fläche 800 m2) bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0,15 Euro/kWh für die Beheizung 2,80 Euro/m2 und für die Kühlung 0,75 Euro/m2 aufgewendet, also insgesamt 3,55 Euro/(m2 ∙ a).

    Bild 8: Die Wärmepumpen-Außengeräte stehen unter einem Schutzdach und sind zusätzlich mit Sonnensegeln gegen Überhitzung geschützt.

    Bild: Studio Claerhout

    Bild 8: Die Wärmepumpen-Außengeräte stehen unter einem Schutzdach und sind zusätzlich mit Sonnensegeln gegen Überhitzung geschützt.

    Ein integrales System für alle Anforderungen

    Integrales System im Zwischenboden ermöglichen

    Pieter Claerhout, Eigentümer Claerhout Communications und Bauherr: „Daikin hat für unsere Anforderungen die richtige Lösung bereitgestellt: Ein integrales System, das Wärmerückgewinnung, Belüftung und die Lebensmittelkühlung für die Küche, Klimatisierung des Serverraums, hygienisches und heißes Trinkwasser sowie die Montage der Technik im Zwischenboden ermöglicht.“

    Mit BIM passgenau planen

    Auf Veranlassung des Bauherrn wurden die Bauzeichnungen nach Fertigstellung des Gebäudes vom Architekturbüro AIKO nachträglich in der BIM-Plattform Revit angelegt. Seitdem realisiert das Architekturbüro einen Großteil seiner Projekte mit BIM. Im Planungsprozess für das Claerhout-Kommunikationshaus wurde BIM vom Hersteller für die Fertigbetonteile verwendet, um diese passgenau herstellen zu können. 

    Daikin: BIM-Modelle für HLK-Produkte

    Um Gebäudeeigentümer, Architekten, Gebäudetechniker und Bauunternehmer zu unterstützen, liefert Daikin kontinuierlich hochwertige BIM-Modelle für seine HLK-Produkte. Seit der Veröffentlichung der ersten BIM-Objekte (2015), die im international anerkannten Format Revit Standards (RSen) entwickelt wurden, ist die BIM-Datenbank von Daikin erheblich gewachsen. Mit der aktuellen Veröffentlichung seines vollständigen BIM-Objekt-Portfolios für Klimasysteme und dem gleichzeitigen Launch der internetbasierten BIM Application Software Suite bietet das Unternehmen heute eine umfassende Planungsressource, mit der verschiedene HLK-Systemkombinationen, Arbeitsleistungen und Modelle getestet werden können.

    Dieser Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Ein integrales System für alle Anforderungen“ von Christoph Miller, erschienen in TGA 04-2020.


    © Bild: GHOTEL hotel & living
    Referenzprojekt Daikin

    Ghotel hotel & living: Wärmepumpen und Lüftungsgeräte fürs Wohlgefühl

    -

    Die Lage des Hotels direkt am Essener Hauptbahnhof erforderte umfangreiche Maßnahmen, um es zu einem Wohlfühlort zu machen. 

    © Bild: Ingenieurgesellschaft Dess+Falk GmbH, Nürnberg
    TGA-Planungsbüro

    Software California.Pro: Optimal planen und abrechnen

    -

    Dess+Falk erläutern im Beitrag, warum sie von der Planung bis zur Abrechnung auf die Baukosten- und AVA-Anwendung von G&W Software setzen.

    © Bild: Wildeboer Bauteile GmbH / Gorodenkoff – stock.adobe.com
    Wildeboer BIM-Converter

    BIM: Mit dynamischen Daten effizienter planen

    -

    Der BIM-Converter von Wildeboer stellt für lüftungstechnische ­Produkte auch dynamische Leistungsdaten für BIM-fähige CAD-Programme bereit.

    © Bild: Sanha
    Referenzprojekt Sanha

    NiroSan: Zuverlässige Anlage für Druckluft und Kühlwasser

    -

    In Röhrsdorf bei Chemnitz hat thyssenkrupp ein neues Werk errichtet. Die hohen ­Anforderungen ließen sich mit dem Edelstahl-System von Sanha erfüllen.