Die deutsche Bauwirtschaft entwickelt sich deutlich besser als erwartet. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und hat deshalb Mitte September 2016 seine Umsatzprognose gegenüber dem Frühsommer von 3,5 auf nominal 5,0 % angehoben. Bei einer moderaten Preissteigerung von 1,5 % entspräche das einem realen Umsatzplus von 3,5 %. Der Hauptverband reagiert damit auf ein besonders gutes erstes Halbjahr 2016 mit einem nicht erwarteten Umsatzplus von 8,4 %. Zu dieser Entwicklung habe nicht nur der milde Winter zu Jahresbeginn beigetragen, vor allem eine starke Nachfrage über alle Bausparten haben die Bauwirtschaft angetrieben. Gleichzeitig hat sich die Befürchtung, dass ein Großteil der Aufträge zu Beginn des 2. Halbjahres bereits abgearbeitet sein könnte, nicht bestätigt. Im Gegenteil: ein Auftragsplus von 18,1 % im 1. Halbjahr hat die Auftragsbücher der Bauunternehmen weiter gefüllt. Die Auftragsbestände haben Ende Juni 2016 ein Niveau erreicht, das die Branche zuletzt zum Ende des Aufschwungs Ost im Jahr 1995 gesehen hat. So wurden auch zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Branche erwartet für 2016 im Jahresdurchschnitt einen Beschäftigungsstand von 775 000 Erwerbstätigen, 1,5 % mehr als im Vorjahr. Damit hätte die Branche in diesem Jahr über 10 000 zusätzliche Stellen geschaffen. Die stärkste Korrektur hat der Hauptverband im Wohnungsbau mit einer Anhebung der Umsatzprognose von 6,0 auf 8,0 % vorgenommen. Der Wirtschaftsbau läuft hingegen besser als erwartet. Für dieses Segment hat der Hauptverband seine Prognose von nominal 1,0 auf 3,0 % angehoben. Besonders gut hat sich hier der Umsatz im Wirtschaftstiefbau entwickelt. Auch im Wirtschaftshochbau gab es bei den Auftragseingängen im 1. Halbjahr 2016 zweistellige Zuwächse, sodass im 2. Halbjahr ein deutliches Umsatzplus erwartet wird. Beim öffentlichen Bau hält der Verband an seiner ursprünglichen Prognose von 4,0 % fest. www.bauindustrie.de