Der Neubau von Wohngebäuden hat sich im Februar 2022 binnen Jahresfrist um 14,3 % verteuert. Gegenüber November 2021 erhöhten sich die Baupreise um 4,4 %.
Der Anstieg des Preisindex in der Bauwirtschaft ist momentan gewaltig. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Februar 2022 um 14,3 % gegenüber Februar 2021 gestiegen. Im Vergleich zum November 2021 erhöhten sich die Baupreise im Februar 2022 um 4,4 %. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
Der Baupreisindex wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vierteljährlich für Februar, Mai, August und November (Berichtsmonate) veröffentlicht.
Exkurs: Im November 2021, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Messzahlen im Vorjahresvergleich (Basisjahr) bereits um 14,4 % gestiegen – was laut Destatis dem höchsten Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit August 1970 (+ 17,0 % gegenüber August 1969) entsprach. Im November 2021 gab es jedoch noch den Basiseffekt durch die befristete Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr 2020. Ohne diese Mehrwertsteuersenkung hätte der Preisanstieg im November 2021 rein rechnerisch 11,6 % betragen. Die „echte“ Preissteigerung für Bauleistungen ist im Februar 2021 also deutlich gestiegen, auch wenn die amtlichen Zahlen ein stabiles Niveau andeuten.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Februar 2021 bis Februar 2022 um 14,6 %. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Diese Bauleistungen sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 33,9 % teurer geworden. Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen um 18,7 %, für Entwässerungskanalarbeiten erhöhten sie sich um 18,6 % und für Klempnerarbeiten um 18,1 %. Betonarbeiten verteuerten sich um 14,5 %.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,2 % zu. Für Metallbauarbeiten erhöhten sie sich um 19,1 %, für Tischlerarbeiten um 16,4 %. Estricharbeiten kosteten 16,0 % mehr als im Februar 2021. Bei den TGA-Gewerken betrug die Preisentwicklung
● + 14,4 % bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden,
● + 16,7 % bei Raumlufttechnischen Anlagen,
● + 13,6 % bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen,
● + 14,7 % bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen,
● + 13,6 % bei Anlagen für die Gebäudeautomation,
● + 13,8 % bei Blitzschutzanlagen und
● + 20,7 % bei Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 14,4 % zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude und für gewerbliche Betriebsgebäude stiegen jeweils um 15,3 %.
Detaillierte Ergebnisse zur Statistik der Bauleistungspreise bietet die Destatis-Fachserie 17, Reihe 4 –Februar 2022, Preisindizes für die Bauwirtschaft. ■
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