Der Neubau von Wohngebäuden hat sich im August 2022 binnen Jahresfrist um 16,5 % verteuert. Gegenüber Mai 2022 erhöhten sich die Baupreise um 2,6 %.
Bauen hat sich im August 2022 nochmals deutlich verteuert. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im August 2022 um 16,5 % gegenüber August 2021 gestiegen. Im Mai 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich bereits um 17,6 % gestiegen – dies war der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970 (+ 18,9 % gegenüber Mai 1969). Im Vergleich zum Mai 2022 erhöhten sich die Baupreise im August 2022 um 2,6 %.
Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. Der Baupreisindex wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vierteljährlich für Februar, Mai, August und November veröffentlicht.
![Veränderung der Baupreise gegenüber dem Vorjahresmonat für konventionell gefertigte Wohngebäude von 2012 bis August 2022.](/sites/default/files/styles/aurora_default/public/aurora/2022/10/230611.png?itok=BZoixKtK)
Statistisches Bundesamt
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von August 2021 bis August 2022 um 15,5 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber August 2021 um 18,2 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 13,1 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 19,6 %, Erdarbeiten waren 15,3 % teurer als im August 2021. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten nach dem kräftigen Anstieg im August 2021 (+ 46,5 % gegenüber August 2020) 2,3 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im August 2022 gegenüber dem Vorjahr um 17,4 % zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 19,6 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme erhöhten sich um 15,5 %. Bei den TGA-Gewerken betrug die Preisentwicklung
● + 18,4 % bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden,
● + 17,3 % bei Raumlufttechnischen Anlagen,
● + 18,0 % bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen,
● + 16,7 % bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen,
● + 17,4 % bei Anlagen für die Gebäudeautomation,
● + 17,6 % bei Blitzschutzanlagen und
● + 29,9 % bei Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 16,2 % zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 18,0 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 17,7 %.
Detaillierte Ergebnisse zur Statistik der Bauleistungspreise bietet die Destatis-Fachserie 17 Reihe 4 Preisindizes für die Bauwirtschaft – August 2022. ■
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