Die deutschen Bauunternehmen leiden im Januar 2022 seltener unter Versorgungsengpässen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Der Materialmangel ist aber nicht das einzige Problem.
Im Januar 2022 haben 25,3 % der Unternehmen aus dem Hochbau, die an der Umfragen des ifo Instituts teilgenommen haben, Beeinträchtigungen bei der Versorgung mit Baumaterialien. Im Dezember 2022 waren es 31,3 %.
Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas. 20,4 % der Betriebe litten unter Lieferengpässen (Vormonat: 23,1 %).
Von einem Mangel an Fachkräften war ebenfalls etwas seltener die Rede. Dennoch konnten offene Stellen vielerorts nicht zeitnah besetzt werden. „Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, aber jedes dritte Bauunternehmen findet nicht genug Fachkräfte“, berichtet Felix Leiss, Forscher am ifo Institut.
Baumaterial bleibt Kostentreiber
Leiss: „Baumaterial bleibt allerdings weiterhin ein Kostentreiber am Bau. Das sehen wir auch im Baustoffgroßhandel: Hier wurden im Januar 2022 flächendeckend steigende Verkaufspreise gemeldet.
Insbesondere im Hochbau mussten die Unternehmen infolge der steigenden Materialkosten ihrerseits die Preise anheben und für die kommenden Monate sind vielerorts weitere Anpassungen, also Preissteigerungen, vorgesehen.“
Fachkräftemangel auf hohem Niveau
Die Entspannung bei den Fachkräften zeigt sich in Hoch- wie Tiefbau: Sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau ging der Fachkräftemangel leicht zurück: 34,4 % der Tiefbaubetriebe berichteten im Januar 2022 über einen Mangel an geeigneten Bewerbern, etwas weniger als im Vormonat 37,1 %.
Im Hochbau sind aktuell 31,8 % der Unternehmen betroffen, ein Rückgang um 5,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Binnen Jahresfrist ist der Wert jedoch um 15,5 Prozentpunkte gestiegen. ■
Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite Baustoffmangel