Die deutschen Bauunternehmen planen, auf breiter Linie die Preise zu erhöhen. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs sind dabei noch nicht enthalten.
Mit sinkenden Baupreisen ist derzeit nicht zu rechnen. Im Gegenteil: Viele der deutschen Bauunternehmen planen, die Preise zu erhöhen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts im Februar 2022 hervor. Im Hochbau kalkulierte dabei jeder zweite Betrieb für die kommenden Monate mit Preissteigerungen. Auch im Tiefbau wurden Preiserhöhungen eingeplant, dies jedoch nicht ganz so häufig wie im Hochbau. „Das ist eine Folge der rasanten Kostenanstiege beim Baumaterial, diese werden nun an die Kunden weitergeben“, sagt Felix Leiss, Forscher am ifo Institut.
Baumaterial bleibt Kostentreiber
„Im Vorjahr entstanden durch die Verwerfungen der Coronavirus-Pandemie Lieferengpässe bei verschiedenen Baumaterialien. Diese angespannte Versorgungslage traf die Branche bei ungebrochener Nachfrage nach Bauleistungen und vollen Auftragsbüchern. Die Materialpreise stiegen in Folge der Knappheit teils drastisch.“
Im Februar 2022 meldeten 23,5 % der Hochbauunternehmen Lieferprobleme bei Baustoffen, nach 25,3 % im Vormonat. Im Tiefbau lag der Anteil bei 17,5 %, nach 20,9 % im Januar 2022.
„Insbesondere bei den Dämmstoffen gab es weiterhin Probleme. Holz spielte aktuell wieder eine größere Rolle. Das sehen wir beim Großhandel mit Holz und auch bei Bauelementen aus Holz. Hier wurde wieder sehr oft von Preiserhöhungen berichtet“, berichtet Leiss.
Auftragsbücher auf Höchststand
Im Hochbau war die Reichweite der Auftragsbestände auch während der Coronavirus-Pandemie weiter angestiegen. Von 4,4 Monaten im Januar 2020 auf einen historischen Höchststand von derzeit 5,5 Monaten.
„Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Bauwirtschaft sind im Moment noch nicht abzusehen“, ergänzt Leiss. Die Umfrage wurde vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs abgeschlossen. ■
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Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite Baustoffmangel