Der Neubau von Wohngebäuden hat sich im Mai 2023 binnen Jahresfrist um 8,8 % verteuert. Gegenüber Februar 2023 erhöhten sich die Baupreise um 0,8 %.
Der Preisauftrieb beim Bauen hat sich verlangsamt. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im Mai 2023 um 8,8 % gegenüber Mai 2022 gestiegen. Im Februar 2023, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 15,1 % gestiegen. Die Baupreise erhöhten sich im Mai 2023 gegenüber Februar 2023 um 0,8 %.
Allerdings waren im Mai 2022 die Preise im Vorjahresvergleich um 17,6 % gestiegen – dies war der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970 (+ 18,9 % gegenüber Mai 1969). Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. Der Baupreisindex für Wohngebäude wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vierteljährlich für Februar, Mai, August und November veröffentlicht. Er weist die Entwicklung der Preise für individuell geplante Ein-und Mehrfamilienhäuser nach. Hierbei wird jedoch nur das Bauwerk einbezogen.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Mai 2022 bis Mai 2023 um 5,4 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten wurden gegenüber Mai 2022 um 2,8 % teurer, Mauerarbeiten um 7,4 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 10,8 %, Erdarbeiten waren 9,4 % teurer als im Mai 2022. Verbilligt haben sich im Jahresvergleich hingegen Zimmer- und Holzbauarbeiten, diese kosteten 2,7 % weniger als im Mai 2022.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Mai 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,7 % zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 11,6 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Baupreisindex für Wohngebäude. Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhten sich um 12,7 %. Bei den TGA-Gewerken betrug die Preisentwicklung
● + 15,4 % bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden,
● + 13,3 % bei Raumlufttechnischen Anlagen,
● + 14,9 % bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen,
● + 11,9 % bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen,
● + 17,0 % bei Anlagen für die Gebäudeautomation,
● + 13,9 % bei Blitzschutzanlagen und
● + 22,9 % bei Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 11,7 % zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 9,0 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 8,0 %.
Detaillierte Ergebnisse zu Bauleistungspreisen stellt Destatis über die Themenseite Bau- und Immobilienpreisindex zur Verfügung. ■
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