Die Initiative „Fit für Trinkwasser“ der Verbände BTGA, figawa und ZVSHK bietet ein bundesweit einheitliches Schulungsangebot zur „Fachkraft für Hygiene in der Trinkwasserinstallation“.
Die neu gefasste Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ist am 23. Juni 2023 in Kraft getreten. [siehe → Artikel zur neuen Trinkwasserverordnung, Anm. Red.] Sie sieht unter anderem die Einführung eines risikobasierten Trinkwasserschutzes vor, führt neue Parameter ein und legt niedrigere Grenzwerte für Stoffe wie Chrom, Arsen und Blei fest. Betreiber von Wasserversorgungsanlagen werden zudem verpflichtet, alte Bleileitungen stillzulegen oder auszutauschen. Das ordnungsgemäße Anwenden und Umsetzen der Anforderungen im Bereich „Trinkwasserinstallation“ werden also komplexer bzw. ändern sich. Das führt zu einem hohen Bedarf an fachlicher Expertise.
„Fachkraft für Hygiene in der Trinkwasserinstallation“ werden
Die Schulungsinitiative „Fit für Trinkwasser“ von BTGA, figawa und ZVSHK setzt hier an: Sie hat ein bundeseinheitliches Schulungsangebot zur „Fachkraft für Hygiene in der Trinkwasserinstallation“ entwickelt. Der Inhalt dieser Schulungen wird kontinuierlich fortgeschrieben und berücksichtigt die jeweils aktuellen anerkannten Regeln der Technik sowie die aktualisierten Anforderungen der EU-Trinkwasserrichtlinie und der Trinkwasserverordnung.
Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim ZVSHK, erklärt: „Auf das Fachhandwerk kommen stetig neue Anforderungen zu. Gerade im Zuge sich ändernder Verordnungen und Regelwerke ist es notwendig, sich regelmäßig auf dem Laufenden zu halten und neben der alltäglich anfallenden Arbeit auch Zeit für die Weiterbildung von verantwortlich Tätigen und Ausführenden zu finden. Die Schulungsinitiative bietet hier jedem Beteiligten die passende Schulung für seinen Aufgabenbereich. Durch die Kooperation von Referenten und Schulenden aus den Fachbereichen Planung, Ausführung und Herstellern, wird ein zielgruppengerechtes Schulungskonzept umgesetzt.“
„Die drei Verbände garantieren mit der gemeinsam getragenen Schulung eine bundesweit einheitliche Weiterbildung mit einer unabhängig überwachten Qualität der Referenten und der Inhalte“, sagte Clemens Schickel, Geschäftsführer Technik des BTGA. „Die Teilnehmer der Schulung beachten die hohen Hygiene-Anforderungen bei der Installation von Trinkwasseranlagen und erfüllen alle privatrechtlichen, normativen und gesetzlichen Anforderungen, um diese Arbeiten durchzuführen.“
Schulungen von Praktikern für Praktiker
Die Schulungen werden von den Fachverbänden und von den Schulungspartnern aus der Industrie bundesweit angeboten. Sie wurden bisher über die Plattform des Berufsförderungswerks der Gebäude- und Energietechnikhandwerke durchgeführt. Hinzu kommen noch etliche Inhouse-Schulungen für Innungen und Meisterschulen, die über einzelne Hersteller und Verbände organisiert wurden.
Volker Meyer, Hauptgeschäftsführer der figawa, führt aus: „Unsere Schulungspartner zeichnen sich durch praxisnahe und hochwertige Lösungen aus und schulen damit nach dem Motto ‚vom Praktiker für den Praktiker‘. Gute Planung, gute Ausführung und gute Produkte ermöglichen erst die Einhaltung der Anforderungen der Trinkwasserverordnung und sorgen damit für unser hochwertiges Trinkwasser.“
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Erweiterung des Schulungsangebots geplant
Für weitere relevante Themen wie beispielsweise Sicherungseinrichtungen oder Druckerhöhungs- und Brandschutzanlagen existieren aktuell noch keine einheitlichen und unabhängigen Schulungskonzepte. Auch hier setzt die Schulungsinitiative „Fit für Trinkwasser“ an und wird in den kommenden Monaten und Jahren sukzessiv weitere Schulungen anbieten. Ziel ist ein modular aufgebautes, praxisnahes Schulungsangebot für Planer, Handwerker und Betreiber im Bereich „Trinkwasser“, das ein hohes Qualifikationsniveau sicherstellt. ■
Quelle: ZVSHK / ml