Die statistische Auswertung der Antragszahlen (bis Ende Juli) des Marktanreizprogramms zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP) verdeutlicht, dass der Markt das Förderprogramm für Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen annimmt. Insgesamt wurden bis Ende Juli 108.492 Anträge gestellt und 76.366 Anträge bewilligt.
Wärmepumpen: Stagnation
Vom Start weg gut angenommen war die Förderung effizienter Wärmepumpen. Nun stagnieren die Antragszahlen für Wärmepumpen bei etwa 2500 pro Monat. In den ersten sieben Monaten wurden 15.611 Anträge an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gerichtet. Verharren die Antragszahlen für Wärmepumpen bis zum Jahresende das gesamte Jahr auf dem Juli-Niveau (2414), summieren sich bis zum Jahresende knapp 27.700 Anträge. Mit der gleichen linearen Fortschreibung hatten wir auf Basis der Zahlen bis Ende März 26.000 Anträge berechnet. Traditionell stark im Verkauf war in den letzten Jahren aber immer der Herbst. Die gerade ansteigenden Gaspreise könnten den Absatz zusätzlich ankurbeln. Der Bundesverband Wärmepumpe meldete Mitte August sogar eine mehrschichtige Auslastung bei den deutschen Herstellern und in einigen Bereichen Lieferzeiten. Die stärkste Nachfragesteigerung wurde bisher für den Neubau gemeldet. Die Ablösung von Erdgas als Energieträger Nr. 1 könnte in diesem Jahr in den ersten Bundesländern erfolgen.
Biomasse: Es geht bergauf
Die Antragszahlen für Biomasseheizungen sind von Mai auf Juni um ca. 50% und von Juni bis Juli noch einmal um 10% gestiegen. In den ersten sieben Monaten wurden insgesamt 15.712 Anträge gestellt, davon entfielen 6852 (44%) auf automatisch beschickte Pellet-Heizkessel. „Eine überraschende Antragsflut ist derzeit bei Pellet-Heizkesseln also nicht zu erwarten“, kommentierten wir im TGA-Letter 07-2008 das vorliegende Zahlenmaterial bis Ende Mai. Dies sieht der Deutsche Energie-Pellet-Verband (DEPV) nach dem Absatzsprung im Juni deutlich positiver und erwartet für den Herbst im Segment zentrale Pellet-Heizkessel eine Verdopplung der Absatzzahlen auf 2000 pro Monat (Mittelwert der Antragszahlen im Juni/Juli: 1045 pro Monat). Schreibt man die Antragszahlen für Biomasseheizungen vom Juli (3324) bis zum Jahresende fort, kommt man auf 32.300 Anträge bis zum Jahresende. Unsere „Biomassse-Projektion“ auf Basis Mai mit insgesamt 24.000 Anträgen wird also deutlich übertroffen. Gesunken ist allerdings die Pellet-Heizkessel-Quote von 51 auf 44%. Darin berücksichtigt sind auch Pelletöfen mit Wassertasche. Zugelegt haben im Juni und Juli insbesondere handbeschickte Anlagen. Automatisch mit Hackschnitzeln beschickte Anlagen spielen in der Statistik mit 463 Anträgen bis Ende Juli nur eine untergeordnete Rolle.
Solaranlagen: Deutlich steigend
Die Antragszahlen für thermische Solaranlagen sind nach kontinuierlichem Zuwachs bis Ende Mai binnen Monatsfrist um 70% gestiegen. Im Juli gab es einen kleinen Rückgang. Die Signale aus dem Markt sind aber eindeutig: Mit weiter steigenden Antragszahlen ist zu rechnen. Aktuell gibt es eher Kapazitätsengpässe, sodass einige Hersteller ihre Produktion im auf Dreischichtbetrieb laufen lassen. Bis Ende Juli wurden insgesamt 75.863 Anträge gestellt, im Juni waren es 20.164, im Juli 18.944. Mit einer linearen Fortschreibung auf dem mittleren Juni-Juli-Niveau würde man bis zum Jahresende auf über 170.000 Förderanträge kommen. Der bisher stärkste Flächenzubau aus dem Jahr 2006 würde damit sehr deutlich übertroffen werden. 86% aller Solaranlagenanträge entfielen auf Flachkollektoren, 14% auf Röhrenkollektoren.
42% beantragen zusätzlich einen Bonus
Das Bonussystem wird mit einer Quote von aktuell knapp 42% immer besser angenommen. Die bereits hohe Quote von 32% bis Ende Mai wurde nochmals gesteigert, was maßgeblich auf Solar+Bonus zurückzuführen ist. Von insgesamt 108.492 Anträgen auf einen Investitionszuschuss enthielten 44.592 einen Antrag auf einen Bonus bzw. mehrere Boni (insgesamt 63.461 Boni). Mit 36% bzw. 22.454 Anträgen wurde der Kesselaustauschbonus am häufigsten beantragt. 21.586 Anträge (34%) wurden für den Umwälzpumpenbonus gestellt, 9496 Anträge (15%) für den Solarpumpenbonus. Der regenerative Kombinationsbonus wurde in 6505 Fällen (10%) und der Effizienzbonus in 3420 Fällen (5%) beantragt.
Antragsschwergewicht liegt im Süden
Die meisten Anträge im Marktanreizprogramm werden von Eigentümern aus Bayern und Baden-Württemberg gestellt. Auf den Freistaat entfallen 28% aller Anträge, auf das Musterländle 19%. Danach folgen Nordrhein-Westfalen (13%), Niedersachsen (10%) und Hessen (8%). Der Fördertopf ist noch prall gefüllt. Die Förderampel beim BAFA steht noch voll auf Grün. Am 27. August wurde angezeigt, dass noch 71% der Mittel zur Verfügung stehen. ToR
Uns interessiert Ihre Meinung!
Wärmepumpen: Stagnation
Vom Start weg gut angenommen war die Förderung effizienter Wärmepumpen. Nun stagnieren die Antragszahlen für Wärmepumpen bei etwa 2500 pro Monat. In den ersten sieben Monaten wurden 15.611 Anträge an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gerichtet. Verharren die Antragszahlen für Wärmepumpen bis zum Jahresende das gesamte Jahr auf dem Juli-Niveau (2414), summieren sich bis zum Jahresende knapp 27.700 Anträge. Mit der gleichen linearen Fortschreibung hatten wir auf Basis der Zahlen bis Ende März 26.000 Anträge berechnet. Traditionell stark im Verkauf war in den letzten Jahren aber immer der Herbst. Die gerade ansteigenden Gaspreise könnten den Absatz zusätzlich ankurbeln. Der Bundesverband Wärmepumpe meldete Mitte August sogar eine mehrschichtige Auslastung bei den deutschen Herstellern und in einigen Bereichen Lieferzeiten. Die stärkste Nachfragesteigerung wurde bisher für den Neubau gemeldet. Die Ablösung von Erdgas als Energieträger Nr. 1 könnte in diesem Jahr in den ersten Bundesländern erfolgen.
Biomasse: Es geht bergauf
Die Antragszahlen für Biomasseheizungen sind von Mai auf Juni um ca. 50% und von Juni bis Juli noch einmal um 10% gestiegen. In den ersten sieben Monaten wurden insgesamt 15.712 Anträge gestellt, davon entfielen 6852 (44%) auf automatisch beschickte Pellet-Heizkessel. „Eine überraschende Antragsflut ist derzeit bei Pellet-Heizkesseln also nicht zu erwarten“, kommentierten wir im TGA-Letter 07-2008 das vorliegende Zahlenmaterial bis Ende Mai. Dies sieht der Deutsche Energie-Pellet-Verband (DEPV) nach dem Absatzsprung im Juni deutlich positiver und erwartet für den Herbst im Segment zentrale Pellet-Heizkessel eine Verdopplung der Absatzzahlen auf 2000 pro Monat (Mittelwert der Antragszahlen im Juni/Juli: 1045 pro Monat). Schreibt man die Antragszahlen für Biomasseheizungen vom Juli (3324) bis zum Jahresende fort, kommt man auf 32.300 Anträge bis zum Jahresende. Unsere „Biomassse-Projektion“ auf Basis Mai mit insgesamt 24.000 Anträgen wird also deutlich übertroffen. Gesunken ist allerdings die Pellet-Heizkessel-Quote von 51 auf 44%. Darin berücksichtigt sind auch Pelletöfen mit Wassertasche. Zugelegt haben im Juni und Juli insbesondere handbeschickte Anlagen. Automatisch mit Hackschnitzeln beschickte Anlagen spielen in der Statistik mit 463 Anträgen bis Ende Juli nur eine untergeordnete Rolle.
Solaranlagen: Deutlich steigend
Die Antragszahlen für thermische Solaranlagen sind nach kontinuierlichem Zuwachs bis Ende Mai binnen Monatsfrist um 70% gestiegen. Im Juli gab es einen kleinen Rückgang. Die Signale aus dem Markt sind aber eindeutig: Mit weiter steigenden Antragszahlen ist zu rechnen. Aktuell gibt es eher Kapazitätsengpässe, sodass einige Hersteller ihre Produktion im auf Dreischichtbetrieb laufen lassen. Bis Ende Juli wurden insgesamt 75.863 Anträge gestellt, im Juni waren es 20.164, im Juli 18.944. Mit einer linearen Fortschreibung auf dem mittleren Juni-Juli-Niveau würde man bis zum Jahresende auf über 170.000 Förderanträge kommen. Der bisher stärkste Flächenzubau aus dem Jahr 2006 würde damit sehr deutlich übertroffen werden. 86% aller Solaranlagenanträge entfielen auf Flachkollektoren, 14% auf Röhrenkollektoren.
42% beantragen zusätzlich einen Bonus
Das Bonussystem wird mit einer Quote von aktuell knapp 42% immer besser angenommen. Die bereits hohe Quote von 32% bis Ende Mai wurde nochmals gesteigert, was maßgeblich auf Solar+Bonus zurückzuführen ist. Von insgesamt 108.492 Anträgen auf einen Investitionszuschuss enthielten 44.592 einen Antrag auf einen Bonus bzw. mehrere Boni (insgesamt 63.461 Boni). Mit 36% bzw. 22.454 Anträgen wurde der Kesselaustauschbonus am häufigsten beantragt. 21.586 Anträge (34%) wurden für den Umwälzpumpenbonus gestellt, 9496 Anträge (15%) für den Solarpumpenbonus. Der regenerative Kombinationsbonus wurde in 6505 Fällen (10%) und der Effizienzbonus in 3420 Fällen (5%) beantragt.
Antragsschwergewicht liegt im Süden
Die meisten Anträge im Marktanreizprogramm werden von Eigentümern aus Bayern und Baden-Württemberg gestellt. Auf den Freistaat entfallen 28% aller Anträge, auf das Musterländle 19%. Danach folgen Nordrhein-Westfalen (13%), Niedersachsen (10%) und Hessen (8%). Der Fördertopf ist noch prall gefüllt. Die Förderampel beim BAFA steht noch voll auf Grün. Am 27. August wurde angezeigt, dass noch 71% der Mittel zur Verfügung stehen. ToR
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